Nun wollen wir von luckx – das magazin nicht einen neuen Kalender einführen oder die Weltordnung auf den Kopf stellen. Vielleicht nur ein bisschen. Vielleicht nur ein bisschen beim Einordnen helfen. Denn die Freunde und Aktivisten um Greta Thunberg haben diese Aufgabe jeden Freitag übernommen. Doch wir alle können jeden Tag – nicht nur Freitag – und überall ein wenig dazu tun, dass es unserer Welt besser geht. Es sind die kleinen Dinge, die jeder machen kann: Müll einsammeln oder vermeiden, weniger Plastik verbrauchen und auf Mehrweg setzen, Energie einsparen oder sogar selbst produzieren.
Klimaschutz fängt auf dem Dach an
Für das Dachdeckerhandwerk gehören der Klima- und Umweltschutz schon lange zum Berufsbild und Arbeitsalltag. „Die Reduzierung von Emissionen gelingt am besten durch das Reduzieren des Energieverbrauchs“, erklärt Norbert Hain vom Landesinnungsverband des Hessischen Dachdeckerhandwerks. „Und wenn wir mit Dach und Fassade sogar noch Energie erzeugen, hat die Umwelt doppelt gewonnen“.
Das aktive Einsparen von Energie ist daher auch einer der wichtigsten Inhalte bei der Ausbildung der Dachdecker von morgen. So werden sowohl bei Neubauten als auch im Rahmen von energetischen Sanierungen die Dachflächen, bzw. bei ungenutzten Speicherräumen die oberste Geschossdecke wärmegedämmt. Damit können Energieeinsparungen von bis zu 20 % erzielt werden. Zusätzlich sorgt eine fachlich perfekte Dämmung auch dafür, dass im Sommer die Wärme draußen bleibt. Bei vielen Gebäuden kann dadurch auch wertvolle Energie für die Klimaanlage eingespart werden.
„Auch die Außenwände können von uns energetisch optimiert werden mit vorgehängten, hinterlüfteten Fassadensystemen“, so der Weilburger Dach- und Wandexperte Hain. Sein Tipp: Um eine geplante neue Heizungsanlage nicht zu groß zu dimensionieren, sollte zuerst die Gebäudehülle optimiert werden.
Grüne Wiese
Ein weniger bekannter, aber nicht weniger wichtiger Ausbildungsinhalt des Dachdeckerhandwerks ist die Dachbegrünung. „So ein fachgerecht begrüntes Dach schafft einen Ausgleich zu der durch Bebauung versiegelten Grundfläche, wirkt durch die Verdunstungskälte wie eine Null-Energie-Klimaanlage und verbessert den Schallschutz“, fasst Norbert Hain die drei Hauptvorteile der Dachbegrünung zusammen.
Neben der Energievermeidung gehört nunmehr seit einem halben Jahrhundert auch die Energiegewinnung an Dach und Fassade zu den Arbeitsfeldern des Dachdeckerhandwerks. „Solaranlagen können Strom und Warmwasser erzeugen und bei entsprechender Auslegung ein Gebäude sogar energieautark machen“, so Hain.
Daher auch seine Empfehlung für alle, die eine Ausbildung in einem weitgehend krisensicheren Beruf suchen: „Der Wohnraumbedarf bleibt auch in Zeiten von Wirtschaftskrisen weiter bestehen – und der Wunsch nach einer Senkung der Energiekosten nimmt zu“.