Das Corona-Virus aus China und der russische Krieg haben gezeigt, zu was menschenverachtende, totalitäre Systeme in der Lage sind. Trotzdem hat die demokratische Welt gezeigt, dass sie sich davon nicht beeindrucken lässt und weiter ihre demokratischen, menschenorientierte Ziele verfolgt. Dazu gehört auch den Klimawandel aufzuhalten, wie luckx – das magazin recherchiert.
Nachhaltigkeit
Zuerst wurde das Virus in die Welt gesetzt. Dann folgte das Flächenbombardement. Menschen und Umwelt werden massiv gestört und getötet. Doch das ist nicht alles. Der brasilnarische Despot Bolsonaro lässt weiterhin unwiederbringlich Regenwaldflächen abholzen und abbrennen. Trotz dieser vielfältigen globalen Herausforderungen ist das Thema Klimawandel nicht in den Hintergrund gerückt. Im Gegenteil: Das Nachhaltigkeitsbewusstsein von Konsumenten wächst stetig. Aber Konsumenten sind in ihren Erwartungen nicht homogen. Die Konsumtenforscher von GfK berichten darüber, welche Zielgruppen in der Schweiz besonders für nachhaltige Produkte und ökologische Botschaften empfänglich sind.
Nachhaltigkeit erlangte in den letzten Jahren, nicht zuletzt getrieben durch die Pandemie, einen enormen Stellenwert bei den Konsumenten. Das Thema Umweltschutz hat die Menschen trotz der vielfältigen globalen Herausforderungen nicht losgelassen. Auch langfristige Daten zeigen, dass große Krisen allenfalls einen kurzfristigen Effekt auf Umweltsorgen haben. So sind trotz der Finanzkrise 2009 in Deutschland, USA und den meisten Ländern der Welt die Sorgen um die Umwelt gestiegen.
Bedürfnis
Gerade die Coronapandemie hat dazu geführt, dass die Konsumenten ihre Verhaltensweisen hinterfragt haben und auch von den Unternehmen ein nachhaltiges Verhalten einfordern. Knapp drei Viertel der Schweizer Konsumenten erwarten, dass Unternehmen Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ergreifen, indem sie zum Beispiel umweltfreundliche Materialien oder Inhaltsstoffe verwenden. „Jetzt wegen der durch Preissteigerungen und Lieferengpässen geprägten Situation auf ein konventionelles, nicht nachhaltiges Produktportfolio zu setzen, wäre für Unternehmen der falsche Schritt. Hersteller und Händler sollten sich weiterhin umweltfreundlich aufstellen – das ist langfristig der richtige Weg, um am Markt erfolgreich zu bleiben.», so Anja Reimer, von der GFK Consumer Forschung.
Knapp die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer finden nach wie vor, dass umweltfreundliche Alternativen oft noch zu teuer sind. Jedoch hat Nachhaltigkeit nicht nur mit Entscheiden für den Konsum, sondern auch einem bewussteren Konsum bzw. Konsumverzicht zu tun, d.h. weniger zu konsumieren, dafür nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen. So geben 71 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer bereits an, nur das zu kaufen, was sie wirklich brauchen, um Verschwendung zu reduzieren. Ein Drittel zieht es vor, weniger, dafür aber hochwertigere Artikel (in den Bereichen Kleidung, Technologieprodukte usw.) zu besitzen.
„Möglicherweise geben die unterbrochenen Lieferketten und die mangelnde Verfügbarkeit von Produkten hier einen zusätzlichen Impuls, wenn man einmal gezwungen wird, eine gewisse Zeit auf bestimmte Produkte verzichten zu müssen, vielleicht Produkte länger zu nutzen als ursprünglich geplant oder auch durch second-hand oder refurbished Produkte zu ersetzen“, so Anja Reimer. Interessant ist jedoch, dass bei allem Umweltbewusstsein 27 Prozent der Schweizer Bevölkerung gerne mehr für die Umwelt tun würden, aber nicht wissen, wie. Dies bietet Unternehmen die Chance, näher an ihre Zielgruppe zu treten, indem sie zum Beispiel mit Informationen aufzeigen, wie man umweltfreundliche Produkte erkennen kann und wie einfach umweltfreundliches Verhalten ist.
Die beschriebenen Ergebnisse zum Thema nachhaltiger Konsum stammen aus einer repräsentativen Online Befragung in der Deutsch- und Westschweiz, die vom 5. bis 10. Mai 2022 durchgeführt wurde.