Wer mit dem „eigenen Haus auf Rädern“ unterwegs ist, kann meist viel hineinpacken. Den in vielen Wohnmobilen ist Stauraum „ohne Ende“ vorhanden. Doch manchmal ist zu viel einfach zu viel, wie luckx – das magazin feststellte.
Ballast abwerfen
Campingurlaub liegt im Trend. Laut einer Allensbach-Umfrage geben rund 11,5 Millionen Bundesbürger an, ihren Urlaub gerne auf dem Campingplatz zu verbringen. Vor allem Reisemobile erleben einen regelrechten Boom. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 haben die Zulassungszahlen um 57 Prozent auf rund 160.000 im Vergleich zu den beiden Vorjahren zugelegt. Individuelles Reisen – gerade mit dem eigenen Fahrzeug – hat gerade während der Pandemie stark zugenommen. Das gilt auch für den Tourismus: Immer mehr Menschen fahren mit dem Wohnmobil in den Urlaub. Gleichzeitig wollen viele Reisende möglichst umwelt- und klimafreundlich unterwegs sein. Besonders bei Wohnmobilen kann man durch einfache Tricks Sprit sparen und den CO2-Ausstoß geringhalten. Angesichts der hohen Spritpreise könnten Reisende dabei auch viel Geld sparen. Manchmal hilft es das Fahrzeug vor der Reise gründlich durchzuschauen, ob zum Beispiel die Handschuhe und der Taschenwärmer bei einer Reise in den Süden nicht zuhause bleiben können.
Vor der Fahrt
Schon vor dem Reiseantritt sollten sich Urlauber informieren, um möglichst effizient unterwegs zu sein. Wer sich ein Wohnmobil leiht, sollte bei der Auswahl auf die im Fahrzeugschein angegebene Euro-5 oder -6 Norm achten. Diese Euro-Normen zeigen die Schadstoffklasse an, wie viel Emissionen ein Fahrzeug ausstößt. Grundsätzlich sollte auf ein möglichst geringes Gewicht und einen technisch einwandfreien Zustand des Fahrzeugs geachtet werden. Die Reisenden sollten auf einen leeren Abwassertank sowie auf einen für die Etappe ausreichend gefüllten Frischwassertank achten. Auch reduziertes Gepäck kann zu deutlich weniger Spritverbrauch führen: So sollte nicht zu viel Proviant als nötig eingepackt und möglichst viele Lebensmittel vor Ort gekauft werden.
Generell ist achtsames Packen wichtig, denn ein niedriges Gewicht reduziert nicht nur den Verbrauch. Bei einer Beladung des Reisemobils über das zulässige Gesamtgewicht hinaus drohen empfindliche Strafen. Ein Blick in den Fahrzeugschein hilft hier. Die Differenz zwischen dem Leergewicht des Fahrzeugs und dem zulässigen Gesamtgewicht des Wohnmobils (meist 3,5 Tonnen) ist das Gewicht, welches zugeladen werden darf. Dazu zählen auch Heckträger mit schweren E-Bikes oder nachträglich montierte Markisen, welches das Zuladungsbudget schmälern.
Wichtig für einen möglichst geringen Spritverbrauch ist auch der richtige Reifendruck. Winterreifen gehören im Sommer in den Keller und nicht auf das Fahrzeug montiert. Auch ein zu niedriger als auch ein zu hoher Reifendruck den Spritverbrauch erheblich. Wer keine Fahrräder mitnimmt braucht auch keinen Fahrradträger.
Während der Fahrt
Während der Fahrt sollte auf ein angemessenes Tempo geachtet werden. Keine hohen Geschwindigkeiten am Limit des jeweiligen Modells, der Verzicht auf starkes Beschleunigen und gleichmäßiges Fahren verringern den Verbrauch. Assistenzsysteme wie Tempomaten oder Gangwechselsysteme können hilfreich sein, um eine konstante Geschwindigkeit beizubehalten und die Drehzahl möglichst niedrig zu halten. Zudem können Fahrer Sprit sparen, indem sie die Klimaanlage behutsam regulieren oder ganz auf eine Klimatisierung verzichten. Wird die Klimaanlage verwendet, sollten Fenster während der Fahrt geschlossen bleiben. So kann die Temperatur im Innenraum gehalten und der Verbrauch gesenkt werden.
Angekommen am Urlaubsort gibt es weitere, leicht umzusetzende Tricks, um möglichst wenig Sprit zu verbrauchen. Mit Solaranlagen oder Brennstoffzellen lässt sich nahezu schadstofffrei und zuverlässig Energie erzeugen. Auch vor Ort ist ein bewusster Umgang mit Energie wichtig. Die Klimaanlage sollte nicht im leeren Camper laufen gelassen werden. Wenn ja, dann sollten Türen und Fenster geschlossen sein, um möglichst effizient zu kühlen oder zu heizen. Zudem empfiehlt es sich, am Urlaubsort auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fahrräder, E-Fahrzeuge oder Busse und Bahnen umzusteigen.