Es schneit und schneit und schneit. Rund 40 Zentimeter Schnee haben die Harzer Höhen nun zu bieten. Ein Drama ist, dass aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie die Langlaufloipen und alpinen Hänge nicht präpariert werden können. Sei es drum. Deshalb ist nun selbst der Mann und die Frau. Mit Schneeschuhen lassen sich eigene Spuren durch den Schnee ziehen, oder mehr stapfen. Das beste daran ist, dass die Hotspots des Wintersports nicht genutzt werden müssen. Da kann dem Virus prima ausgewichen werden. Doch bevor es los geht, hier einige Tipps aus der Redaktion von luckx – das magazin.
Voraussetzungen
Winterliche Kälte, Einsamkeit und schneebedeckte Natur: Mehr braucht es nicht für eine perfekte Schneeschuhwanderung. Schneeschuhwandern bietet unendliche Möglichkeiten für das Wintertrekking im Schnee. Ob Kinder oder rüstige Rentner, Genusswanderer oder Extremsportler – jeder kann sich die Schneeschuhe unter seine Winterstiefel schnallen.
Das Tempo beim Schneeschuhwandern ist genauso frei wählbar wie der Wanderort: Ob Flachland oder Berge, ob leichtes oder starkes Gefälle. Von Schneefeldern, steilen Hängen bis zu den höchsten Felsen ist analog zum Skitourengehen auch mit Schneeschuhen alles erreichbar. Die Auswahl an Modellen und Marken ist groß. Viele Hersteller wie Atlas, MSR oder Tubbs unterscheiden zwischen Damen- und Herren-Modellen. Doch das entscheidende für die Auswahl des passenden Schneeschuh ist nichrt das Geschlecht. Denn für die richtige Schneeschuhgröße ist das Körpergewicht entscheidend – zuzüglich des Ausrüstungsgewichts. Es gilt: Je höher die Last, desto größer die Auflagefläche des Schneeschuhs – für optimalen Auftrieb auf dem Schnee.
Die richtige Ausrüstung
Um die richtige Wahl beim Schneeschuh zu treffen, wäre ausprobieren das Beste. Doch der Verleih ist – aus gutem Grund – nicht möglich. So muss wohl oder übel gleich in die richtigen Schneeschuhe investiert werden. Dabei sollte geklärt werden, wo das Schneeschuhgehen oder -Laufen stattfinden soll. Sollte es eher auf moderatem Gelände sein, oder zukünftig auch in steileres, (hoch)alpines Gelände gehen. Davon abhängig sollte der Schneeschuh ausgestattet sein. In wenig steilem Tiefschnee-Gelände seien Schneeschuhe mit kleinen Spikes vollkommen ausreichend. Für sicheren Halt in steileren, harschigen Passagen sollten Schneeschuhe mit Steigleisten und Frontzacken aus Metall ausgestattet sein.
Hinsichtlich des Materials lässt sich grob zwischen Schneeschuhen aus Aluminium oder kälteresistentem, leichtem Kunststoff unterscheiden. Alle Modelle lassen sich mit universellen Riemen-Bindungen an den (Wander-)Stiefeln befestigen. Bei komfortableren Schneeschuhen werden auch gelenkschonende Dämpfer und mitschwingende Achsen eingebaut, die das Abrollen der Füße unterstützen. Für bequemeres Aufsteigen in steilem Gelände haben einige Modelle Steighilfen. Teure Modelle lassen sich mit abnehmbaren Verlängerungen auf viele verschiedene Einsatzgebiete anpassen. Je nach Ausstattung variiert der Preis von ca. 70 Euro bis 250 Euro.
Wetterfeste Wanderkleidung, sowie knöchelhohe, feste und vor allem wasserdichte Stiefel sind ideal. Gamaschen, die über die Schuhe und den unteren Teil der Hose reichen, bilden eine sinnvolle Ergänzung. Zudem gehören Stöcke, egal ob Teleskop-, Wander- oder Skistöcke, mit großen Tellern für den Tiefschnee zur Grundausrüstung.
Techniken beim Schneeschuhlaufen
Eigentlich sind Schneeschuhe ursprünglich Fortbewegungsmittel für weite, tief verschneite Landschaften. Zwar haben sich die Schneeschuhe weiterentwickelt und aus den einfachen Holzrahmen wurden technisch hochwertige Ausrüstungsgegenstände, trotzdem bleibt der Einsatzbereich mehr oder weniger erhalten. Zum, Start ist flaches Gelände mit tiefem Schnee das perfekte Schneeschuhterrain. Die Geh-Technik entspricht dabei der des normalen Wanderns. Stöcke stabilisieren beim Gehen und helfen vor allem Einsteigern. Die Stöcke werden gegengleich zu den Schneeschuhen eingesetzt: linker Arm – rechtes Bein und umgekehrt. Diese Technik funktioniert auch im kupierten oder leicht bergigen Gelände hervorragend. Wichtig ist, auch bei Querungen und in Abstiegen hüftbreit zu gehen, damit die Schneeschuhe nicht aneinander hängenbleiben.
Auch wenn es für Einsteiger empfehlenswert ist, zuerst einen Einführungskurs zu absolvieren, muss es dieses Jahr ohne so ein Hilfsmittel funktionieren. Wer sich ins steilere Gelände wagt, dem sein dringend ein Kurs empfohlen. Deshalb geben wir an dieser Stelle keine weiteren Tipps. Denn dann ist eine alpine Ausrüstung wie beim Tourengehen zwingend erforderlich.