Wer ab heute mit seinem Scooter, Moped oder sonstigen Kleinstfahrzeugen unterwegs ist, muss dringend sein Kennzeichen erneuern. Denn heute beginnt das neue Versicherungsjahr. Was zu tun und zu beachten ist, hat luckx – das magazin bei den Versichern nachgefragt.
Ab heute grün
Wer bis gestern noch blau fuhr – natürlich ist das Versicherungskennzeichen gemeint – muss ab heute grün wählen. Denn in dieser Farbe sind die Buchstaben und Ziffern auf dem Kennzeichen gemalt. Betroffen sind davon in Deutschland etwa 2,1 Millionen Mofas, Mopeds, E-Scooter & Co. Dabei werden dieser Kennzeichen vom klassische Moped immer seltener genutzt. In den letzten 40 Jahren hat sich die Fahrleistung von Mofas und Mopeds in Deutschland quasi halbiert. Laut statista betrug sie 1980 noch 7,6 Milliarden Kilometer – 2020 gerade mal 3,4 Milliarden. Dagegen liegen Elektrofahrräder im Trend: Sie sind bequem, schick und schnell. 2021 hatten statista zufolge schon 7,2 Millionen Menschen in Deutschland ab 14 Jahre ein Elektrofahrrad bzw. Pedelec im Haushalt.
Die meisten Elektrofahrräder sind Pedelecs, die auf 25 Stundenkilometer gedrosselt sind. Sogenannte S-Pedelecs fahren bis zu 45 Stundenkilometer schnell und brauchen ein Mopedkennzeichen. Wer Betriebserlaubnis und IBAN mitbringt, bekommt direkt den Versicherungsnachweis und kann sich ab 1. März in den Sattel schwingen. Im Laufe des Jahres reduzieren sich die Beiträge. Darauf sollten Nutzer unbedingt achten. Denn in einigen Gegenden ist es für Pedelec und die anderen Fahrgeräte noch etwas zu kühl.
Kaum Unterschiede bei der Nutzung
Sind Fahrerinnen und Fahrer auf S-Pedelecs im Straßenverkehr gefährdeter als auf anderen Rädern? Die Meinungen dazu sind geteilt. So hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) vier Wochen lang das Fahrverhalten von 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von 16 bis 83 Jahren untersucht. 49 Personen waren dabei mit einem E-Bike unterwegs und nur 10 mit einem S-Pedelec. Die Unterschiede bei Nutzung, gefahrener Wegstrecken und Geschwindigkeiten waren gering.
Allerdings zeigen Daten von statista, dass es vermehrt zu Todesfällen kommt. Zwischen 2010 und 2020 ist die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer um fast 17 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind Menschen über 65 Jahre. Mit Hilfe von Motorunterstützung sind sie oft schneller unterwegs als sie es aus eigener Kraft schaffen würden. Sie verunglücken daher bei höheren Geschwindigkeiten. „Nicht das Pedelec ist das Problem, sondern die derzeit überwiegende Nutzergruppe“, sagt UDV-Leiter Siegfried Brockmann. „Viele Seniorinnen und Senioren freuen sich über neu gewonnene Mobilität, haben dann aber Schwierigkeiten mit dem Handling des Pedelecs.“ Ältere Fahrerinnen und -fahrer könnten auch selbst für mehr Sicherheit sorgen, indem sie Trainingsveranstaltungen besuchen, beispielsweise bei den Verkehrswachten. „Außerdem sollten sie immer einen Helm tragen“, rät Brockmann.
Beiträge für E-Scooter bleiben stabil
Und wie sieht es bei E-Scootern aus? Sie sind seit fast drei Jahren auf deutschen Straßen erlaubt und brauchen ebenfalls ein Versicherungskennzeichen. Laut statista hatten 2021 rund 750.000 Haushalte in Deutschland einen E-Scooter. Aktuelle Auswertungen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigen, dass die durchschnittliche Schadenhöhe bei E-Scootern ähnlich ist wie bei Mofas und Mopeds. Im Schnitt zahlten die Kfz-Haftpflichtversicherer 2020 fast 4.000 Euro pro Schadenfall. Die Prämienhöhe ist dabei vom alter der Nutzer abhängig. Ältere bezahlen weniger und Jüngere eben mehr.