Zum Glück gibt es Geisterfahrer, wie Falschfahrer umgangssprachlich genannt werden, nur im Radio. Zwar ist das Risiko gering, auf einen Geisterfahrer im wahrsten Sinne des Wortes zu treffen. Doch wenn es passiert, besteht höchste Lebensgefahr. Die Folgen eines Zusammenstoßes sind meist schwerwiegend und enden nicht selten sogar tödlich. Die zahlreichen Autobahnzufahrten, Rastplätze und Autobahnkreuze sind Schlüsselstellen, potenziell in falscher Richtung auf die Autobahn zu gelangen.
Im vielen Länder werden deshalb schon die Hinweise und Beschilderungen verstärkt, um Falschfahrten zu verhindern. Wer in Österreich unterwegs war, konnte sich von so etwas schon überzeugen. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das Risiko erhöht, sich falsch einzuordnen. Doch was hilft dabei, Falschfahrten zu verhindern?
Beschilderung, Fahrbahnmarkierungen und Warntafeln
Einerseits bedarf es deutlich sichtbarer Warnschilder, die auf das falsche Befahren hinweisen. Des Weiteren unerlässlich sind eindeutige, auch bei schlechten Sichtbedingungen gut sichtbare Beschilderungen und Fahrbahnmarkierungen der Auf- und Abfahrten.
Warnsysteme bei Auf- und Abfahrten
Dies kann durch Sensoren im Fahrbahnbelag sowie am Rand der Fahrbahn geschehen, die bei Auffahrt entgegen der Fahrtrichtung aktiviert werden und Falschfahrer durch Signale warnen.
Früherkennungen
Analyse von Gefahrenpunkten und Streckenabschnitten, die statistisch eine erhöhte Auffälligkeit von Geisterfahrten aufweisen und der priorisierte Umbau der Problemstellen. Auch Spurführungen sind auf Eindeutigkeit und Verständlichkeit zu überprüfen. Gegebenenfalls sind bauliche Veränderungen durchzuführen.
Ausbau der Verkehrsmanagementsysteme
Vernetzte Verkehrsinformationsdisplays bieten neben der intelligenten Verkehrsbeeinflussung auch die Möglichkeit, effektiv vor Falschfahrern zu warnen, den Verkehr dann kontrolliert zu verlangsamen und auf die ganz rechte Spur zu leiten. Notrufsäulen auf dem betroffenen Streckabschnitt sollten blinken, Warnungen auf Einfahrttafeln in Tunnel werden aktiviert, gegebenenfalls wird die Auffahrt auf den betreffenden Streckenabschnitt vorübergehend gesperrt.
Flächendeckender 5G-Ausbau
Potential für mehr Verkehrssicherheit verspricht zudem die verstärkte Nutzung der Möglichkeiten, die das intelligente Management von Verkehrsflüssen und die Vernetzung zwischen Verkehrsteilnehmern bietet. Dazu muss der zügige, flächendeckende Ausbau der 5G-Infrastruktur obligatorisch sein.
Der Automobilclub ACE stellt dazu fest: „Begegnungen mit Geisterfahrern sind immer lebensgefährlich. Für alle Verkehrsteilnehmenden, die in solche Situationen. Deshalb kann es bei der Prävention von Falschfahrten auch keine Toleranz geben. Die überwiegende Mehrheit der Autofahrerinnen und Autofahrer fährt vorsichtig, situationsangepasst, vorausschauend und rücksichtsvoll gegenüber anderen im Straßenverkehr. Dennoch sind sie möglichen Geisterfahrer ausgesetzt und diese Begegnungen gehen meist tödlich aus. Aus diesem Grund müssen wir alle Verkehrsteilnehmenden schützen und für dieses Szenario sensibilisieren.“