Krise! Überall passiert nichts. Es ist Lockdown. Doch in manchen Homeoffices, Garagen, Hinterzimmern wird an der Zukunft gearbeitet. Was auf der einen Seite zu dramatischen Situationen und Abgeschlagenheit führt, lässt bei anderen die Ideen nur so sprudeln. Zum Beispiel wurden innerhalb eines Jahres Medikamente entwickelt, die dem Corona-Virus Einhalt gebieten sollen. Und es gelingt. Auch wenn manche Mutation noch ein Nachjustieren erfordert. Welch grandiose Leistung.
Auf der anderen Seite erleben viele Menschen dramatische Situationen. Ihr Lebenswerk und vielfach auch ihre Altersvorsorge wird zerstört. Das trifft insbesondere den Tourismus. In den vergangenen 12 Monaten mussten aufgrund behördlicher Anordnung Restaurant, Hotels und Freizeiteinrichtungen geschlossen bleiben. Bei vielen fehlt die Kraft und insbesondere das finanzielle Vermögen bis zum Ende des Lockdowns durchzuhalten. Und die zugesagte staatliche Förderung fließt auch nicht wie zugesagt.
Träumer
Die Welt ist voller Träumer. Da gibt es Menschen, die vom eigenen Bauernhof mit ökologischen Anbau träumen. Da gibt es auch Quereinsteiger, die vom eigenen Hotel am Meer oder in den Bergen träumen. Doch wie gelingt der Neustart am Sehnsuchtsort? Woher kommt das Geld, woher das Knowhow? Was hilft, wenn es nicht so gut läuft – und wie haben andere ihre Geschäftsidee auf die Beine gestellt? Fragen über Fragen; wo sind die Antworten?
Mit Ute Rieger und Robert Cordes gibt es Menschen, die Fragen stellen und Antworten suchen. Mit einer Gebrauchsanweisung („Nur nicht zu heiß waschen“) „Der Traum vom eigenen Hotel“ versuchen beide auf unterhaltsame Art fundierte Antworten zu geben. Sie machen Mut, seinen Traum endlich zu realisieren. Oder zumindest darüber intensiv nachzudenken. Trotz Pandemie? „Ja, denn wer jetzt seinen Start gut vorbereitet, kann nur gewinnen“, ist Robert Cordes überzeugt. „Viele Menschen streben nach Veränderungen und suchen ihr Glück als Gastgeber im eigenen Hotel,“ ergänzt Ute Rieger. Beide werden oft von Fachleuten, immer öfter aber von Branchenfremden angesprochen, die ihren Traum von der Selbständigkeit in der Hotellerie realisieren wollen. Dabei reicht die Bandbreite der potenziellen Existenzgründer vom qualifizierten Hotelmanager bis hin zum Pastor.
In ihrem Buch nehmen Cordes und Rieger alle potenziellen Hotelgründer an die Hand und erklären Schritt für Schritt, wie ihr Traum in der Realität ankommt – etwa wie sie die Immobilie finden, ein Konzept entwickeln, Fördermittel beantragen oder Mitarbeiter motivieren. Die amüsante Art, mit der die Autoren konkrete Tipps geben, durch die glamouröse Geschichte der Hotels flanieren und legendäre Hoteliers porträtieren, macht die Lektüre zum Vergnügen. „Wir haben uns bewusst entschieden, kein reines Sachbuch zu schreiben“, so Ute Rieger, „sondern versucht, auf unterhaltsame Weise, gemischt mit unserer Expertenkompetenz, eine Gebrauchsanweisung für einen möglichen Start in die Selbständigkeit zu geben.“
Der richtige Zeitpunkt
So geht es im ersten Teil des Buches um „Zehn gute Gründe, ein Hotel zu eröffnen“. „Hotels sind sexy“, lautet zum Beispiel einer. „Weil man in bester Gesellschaft ist“ ein anderer. Denn wer hat nicht schon alles ein Hotel gegründet: Clint Eastwood, Doris Day, Til Schweiger, Cristiano Ronaldo … Und auch die früheren Berufe legendärer Hoteliers sind bemerkenswert: Lorenz Adlon war Tischler, Eduard Sacher Konditor. Mut machen auch die Geschichten der Hotelgründer, die in eigenen Kapiteln erzählen, wie sie ihr Business aufgebaut und Hürden gemeistert haben. So berichtet eine Bankerin aus Frankfurt, wie sie ihren stressigen Job in der Metropole hinschmiss, um an der Nordsee ein schickes Yoga-Hotel aufzubauen, und ein ehemaliger Binnenschiffer, wie er auf den Hund kam – denn heute betreibt er auf Nordstrand ein außergewöhnliches Hotel für Hunde und seine Halter.
Nach der Lektüre des Buches möchte so mancher vermutlich direkt loslegen – doch spricht die Pandemie nicht dagegen? Im Gegenteil sagen die Autoren. „Jetzt ist genau die richtige Zeit, Pläne zu schmieden, etwas Neues zu wagen“, erklären Cordes und Rieger, „denn, sobald wir die Pandemie im Griff haben, wird der Tourismus und mit ihm die Hotellerie und Gastronomie einen ordentlichen Push erfahren. Gut, wer dann in den Startlöchern steht: mit guten Plänen und coolen Konzepten!“
Das Buch „Der Traum vom eigenen Hotel – Eine Gebrauchsanweisung“ hat 172 Seiten, kostet 17,99 Euro und ist bei BoD erschienen.
Mehr Infos: www.cordes-rieger.de/der-traum-vom-eigenen-hotel/
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