Noch ist alles offen. Doch erste Anzeichen der Entwicklung unserer Arbeitswelt scheinen sich schon abzuzeichnen. Denn die Nachfrage nach Büroimmobilien sinkt. Auch steigt der Leerstand in Hochburgen der Bürowelt wie München und Frankfurt am Main. Doch wie sieht nun Arbeiten nach Corona aus? Luckx – das magazin ging dieser Frage nach.
Arbeiten nach Corona
Die meisten Deutschen wünschen sich eine Mischung aus Homeoffice und Büro: Mehr als die Hälfte der Deutschen arbeitet seit Corona zumindest teilweise im Homeoffice, 85 Prozent wollen das nach der Pandemie beibehalten. So hat mit dem Beginn der Corona-Pandemie Homeoffice stark zugenommen. Mehr als die Hälfte der berufstätigen Deutschen (53 Prozent) arbeitet zumindest teilweise von Zuhause aus, 21 Prozent sogar 5 Tage pro Woche. Und auch in Zukunft wünschen sich die meisten Befragten die Möglichkeit, von zu Hause aus arbeiten zu können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von immowelt mit 18.000 Teilnehmern. Der Befragungszeitraum war Mai dieses Jahres.
Denn Homeoffice verbessert für viele die Work-Life-Balance: Berufstätige sparen wertvolle Zeit durch den Wegfall des Arbeitsweges, können die Arbeit flexibler auf den Tag verteilen und Familie und Beruf besser in Einklang bringen. Trotz allem scheint für die Mehrheit der Deutschen durchgängiges Homeoffice, so wie es aktuell bei vielen Alltag ist, nicht die ideale Lösung. Die meisten bevorzugen eine Mischform aus Büro und Zuhause. 23 Prozent der Berufstätigen, die derzeit von Zuhause aus arbeiten, sprechen sich in der Befragung für künftig 3 Tage Homeoffice pro Woche aus. Bei einer regulären 5-Tage-Woche würden das dann 2 Tage im Büro entsprechen. Weitere 21 Prozent würden gerne nach der Corona-Krise 2 Tage von Zuhause aus arbeiten, also 3 Tage im Büro. Zusammen wünschen sich also 44 Prozent ein Arbeitsmodell mit ausgeglichenen Arbeitszeiten im Büro und im Homeoffice. Online-Meetings und Videokonferenzen scheinen auf Dauer den persönlichen Kontakt mit den Kollegen nicht ersetzen zu können. Ganz auf die Vorzüge von Homeoffice wollen aber die meisten nicht mehr verzichten. Nur 15 Prozent möchten nicht mehr in den eignen vier Wänden arbeiten. Das komplette Gegenteil wünschen sich 20 Prozent der Befragten: Sie möchten 5 Tage im Homeoffice arbeiten.
Raus aus der Stadt
Dadurch, dass Berufstätige durch Homeoffice nicht mehr jeden Tag ins Büro pendeln müssen, haben sich auch die Ansprüche an den eigenen Wohnort verändert. So wird durch die Arbeit von zuhause oftmals mehr Platz benötigt. Auch die Nähe zur Natur und ein eigener Garten haben an Bedeutung gewonnen. Daher planen 19 Prozent der berufstätigen Großstadtbewohner (Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern), die sich künftig Homeoffice wünschen, in den kommenden 12 Monaten aus der Stadt wegzuziehen. Bei knapp der Hälfte der Homeoffice-Befürworter (44 Prozent) ist dieser Entschluss erst während der Corona-Pandemie gereift. Die Unzufriedenheit mit den eigenen Wohnverhältnissen scheint durch die viele Zeit zuhause stark angewachsen. Allzu weit hinaus aufs Land soll es allerdings nicht gehen, dafür scheinen die Vorzüge der Stadtnähe noch zu groß. Die meisten wollen in eine kleinere Großstadt (40 Prozent) oder in den Speckgürtel (30 Prozent) ziehen.
Deutlich seltener umziehen wollen hingegen diejenigen, die in Zukunft wieder komplett im Büro arbeiten möchten. Nur 10 Prozent der Großstädter, die Homeoffice ablehnen, planen innerhalb eines Jahres den Wohnort zu wechseln. Aus dieser Gruppe ist der Einfluss von Corona folglich deutlich niedriger: 24 Prozent hegen durch die Pandemie Umzugswünsche. Die überwiegende Mehrheit (64 Prozent) hat den Entschluss unabhängig davon gefasst.