Seit einem Jahr leidet die Welt unter dem chinesischen Corona-Virus. In vielen Teil der Wirtschaft hat das Virus fast keine Auswirkungen. Einige Branchen entwickeln sich rasant positiv, da ihre Produkte zur Eindämmung des Virus gebraucht werden. Andere Branchen befinden sich im reinen Existenzkampf. Dazu gehört an erste Stelle der Tourismus. Hotels, Restaurants, Ausflugsziele, Museen und alles was dazu gehört ist geschlossen. Doch viele Betriebe haben in der kurzen Öffnungszeit im letzten Jahr gezeigt, dass sie „Corona“ können. Ihr Hygienekonzept funktionierte einwandfrei. Doch öffnen dürfen sie heute trotzdem nicht.
Luckx – das magazin berichtet nun beispielhaft, wie sich der Hochschwarzwald auf die Öffnung vorbereitet. Zu seinen Sicherheitskonzept hat die Tourismus-Organisation einen weiteren Baustein hinzugefügt und setzt dabei auf die Luca-App. Bereits Anfang des Jahres wurden erste Gespräche mit den Betreibern geführt. Das Team hinter der Luca-Initiative setzt sich zusammen aus der Berliner neXenio GmbH, einer Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam, und einigen Kulturschaffenden, wie der Band Die Fantastischen Vier. Ziel ist es, die Ferienregion Hochschwarzwald bestmöglich auf die Öffnung der Tourismusbetriebe unter Corona-Bedingungen vorzubereiten und dabei die Sicherheit für Gäste, Gastgeber und Einheimische in höchstem Maße zu gewährleisten.
Konzept
Die Luca-App übernimmt die Dokumentationspflicht für Betreiber von Tourismusbetrieben, Kultur- und Veranstaltungsstätten. Gleichzeitig sorgt sie durch eine datenschutzkonforme, dezentrale Daten-Verschlüsselung dafür, dass die persönlichen Angaben der Gäste geschützt werden. Durch eine direkte Anbindung an Gesundheitsämter können Infektionsketten schnell erkannt und gestoppt werden. Die Kontaktdatenübermittlung erfolgt verschlüsselt durch den Scan eines QR-Codes. Je nach Betrieb oder Veranstaltung scannt entweder Gast oder Betreiber. Die Luca-App gilt als Ergänzung der offiziellen Corona-Warn-App der Bundesregierung.
So funktioniert die Luca-App: Die Nutzer laden die Anwendung auf ihr Smartphone, melden sich mit Namen und Adresse an, danach wird die Telefonnummer per SMS-Code überprüft. Im Anschluss kann sich der Nutzer einen QR-Code erstellen und diesen beispielsweise bei einem Restaurantbesuch, bei öffentlichen Veranstaltungen oder privaten Treffen vorzeigen. Die App erstellt eine Teilnehmerliste mit den anonymisierten QR-Codes. Wird in der Folge bei einem der Gäste eine Corona-Infektion festgestellt, werden alle Gäste informiert, die sich zur betreffenden Uhrzeit am gleichen Ort aufgehalten haben. Parallel werden die Gesundheitsämter in Kenntnis gesetzt, die dann automatisch Zugriff auf die Daten der übrigen Gäste erhalten.
Und im Hochschwarzwald?
Das Gesundheitsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald hat gemeinsam mit der Digitalisierungseinheit des Landratsamtes die erforderlichen Prüfungen abgeschlossen und die technische Anbindung an die Plattform hergestellt. Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, Ladengeschäfte, Dienstleister oder auch Veranstalter im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald können ihren Betrieb jetzt registrieren. Privatpersonen können die Anwendung direkt im App-Store des entsprechenden Smartphone-Herstellers herunterladen.
Außerdem!
Bereits seit Mitte September 2020 wirbt die Hochschwarzwald Tourismus GmbH bei ihren Partnern mit dem Siegel „Wir für Sie“. Die teilnehmenden Gastgeber versprechen damit, detailliert beschriebene Hygiene- und Schutzmaßnahmen einzuhalten. Bislang beteiligen sich mehr als 260 Tourismusbetriebe aus den 21 angeschlossenen Gemeinden, darunter sind Hotels, Ferienwohnungen, Gastronomie- und Freizeitbetriebe.
Ein Corona-Testzentrum in Kooperation mit Apothekern aus der Region ist im Kurhaus Titisee geplant. Sobald touristisches Reisen wieder erlaubt ist, soll hier eine Anlaufstelle für Übernachtungs- und Tagesgäste geschaffen werden, um die Sicherheit für Gäste, Gastgeber und Einheimische bestmöglich gewährleisten zu können.