Warum machen wir eigentlich Frühjahrsputz, haben wir uns in der Redaktion von luckx – das magazin gefragt? So richtig aufgefordert fühlte sich keiner. Eher betretenes Schweigen. Dabei ging es ja nicht darum, wer nun den Putzlappen schwingen soll. Nachdem das geklärt war, war der Wissenshunger groß. Denn Recherche ist nun einmal unser Job.
Tradition
Anscheinend hat der Frühjahrsputz in vielen Kulturen eine jahrhundertealte Tradition und dient gleichzeitig einem pragmatischen Zweck: Als noch mit Holz und Kohle geheizt wurde, sind die Möbel durch den Ruß stark eingestaubt. Mit dem Frühjahr endete die Heizsaison und so lohnte sich, groß sauber zu machen. Das ganze Zeug musste aus der Höhle raus – oder begann das Thema erst viel später brisant zu werden.
Sei es drum: Nun soll es alle Jahre wieder im Frühjahr soweit sein, besonders gründlich mit Staubwedel, Putzlappen und Co. zu Werke zu gehen. Was und wie insbesondere Möbel gereinigt werden sollen, ist jetzt das Thema.
Holzoberflächen
Je naturbelassener eine Holzoberfläche ist, desto empfindlicher ist sie. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte für alle Oberflächen aus massivem Holz und Furnier ein nur leicht mit Wasser angefeuchtetes Baumwolltuch zum Einsatz kommen, um den liegen gebliebenen Staubfilm zu entfernen. Damit das Holz weder reißt noch sich verzieht, sollte möglichst ganzjährig auf eine Luftfeuchtigkeit von 45 bis 55 Prozent geachtet werden. Der tägliche Luftaustausch durch Stoßlüften ist hierfür am wichtigsten. In den trockenen Wintermonaten hilft ein Luftbefeuchter. Direkte Sonneneinstrahlung kann die Oberfläche farblich verändern – das fällt vor allem auf, wenn Dekorationsstücke oder Deckchen lange Zeit nicht bewegt wurden.
Kunststoffoberflächen
Auch bei Möbeln mit Kunststoffoberflächen ist das feuchte Baumwolltuch erste Wahl. Optional kann auch ein haushaltsübliches Reinigungsmittel in geringer Dosierung verwendet werden, um dem eingestaubten Möbelstück zu altem Glanz zu verhelfen. Sicherheitshalber sollte das Reinigungsmittel allerdings zunächst an einer verdeckten Stelle getestet werden.
Metalloberflächen
Metallelemente an Möbeln, wie zum Beispiel Stuhl- und Tischbeine, sollten nur mit einem sehr weichen, angefeuchteten Tuch abgewischt werden, um die Oberfläche nicht zu beschädigen. Diese ist durch Galvanisieren, Einbrennlackieren und Beschichten zwar gegen Rost geschützt, sollte es allerdings zu kleineren Beschädigungen kommen, kann ein Zuviel an Feuchtigkeit an diesen Stellen dennoch korrodieren. Bei Flecken empfiehlt sich handwarme Seifenlauge, die sofort trocken nachpoliert werden muss.
Glas und Spiegel
Zur Fleckenbeseitigung an Glas- oder Spiegeloberflächen sollte wie bei Metall ein besonders weiches Tuch zum Einsatz kommen – idealerweise trocken. Alternativ eignet sich ein in klarem Wasser ausgewrungenes Fensterleder. In jedem Fall sollten Feuchtigkeitsrückstände wie Tropfen und Streifen sorgfältig entfernt werden. Meist sammeln sich diese am unteren Rand der Fläche.
Rattan- und Flechtwerk
Staub auf Möbeln aus Rattan- oder Flechtwerk kann vorsichtig mit einem Staubsauger mit Bürstenaufsatz entfernt werden. Auch ein leicht angefeuchtetes Tuch ist geeignet. Sollte Unsicherheit bei der Reinigung und Pflege der Möbelstücke bestehen, so hilft meist auch ein Blick in die Produktinformationen oder auf die Internetseite des Möbelherstellers. Das gilt auch bei vielen Polstermöbeln sowie eher seltenen Oberflächenmaterialien.