Gegen hohen Blutdruck

Es ist schon eine Binsenweisheit: wer sich bewegt – und zwar nicht von der Coach zum Kühlschrank und zurück – kann viel für seine Gesundheit tun. Tägliche, regelmäßige Bewegung hilft, sich vor vielen Erkrankungen zu schützen. Und die Erklärungen dazu sind ganz einfach: durch die Bewegung kommt der Kreislauf in Schwung und der Bluttransport im Körper, insbesondere der Austausch von Sauerstoff in der Lunge und der Abtransport von „Abfallstoffen“, hilft dem Körper auf natürliche und ganz einfache Weise, sich selbst zu fit zu halten, vorzubeugen und auch zu heilen. Denn die im Blut befindlichen „Energiequellen“ wie Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß werden zur Bewegung gebraucht und können nicht oder weniger angelagert werden. Wer sich regelmäßig anstrengend, den Puls beschleunigt, die Muskeln fordert und außer Atem kommt, kann den Blutaustausch in der Lunge verbessern. Denn dadurch werden die Lungenflügel „aufgestellt“ und der Atem gelangt bis in die letzte Spitze. Das hilft sich vor Infektionen und Viren zu schützen und ist darüber hinaus gerade bei Diabetes und Hypertonie sehr gesund. Solange man es nicht übertreibt: „Belastungsspitzen wie beim Wettkampftraining sollten Menschen mit Bluthochdruck und Diabetes meiden“, rät Professor Dr. Bernhard Schwaab, Chefarzt des Rehabilitationskrankenhauses für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie in Timmendorfer Strand.

Ausdauer- und Krafttraining

Vor allem nach einer längeren Bewegungspause sollte die Belastbarkeit mit dem Arzt abgeklärt werden. Da hohe Blutdruck nicht unbedingt spürbar ist, kann es sinnvoll sein, vorab eine Blutdruckmessung über 24 Stunden zu machen. Auf diese Weise lässt sich erkennen, wie die Werte auf Bewegung und Training reagieren. Hilfreich kann auch eine Überwchung bei einem Belastungs-EKG sein.

Einfacher ist es sicherlich den Blutdruck täglich zur gleichen Zeit zu messen und aufzuzeichnen. Dabei helfen ganz einfache Messgeräte zur Kontrolle und Überwachung. Wenn dann etwas auffällig wird, ist der Weg zum Arzt angesagt.

Aus sportwissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass der Blutdruck während Belastungen ansteigt. Um einen riskanten Blutdruckanstieg zu verhindern, sollte mit intensiveren Alltagsbewegungen begonnen werden. Also die üblichen Empfehlungen dazu lauten: Treppensteigen statt Fahrstuhl, Radfahren und zu Fuß gehen statt Autofahren. Dabei darf sich der Puls und der Atem ruhig beschleunigen. Nur dann hilft die Bewegung auch. Auf die Signale des Körpers sollte unbedingt geachtet werden: wenn also das Signal kommt: „bleibt bitte stehen“, dann sollten wir auch darauf hören und nicht unnötigen Ehrgeiz versprühen. Wer sich beim Sport noch unterhalten, scheint auf dem richtigen Weg zu sein. Ein Ausdauerprogramm wie Spazieren gehen, Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen in Kombination mit Krafttraining ist dabei ideal. Das Krafttraining muss dabei nicht in einem Fitness-Studio absolviert werden. Liegestütze oder der Besuch eines Fitness-Pfades sind völlig ausreichend. Immer gilt: Pressatmung ist zu vermeiden und mit offenem Mund ein- und ausatmen!

Tägliche Bewegung ist sinnvoll

Tägliche Bewegung heißt nicht, jeden Tag zum Beispiel 10 Kilometer zu laufen. Es heißt, täglich sich zu bewegen. Das kann ein längere Spaziergang sein, die Treppe zügig hinauf zu gehen oder einfach einige Liegestütze zu machen. Wer schon von Erkrankungen betroffen ist wie wie zum Beispiel Diabetes und Bluthochdruck, sollte sich lieber öfter und dafür nicht zu intensiv bewegen. Bereits 10 bis 15 Minuten körperliche Aktivität jeden Tag tun den Gefäßen gut. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, nicht mehr als 24 Stunden zwischen zwei Aktivitäten vergehen zu lasse. Sonst ist der Zugewinn an persönlicher Fitness jedes Mal wieder verpufft. Auf Dauer kann der Blutdruck auf diese Weise um 5 bis 10 mmHg sinken.