Auto wichtig in der Pandemie

Bis vor einigen Monaten wurden PKW-Nutzer eher als Umweltsünder angefeindet. Dass sie jetzt zu Pandemie-Helden werden, scheint aber ausgeschlossen. Doch es hat sich in diesem Corona-Jahr gezeigt: Im eigenen Auto die notwendigen Fahrten zu erledigen schützt vor dem Virus. Trotz der aktuellen Lage hat sich das Fahr- und Tankverhalten der Bundesbürger kaum verändert. In einer repräsentativen Studie zum Thema „Auto und Tankstelle“ geben mehr als 70 Prozent der Befragten an, dass sie ihr Fahrzeug genauso viel nutzen, wie bisher. Die Mehrheit der 4.659 Teilnehmer rechnet wohl auch zukünftig mit wenig Veränderung in diesem Bereich.

Auto unverzichtbar

Für die Deutschen ist das Auto absolut unabkömmlich. Egal ob dienstlich oder privat, ob für kurze oder lange Strecken: Fast die Hälfte der Autofahrer (44 Prozent) nutzt den Pkw jeden Tag – sowohl für berufliche als auch freizeitliche Zwecke. Und das auch nicht zu knapp. Denn während 17 Prozent unter 100 Kilometer pro Woche zurücklegen, fährt ein Viertel der Teilnehmer Strecken von über 300 Kilometer in der Woche. Das spiegelt sich auch im Tankverhalten wider. Zumindest 14 Prozent müssen mehrmals die Woche für Sprit-Nachschub sorgen und gut ein Drittel füllt den Tank einmal die Woche neu auf. Dabei sind die am häufigsten getankten Kraftstoffe Benzin (54 Prozent), Diesel (31 Prozent) und Super E10 (8 Prozent).

Dauerbrenner Spritpreise

Was den Deutschen jedoch ernsthafte Sorgen bereitet, sind die steigenden Spritpreise. Jeder Zweite empfindet die aktuelle Entwicklung rund um den Benzinpreis beunruhigend, während 22 Prozent ihn allgemein für zu hoch halten. Doch die deutschen Autofahrer wissen sich auch zu helfen. Denn mehr als die Hälfte der Befragten nutzt eine Smartphone-App, um Preise zu vergleichen und entscheidet erst dann, welche Tankstelle sie anfährt. Immerhin 15 Prozent nutzen das Angebot mit der freundlichsten Bedienung. Knapp jeder Dritte nutzt die Tankstelle, die auf dem Weg liegt.

Natürlich bleibt auch die Automobilindustrie im Hinblick auf Entwicklungen nicht auf der Strecke. Dennoch ist mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) davon überzeugt, dass auch zukünftig vor allem Benzin und Diesel als Antriebsform genutzt werden. Und während der elektrische Antrieb mit 13 Prozent bloß auf dem dritten Platz landet, glaubt immerhin ein Fünftel an die Zukunft des Wasserstoffes. Generell sind die Deutschen nicht besonders empfänglich für die Idee, auf ein Elektroauto umzusteigen. Ganze 65 Prozent sind davon abgehalten, was zum einen an der geringen Reichweite (36 Prozent) sowie den hohen Leasing- bzw. Anschaffungskosten (32 Prozent) und der Ladeinfrastruktur (31 Prozent) liegt. Lediglich 35 Prozent der Teilnehmer haben überhaupt schon mal in Betracht gezogen, sich ein E-Auto anzuschaffen. Dabei ist der stärkste Beweggrund für 41 Prozent der Umweltaspekt.

Und was ist sonst eine Alternative zum Auto für die Deutschen? Laut der Studie sehen immerhin 42 Prozent die öffentlichen Verkehrsmittel als gute Ausweichmöglichkeit. Die am zweithäufigsten genannte Antwort ist für 21 Prozent der Befragten das Elektrofahrrad.

Basierend auf einer Marktforschungsstudie zum Thema „Auto und Tankstelle“, die von der Tankstellenkette HEM im Januar 2021 mit 4.659 Personen ab 18 Jahren durchgeführt wurde.