Es ist nicht für jeden und jede. Doch es war schon mit den ersten VW-Bullis in Mode gekommen: Vanlife. Doch damals hieß es noch nicht so. Wie sich so ein Leben gestalten lässt, haben wir von luckx – das magazin schon im ersten Teil aufgezeigt. Hier ist die Fortsetzung.
Lachende Vagabunden?
Unvorstellbar, dieses „Zigeunerleben“. In Ländern wie zum Beispiel Griechenland, wo bis vor einigen Jahren der Besitz von Wohnmobilen für Griechen regelrecht verboten war, schlug uns von luckx – das magazin manchmal so etwas entgegen. Doch viele finden es beneidenswert, Arbeit, manchmal Urlaub und Leben so miteinander zu verbinden. Nun machen wir das nicht auf Dauer, sondern sind nur lachende Teilzeit-Vagabunden. Zwar nicht so, wie Fred Bertelmann in seinem Schlager aus den 50er Jahren vom „Der lachende Vagabund“ singt. Eben anders. Der Genuss liegt im Leben draußen, unterwegs.
Trotzdem ist immer viel Gepäck dabei. Ob Rad, Boot, SUP, E-Scooter, Laufschuhe. Alles braucht seinen Platz. Mit Zubehör, wie etwa Dachbox oder Fahrradträger, lässt sich vieles transportieren. Dabei kommt es weniger auf die Sportart(en), sondern mehr auf die Personenzahl und die persönlichen Vorlieben an. Denn oft geht es auch um die Optik, den Preis und die Verfügbarkeiten der Modelle.
Klar ist, ein gewisser Minimalismus gehört beim Thema Vanlife dazu. Auf was man im Urlaub gut verzichten kann und was man auf gar keinen Fall missen möchte, das liegt auch an der persönlichen Perspektive. Natürlich betrifft das auch, was man alles einpackt, aber grundsätzliche Überlegungen gehen eher beim Fahrzeug los. Denn es muss ja auch alles, was eingepackt werden will, im Camper seinen Platz finden. Hierbei sind nicht nur unterschiedliche Längen der Camper möglich, Fachleute unterscheiden auch zwischen Camper Vans, auf Basis ausgebauter Kastenwagen. Ansonsten spricht man von Reisemobilen, die es integriert und teilintegriert gibt, die mehr Stauraum bieten und zum Beispiel auch mit Alkoven weitere Schlafplätze bieten.
Campervans haben den Vorteil, mehrheitlich sehr variabel, etwas kleiner und auch sportlicher zu sein, aber gleichzeitig für eher lange Ausrüstung, wie Longboards genügend Platz zu bieten, da sie einfach unterm Bett durchgeladen werden können, wo der meiste Stauraum vorhanden ist.
Gerade bei teuren Mountainbikes und Rädern ist es den meisten wichtig, dass diese auch im Fahrzeug transportiert und gelagert werden können. Bei den meisten Reisemobilen ist das ohne Problem möglich, bei den meisten Camper Vans aber auf Grund der Höhe nicht. Doch nichts ist unmöglich. So lässt sich das Bett im Camper Van höherlegen, damit die Fahrräder unterm Bett verstaut werden können. Genauso gibt es Camper Vans mit viel Heckraum und auch Reisemobile mit einer eher kleinen Heckgarage. Ein Probetrip mit Ausrüstung schadet also auf keinen Fall.
Mit Kindern unterwegs
Wer mit Kinder unterwegs, ist kennt das: „Sind wir bald da!“ oder „Ich möchte ein Eis“. Ersteres dauert meist noch, doch eine Eispause lässt sich durch einen Griff in den Tiefkühlbereich des Kühlschrank schnell lösen. Apropos Pause: Diese sind gerade für Reisende mit Kindern in einem Camper ideal zu lösen. Anhalten, wo Platz ist. Am Strand, am See oder am Fluss. Pause zum Spielen, zum Schauen, zum Essen und vielem mehr. Und falls es doch in Dauerregen übergeht, so kann das Elternbett im Heck zur Spielwiese für die Kinder werden, während Mutter und Vater Arbeiten oder Essen zubereiten. Alles – fast – wie zuhause. Nur unterwegs.
Auch bei mehrköpfigen Familien ist es im Campervan eher kuschelig und manche sind einfach auch nur auf zwei Personen ausgelegt. Aber auch hier gibt es Lösungen, vor allem bei längeren Modellen über sechs Metern, wie etwa Stockbetten oder ein Aufstelldach, das mit einem Doppelbett auf dem Dach zusätzlichen Schlafplatz bietet, tagsüber aber verschwindet.
Bei Reisemobilen gibt es ebenfalls unterschiedliche Schlaflösungen, etwa Alkoven, also die Hörnchen über dem Fahrerhaus, die man von klassischen Wohnmobilen kennt. Oder zusätzliche Schlafplätze werden durch Hubbetten erreicht, die nachts heruntergelassen werden und unter tags wieder in der Decke verschwinden. Also auch was die Schlafplätze angeht, gibt es vielfältige Lösungen, die je nach persönlichen Vorlieben gestaltet werden können.
Mehr Ausrüstung, mehr Stauraum
Habe ich viel und sperriges Equipment, wie zum Beispiel immer drei Räder oder Ausrüstung für unterschiedliche Sportarten dabei, rentiert es sich, größere Campervans anzuschauen oder über eine größere Lösung in Form eines Reisemobils nachzudenken. Denn so geht weniger Zeit mit Organisieren, Umpacken und Verstauen drauf und mehr Zeit für sportliche Abenteuer hat. Die Länge der Reise spielt bei der Größenauswahl meistens eine eher geringere Rolle. Die meisten Sportler sind zu zweit in einem Fahrzeug unterwegs oder tun sich dann mit mehreren Campern zusammen. Und muss man zwischen Sommer- und Winterklamotten und Ausrüstung wechseln, liegt meistens ein Zwischenstopp zuhause gemacht.
Keine Feuchtigkeit im Innenraum
Ob Reisemobil oder Camper Van, Feuchtigkeit will keiner im Innenraum haben. Wer nasse, sperrige oder verschmutztes Equipment einlagern möchte, braucht Platz. Denn manchmal lassen sich diese nicht draußen trocknen. Da ist ein Fahrzeug mit Heckgarage die bessere Wahl, denn die ist getrennt vom Hauptraum. Doch auch hier gilt: die Feuchtigkeit muss raus. Deshalb ist die Garage auch zwingend zu beheizen. Sonst schimmelt alles. Bei einer Warmluftheizung wie von Truma kann leicht ein Schlauch von der Heizung in die Garage verlegt werden. Bei einer Wasserheizung wie von Alde ist der Aufwand schon etwas höher. Doch es lohnt sich. Nicht nur um die Sachen zu trocknen, sondern auch den Wert des Fahrzeuges zu erhalten.
Wer dennoch nicht auf ein großes Reisemobil gehen will und lieber mit dem Camper Van unterwegs ist, dem sei eine separate Aufbewahrungsbox empfohlen. Auch eine separate Dusche kann große Dienste erweisen. So lässt sich Badebekleidung, Neopren, Skiausstattung und nasse Kleidung leicht darin trocknen. Hilfreich sind Trockenstangen zum Aufhängen und Trocknen, selbst wenn es draußen regnet oder kalt ist.
Bei allem Platz und Stauraum ist immer wichtig, auf das Gesamtgewicht des Fahrzeugs zu achten. In verschiedenen Ländern gelten unterschiedliche Regularien, welcher Führerschein für welches Gewicht benötigt wird. Wer mit mehreren Personen und mit viel Equipment unterwegs ist, sollte darauf auf jeden Fall achten und auch die Bestimmungen im Zielland checken, bevor es losgeht. Sonst kann es teuer werden und die Kasse sprengen.