Olivenöl

Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe – wie fast alljährlich – Olivenöl einer Prüfung unterzogen. Die Ergebnisse sind für die getesteten Bioprodukte nicht unbedingt ein Ruhmesblatt. Gerade beim Olivenöl, so stellt die Stiftung Warentest fest, wird am meisten gemogelt. Doch bei der Qualität geht mehr, wie die Fachmesse für Biolebensmittel BIOFACH in Nürnberg zeigt. Doch die Menge ist überschaubar. Von den etwa 50.000 Tonnen Olivenöl aus dem Gebiet um Kalamata in Griechenland sind etwa 1.000 Tonnen Bio-Olivenöl. Werden Produzenten und Absatzmittler aus den Ursprungsländer des flüssigen Goldes befragt, so können diese keine große Produktionssteigerung in den letzten Jahren vermelden. Michalis Mangourilos von Epikouros aus dem griechischen Kalamata berichtet ebenfalls nur von geringfügigen Steigerungen der Mengen beim hochwertigen, von Demeter geprüften Olivenöl. Denn, so stellte er fest, die Bauern müssen zur Umstellung bereit sein. Und das ist ein längerer Prozess und bedeutet viel Überzeugungsarbeit. Denn es ist mehr Arbeit im Olivenhain erforderlich; auch wenn es mehr Geld pro Liter gibt.

Neue Initiative

Auf der BIOFACH tritt eine Initiative an, das Bewusstsein für die einzigartigen Eigenschaften von geschützten Ursprungsbezeichnungen wie g.U., g.g.A. und Bio-zertifiziertem europäischem nativem Olivenöl extra bei einem möglichst breiten Publikum zu wecken. Es handelt sich dabei um exklusive Merkmale, die in anderen Produkten eher selten sind. Das Programm läuft bis Dezember 2021 und ist auf drei verschiedene Zielländer ausgerichtet: Italien, Frankreich und Deutschland. Fälschungen und Kennzeichnungsschlupflöcher machen es manchmal schwierig, die unverwechselbaren Eigenschaften von Lebensmitteln zu erkennen und wertzuschätzen. Nach Ansicht der Protagonisten ist es notwendig gegen diese Gefahr vorzugehen und die Wahrnehmung der Verbraucher für das Produkt zu sensibilisieren. In einem solchen Szenario zeichnen sich die europäischen nativen Olivenöle extra durch ihre außergewöhnliche Geschmacksvielfalt, ihre wissenschaftlich nachgewiesene Gesundheitsförderung und ihren Beitrag zu einer modernen und ausgewogenen Ernährung aus. Herkunftssicherung und Rückverfolgbarkeit sind wesentliche Voraussetzungen, um die Qualität der europäischen nativen Olivenöle zu gewährleisten. Native Olivenöle extra mit den EU-Gütesiegeln Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) oder Geschützte geografische Angabe (g.g.A.) bzw. dem europäischen Bio-Siegel (Euro-Blatt) gehören zu den Spitzenprodukten der Branche: ein exklusiver Club, der die besten Hersteller und Erzeugnisse auszeichnet. Hochwertige europäische Olivenöle werden durch spezifische EU-Vorschriften geschützt, wobei strenge Kontrollen vom Erzeuger bis zum Verkauf sicherstellen, dass die Verbraucher nur sichere und unverfälschte Produkte kaufen. Hinzu kommen die ernährungsphysiologischen Vorteile, die mit diesen 100% natürlichen Produkten verbunden sind. Denn namhafte internationale wissenschaftliche Studien bestätigen die positiven Auswirkungen des Verzehrs von nativem Olivenöl extra, insbesondere in Hinblick auf die Fettregulierung im Blut und die antioxidativen Eigenschaften.Schließlich ist erstklassiges europäisches natives Olivenöl extra ein äußerst vielseitiges Lebensmittel, das nicht nur in der mediterranen Ernährung und in traditionellen Gerichten weit verbreitet ist, sondern auch von Spitzenköchen und innovativen Ernährungsmodellen empfohlen wird. Es ist damit eines der Flaggschiffe der europäischen landwirtschaftlichen Exzellenz. Zur wirksamen Förderung dieses Erbes müssen alle Faktoren berücksichtigt werden, die einen entscheidenden Einfluss auf die Umwelt, Kultur und sozioökonomische Landschaft Europas haben und eine maßgebliche Rolle für die Zukunft ganzer Regionen und Gemeinschaften spielen.

Einzigartige Qualität

Mit der Kampagne „Looking for the Perfect Food“ sollen die Nutzer je nach Kenntnisstand und Erfahrung zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit den Themen hochwertiges Olivenöl und EU-Gütesiegel aufgefordert werden. Außerdem trägt sie dazu bei, einen multidisziplinären „Wissenspfad“ zu entwickeln, der die Vorteile der EU-Zertifizierung hinsichtlich der hohen Qualität hervorhebt. Gleichzeitig sollen die Kenntnisse über die spezifischen Eigenschaften und Werte der europäischen Qualitätsproduktionen zu erweitern als auch um deren Akzeptanz auf neue Marktbereiche auszuweiten.