Präsenz oder Homeoffice?

Aktuell sind die Virus-Fallzahlen auf dem absteigenden Ast. Doch das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahlen immer noch viel zu hoch sind, um entspannt durchs Leben zu gehen. Zwar unternehmen wir alle sehr viel mit Maskentragen und Abstandhalten, doch jede weitere, neue Variante kann zu einer Veränderung der Fallzahlen führen. Was bedeutet das für unsere private und berufliche Lebenswelt? Luckx – das magazin sucht eine Lösung.

Homeoffice

Schon früher haben wir davon berichtet, dass die luckx – das magazin – Redaktion schon immer im Homeoffice arbeitet. Doch das ist nicht der normale Zustand in den meisten Unternehmen. Mit der Pandemie hat sich aber auch für viele Büromenschen die Arbeitssituation drastisch verändert. Um sich vor dem Virus zu schützen, egal ob a, b, c, d oder e oder britisch, indisch oder sonst wie genannt wird, ist die Einhaltung der Hygieneregel und Abstandhalten die beste Vorbeugung.

Seit über einem Jahr hat die Corona-Pandemie das Leben und damit auch die Bürowelt regelrecht auf den Kopf gestellt. Wer konnte, musste seinen Büroplatz quasi über Nacht in die heimischen vier Wände verlegen und kommuniziert seitdem vermutlich fast nur noch per Video-Call statt vor Ort im Konferenzraum. Geändert hat sich an diesem Zustand auch bis heute nichts – ganz im Gegenteil: 96 Prozent der Befragten gaben an, derzeit überwiegend oder zumindest teilweise mobil zu arbeiten. Mehr als zwei Drittel gehen zugleich davon aus, dass sich diese Verhältnisse auch langfristig durchsetzen werden, während lediglich jeder Zehnte eine stärkere Rückkehr ins Büro vermutet, sobald es die Umstände wieder ermöglichen sollten.

Auch wenn die Tür zum Homeoffice mittlerweile weit aufgestoßen wurde und die Mitarbeiter die dazugewonnene Flexibilität und Lebenszeit schätzen, sehnt sich knapp die Hälfte aller Immobilien-Verantwortlichen nach einer regelmäßigen Büropräsenz. Erwünscht ist dabei vor allem Variabilität: 48 Prozent würden – sofern sie es sich aussuchen könnten – künftig drei Tage pro Woche im Büro arbeiten und zwei im Homeoffice. Erstaunlich: Die Option, die gesamte Woche über von zuhause aus zu arbeiten, erhielt hingegen keine einzige Stimme.

Digitalisierung

Doch auch die Unternehmen selbst befinden sich weiterhin mitten im Wandel: So gaben 82 Prozent der Befragten an, dass in ihrer Immobilienorganisation derzeit umfassende Optimierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten lediglich 43 Prozent diese Frage eindeutig bejaht. „Der massive Einfluss der Corona-Situation liegt hier auf der Hand. Unternehmen suchen nach Unterstützung bei Programmen zur Kostenoptimierung und zur Effizienzsteigerung. Aber auch New Work und die Frage, wie wir zukünftig arbeiten werden, stehen im Fokus“, erklärt Thomas Häusser, Partner bei Drees & Sommer und Experte im Bereich Real Estate Consulting. Unterstützt wird diese Annahme auch durch die immer größeren Investitionen der Unternehmen in Bezug auf Digitalisierung, wenngleich fast zwei Drittel der Immobilienorganisationen ihr Budget aufgrund der Corona-Krise reduzieren mussten. Weitere 68 Prozent gaben an, dass größere Projekte aller Art im vergangenen Jahr wegen der Pandemie verschoben werden mussten. Für die restlichen Befragten hatte die anhaltende Krise keine oder nur geringe Auswirkungen auf die geplanten Vorhaben.

Nachhaltigkeit

Im Rahmen des europäischen Green Deals hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im letzten Jahr die Initiative des neuen Europäischen Bauhaus ins Leben gerufen. Im Fokus steht dabei der Aufruf, Design, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden. Da in Deutschland rund 35 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs auf den Gebäudesektor entfallen, besteht hier enormes Potenzial. Das zeigt sich auch in der Umfrage: Im Vergleich zum vergangenen Jahr spüren mit 94 Prozent nahezu alle Befragte einen höheren Druck im Hinblick auf umweltbewusstes Handeln. Im Vorjahr bestätigten dies lediglich 60 Prozent. Die Unternehmen zeigen ihr Bestreben, diesen Weg mitzugehen: So gaben vier von fünf Immobilien-Verantwortliche an, eine konkrete Strategie zum Erreichen der CO2-Neutralität zu verfolgen. Rund Dreiviertel der Teilnehmenden können sich sogar vorstellen, dass ein Produktdesign mit einem geringen ökologischen Fußabdruck und einer hohen Recycling-Fähigkeit – Stichwort Kreislaufwirtschaft – zum neuen Merkmal des Unternehmens werden kann.

Doch Nachhaltigkeit darf nicht nur auf den Betrieb der Immobilie bezogen werden. Ebenso ist der Bau als auch die Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Betrachtung einzubeziehen. Darüber hinaus wird ein Unternehmen auch von der Zufriedenheit seiner Mitarbeiter getragen. Dass dazu ein attraktives Arbeitsumfeld beiträgt ist unbestritten. Hierbei spielt das Remote-Arbeit eine wesentliche Rolle; ob zuhause oder unter südlicher Sonne.

Zur Studie

Insgesamt haben an der Studie 140 Immobilien-Verantwortliche aus Industrieunternehmen teilgenommen – der überwiegende Teil aus Deutschland. 41 Prozent davon arbeiten bei einem Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden, 8 Prozent hingegen sind bei einer Firma mit maximal 1.000 Angestellten tätig. Mehr als die Hälfte aller Befragten verwaltet Immobilienportfolios mit insgesamt über einer Million Quadratmeter. Bei knapp der Hälfte der Befragten ist das Immobilienmanagement zentral organisiert.