Vorbeugen gegen die Grippe

Es geht wieder los: Schnupfen, Husten, Heiserkeit. Nun könnten wir feststellen, fast wie in jedem Jahr. Doch 2020 ist nicht wie jedes Jahr. Wie schnell wird eine „einfache“ Grippe mit einer Corona-Infektion verwechselt? Wir hoffen eigentlich nicht so oft. Denn je öfter es nur eine Erkältung oder eine leichte Grippe ist, desto weniger werden unsere Krankenhäuser belastet. Und wenn´s dann nur eine Grippe oder Erkältung ist, was tun?

Immunsystem schützen

Sicher ist eins: Das Immunsystem sollten wir mit entsprechenden Hilfsmitteln schützen. Wer nicht gleich zur Apotheke oder zum Arzt gehen möchte, kann auch zu allerlei Hausmitteln greifen. Denn es gibt einige Pflanzen, die nicht nur lecker sind, sondern prima in unseren Speiseplan eingebaut werden können. Luckx – das magazin hat recherchiert. Vielleicht helfen sogar unsere kleinen Tipps.

Ingwer

In dieser Knolle steckt mehr als man glaubt. Ingwer ist reich an Vitamin C und enthält darüber hinaus Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Das Rhizom (dicht unter der Erde wachsender Spross, der auch mehrere Winter überdauern kann) wirkt zudem antibakteriell und stärkt das Immunsystem. Tipp: Wer schon im Spätsommer eine Ingwerkur macht, stärkt sein Immunsystem im Voraus. Entweder den Ingwer in heißem Wasser ziehen lassen und mit Honig als Tee mehrmals am Tag trinken oder abkühlen lassen und als erfrischendes Ingwerwasser genießen. Ingwer eignet sich hervorragend, um Suppen und Eintöpfe zu verfeinern – perfekt für diese Jahreszeit.

Salbei

Vor allem bei Schmerzen im Hals und Rachen ist Salbei ein wohltuendes Mittel. Die im Salbei enthaltenen Gerbsäuren wirken zusammenziehend auf die Schleimhäute, wodurch sie sich beruhigen und leichter heilen können. Zudem sind ätherische Öle wie Cineol und Campher enthalten, die Entzündungen im Körper lindern. Tipp: Salbeihonig im Tee genießen oder Salbei selbst als Heißgetränk aufgießen, um schneller zu gesunden. Auch in der Küche ist das Kraut vielseitig einsetzbar. Man kennt es vor allem von Klassikern wie Ossobuco und Saltimbocca, außerdem passt es zu fettem Fisch, Gemüse oder Pilzen und ist hervorragend zum Verfeinern von Saucen und Marinaden geeignet.

Melisse

Bei Grippe und Erkältungen arbeitet der Körper auf Hochtouren und manchmal bleibt der wohltuende Schlaf auf der Strecke. Hierfür empfiehlt der Küchenprofi die beruhigende Melisse. Ihre ätherischen Öle wirken entspannend und angstlösend. Ein günstiger Nebeneffekt ist ihre positive Wirkung auf die Darmflora, die Blähungen und Völlegefühle lindern kann. So brauten Mönche schon im Mittelalter Getränke aus Melisse und anderen Kräutern gegen Verdauungsbeschwerden. Wer sie nicht als Tee trinken möchte, kann Melisse sowohl für Süßspeisen wie auch deftige Gerichte verwenden. Am besten kommt ihr zitroniges Aroma in Verbindung mit Fisch zur Geltung, wenn die zerkleinerten Blätter in einem Päckchen zusammen mit dem Fisch gegart werden. Lecker.

Rosenwurz

Rosenwurz ist einer der bekanntesten Pflanzenstoffe, wenn es um die Linderung von Stresssymptomen geht. Gerade bei Grippe und Erkältung braucht der Körper Ruhe, um abschalten zu können. In Russland und China werden die Blätter vor allem mit anderen Gemüsesorten verzehrt oder als Tee aufgegossen. Die Pflanze hilft dabei, den Stress-Level des Körpers zu senken und bringt den Körper wieder in sein Gleichgewicht. Langfristige Anwendungen zeigen, dass Ermüdungserscheinungen durch regelmäßigen Verzehr reduziert werden können und der Körper leistungsfähiger wird. Auch die mentale Stärke und Konzentration wird durch Rosenwurz gesteigert. Die leicht bitter schmeckenden Blätter können roh oder gekocht zum Beispiel einem Salat zugefügt oder mit anderem Gemüse zusammen verzehrt werden.

Thymian

Seit mehr als 4.000 Jahren ist der Thymian als Gewürz- und Heilpflanze bekannt. Seine Heilwirkung entfaltet sich vor allem bei Entzündungen der Atemwege wie Erkältung oder Husten. Das Kraut wirkt krampflösend auf die Bronchien, fördert den nötigen Auswurf und wirkt entzündungshemmend. Gerade bei Bronchitis und Keuchhusten wird seine Wirkung geschätzt. Doch auch bei Asthma, Kehlkopfentzündung oder Verdauungsbeschwerden entfaltet sich seine Kraft. Thymian kann als Tee aufgegossen und getrunken oder gegurgelt werden. Darüber hinaus schwören viele auf eine Anwendung in einem Vollbad. In der Küche kann Thymian schwere Speisen leicht verdaulicher machen, so dass es zu Schmorfleisch, Wild, Lamm sowie verschiedenen Gemüsesorten passt. Noch besser zur Jahreszeit passt die Verwendung von Thymian in Suppen. So verleiht sie zum Beispiel Hühnersuppe, dem altbewährtem Hausmittel bei Grippe und Co. ein besonderes Aroma und entfaltet dort seine Heilwirkung.

Chili

Chili sorgt nicht nur für Feuer im Essen, sondern ist besonders gesund für Körper und Geist. Zu verdanken haben wir diese Beerenfrucht Christoph Kolumbus, der sie Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa brachte. Ihr scharfmachender Inhaltsstoff Capsaicin enthält Schleimhautschutzstoffe, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken, so dass Chilis unter anderem bei Magengeschwüren und Gastritis eingesetzt werden. Zudem enthalten frische Früchte drei Mal so viel Vitamin C als Zitrusfrüchte und können so das Immunsystem stärken. Sie regen ebenso den Stoffwechsel an und man schwitzt selbst bei kleinen Mengen, weswegen die Frucht auch bei rheumatischen Schmerzen, Hexenschuss, Migräne und Gürtelrose eingesetzt wird. Wer Chilis regelmäßig konsumiert, kann ebenso seine Blutzucker- und Blutfettwerte verbessern. In der Küche kann Chili überall eingesetzt werden, egal ob die Hühnersuppe noch schärfer werden soll oder der Eintopf noch etwas Feuer braucht. Achtung: Unbedingt beim Verarbeiten Handschuhe tragen oder die Hände gründlich waschen, sonst brennt es schnell in den Augen oder der Nase.