Aufgeheizt

Täglich werden auf unseren Straßen und Gehwegen Tonnen von Salz verstreut. Welche Umweltschäden dadurch entstehen, lassen sich nur erahnen oder sind teilweise schon bekannt. Aber auch reine wirtschaftliche Schäden an Fahrzeugen, Gebäuden und Straßen treten durch die massive Verwendung von Streusalz auf. Ebenso sind gesundheitliche Beeinträchtigungen von Tier und Mensch nicht zu übersehen. Doch wie lassen sich die Gefahren durch Schneeglätte und Frostschäden verhindern? Ein Beispiel aus Island zeigt, wie es geht, wenn genug Wärme vorhanden ist.

Außenheizungen schützen Wege und Dächer

Die Isländer wissen, was Winter bedeutet – und beheizen in der kalten Jahreszeit die Gehsteige wichtiger Straßen ihrer Hauptstadt. Der Gedanke dahinter leuchtet ein: Passanten sind vor Glatteis geschützt, Stadt und Anwohner können sich mühevolles Schneeschaufeln und Salzstreuen sparen. „Soweit muss man hierzulande natürlich nicht gehen, aber im Kleinen ist es durchaus sinnvoll, das Prinzip zu kopieren“, stellt Michael Muerköster von der Initiative Wärme+ fest. „So lassen sich Zufahrten und Wege rund um das eigene Haus mit elektrischen Flächenheizungen leicht schnee- und eisfrei halten.“ Darüber hinaus empfiehlt der Experte Heizungen für Dachrinnen und ungeschützte Rohre, um Schnee- und Frostschäden am Haus vorzubeugen.

Schnee- und eisfreie Zuwege

Gefrierender Regen, Blitzeis, Schneematsch: Im Winter kann das Laufen schnell zu einem gefährlichen Eiertanz werden. Hausbesitzer sind daher verpflichtet, die Wege am Haus schnee- und eisfrei zu halten. Das ist umso aufwendiger, je größer das Grundstück ist; hinzukommen der Weg zur Haustür, die Garageneinfahrt oder Gartenwege. Eine Alternative zum Schneeräumen und Streuen sind robuste Heizmatten, die möglichst nah unter der Oberfläche verlegt werden. In der Fläche integrierte Feuchtigkeits- und Temperatursensoren erkennen sofort, wenn Schnee fällt oder Nässe zu überfrieren beginnt, und schalten die Heizung punktgenau ein.

Frostschäden am Dach vorbeugen

Vor verbogenen Dachrinnen, geplatzten Fallrohren oder der Bildung gefährlich großer Eiszapfen schützt eine Dachrinnenheizung. Die robusten und effizienten Systeme lassen sich auch nachträglich unkompliziert von einem Fachhandwerker einbauen. Auch hier signalisiert ein Feuchtigkeits- und Temperatursensor, wann die Heizung zum Einsatz kommen soll und setzt das wartungsfreie System automatisch in Gang. In Regionen mit hohem Schneefallrisiko kann zusätzlich eine Schrägdachheizung sinnvoll sein. Sie entlastet das Dach von schweren Schneemassen und verhindert so, dass die Dachkonstruktion überlastet wird oder große Schneemassen plötzlich ins Rutschen geraten und Menschen gefährden. Anfällig für Winterschäden sind auch Häuser mit Flachdächern, besonders dann, wenn das Schmelzwasser wegen zugefrorener Rohre nicht abfließen kann. Die Schneelast kann zu Gebäudeschäden führen, gefrorene Rohre können platzen. Das Schneeräumen von Hand oder das Eingießen von heißem Wasser in Dachrinnen und Abflussrohre schafft zwar Abhilfe, ist aber zeitintensiv und vor allem gefährlich. „Hier ist ein Eis- und Schneeschmelzsystem mit elektrischen Heizbändern definitiv die sicherere und elegantere Lösung“, erklärt Michael Muerköster.

Wasserleitungen am Haus vor dem Einfrieren schützen

Frostschäden an Rohrleitungen etwa in unbeheizten Kellern oder an Außenleitungen für die Gartenbewässerung sind bei Wintern mit tiefen Temperaturen keine Seltenheit. Oft werden solche Schäden an Trinkwasser- oder Heizungsrohren erst nach dem Tauwetter entdeckt, wenn das Mauerwerk durchnässt ist. Die dann erforderlichen Sanierungen können sich Hausbesitzer sparen, wenn sie die Leitungen mit einer Rohrbegleitheizung schützen. Heizbänder, die entlang oder in den Rohren verlegt sind, schalten sich per Thermostat ein, wenn Minusgrade drohen, und halten das Wasser in der Leitung auf Temperaturen über dem Gefrierpunkt.

Umweltschutz

Sicherlich wäre das elektrische Beheizen von Gehwegen oder Einrichtungen am Haus eine sinnvolle Ergänzung und steigert den Komfort. Doch wenn der Strom aus Gas-, Kohle oder Atomkraftwerken kommt, entstehen mehr Umweltschäden als Vorteile. So kommt der Langzeit-Energiespeicherung eine immer größere Bedeutung zu. Denn die im Sommer gewonnene Energie könnte im Winter für diese „Luxus“-Einbauten genutzt werden.