Es ist schon unglaublich: Da fordern die Krankenkassen und das Gesundheitsministerien, dass wir uns alle fit halten sollen. Und dann? Dann werden die Fitness-Studios seit Monaten geschlossen. Alle Initiativen der Betreiber werden verworfen. Sogar das Trainieren auf einem Parkplatz vor dem Studio wurde untersagt. Wie geht es weiter mit der Branche und unserer Fitness. Luckx – das magazin hat recherchiert.
Auswirkungen der Krise
Aktuelle sind in der Fitness- und Gesundheitsbranche zum 31. Dezember 2020 erheblich weniger Menschen aktiv. Rund 10,31 Millionen Mitgliedschaften bedeuten einen Rückgang von 11,6 % gegenüber 2019. Das führte dann dazu, dass der Umsatz um rund 25% auf 4,16 Mrd. Euro sich verringert. Aber auch die wurden weniger: Aktuell sind 9.538 Fitnessstudios am Markt „aktiv“, wenn das überhaupt so benannt werden darf. Das sind 1,4 % als noch vor Jahresfrist. Die Langzeitfolgen, sowohl für die Branche als auch für die Sporttreibenden, dieser behördlich angeordneten Schließungen sind derzeit noch nicht vollständig absehbar. Das werden wir wohl erst in einigen Jahren erleben, wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter zunehmen werden.
Nach über 30 Jahren des kontinuierlichen Wachstums erleidet die deutsche Fitness-Wirtschaft im Jahr 2020 einen pandemiebedingten Rückschlag. Entgegen der beständigen Steigerungen der letzten Jahre zeigt sich die Mitgliederzahl in 2020 erstmals rückläufig. In 2019 waren noch 11,66 Millionen Menschen Mitglied in einer Fitness- und Gesundheits-Anlage.
Doch auch bei den Mitgliedsbeiträgen wird in diesem Jahr nicht der große Aufschwung erwartet. Da ein Teil der Branche die Mitgliedsbeiträge auch in den geschlossenen Perioden weiter eingezogen hat, stehen vielen Mitgliedern nach Wiedereröffnung verschiedene Leistungen in Form von Gutscheinen oder beitragsfreien Trainingsmonaten zur Verfügung. „Die behördlichen Schließungen haben uns regelrecht gezwungen, unsere Gesundheitsangebote über Monate einzustellen“, so Birgit Schwarze, Präsidentin des DSSV.
Gesundheitsvorsorge
Obwohl die Auswirkungen auf die Branche momentan so gravierend sind, gilt es dennoch festzuhalten, dass diese akuten ökonomischen Schwierigkeiten der Fitnessbranche nicht auf Ursachen struktureller Natur zurückzuführen sind, sondern als Folge der Krise entstehen. Die Fitnessstudios sind heutzutage zu einem elementaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung geworden und tragen zum Wohlergehen der Menschen bei. Laut Einschätzung aller Experten ist die Fitness-Wirtschaft nach wie vor als wichtige Schlüsselbranche für Prävention, Fitness und Gesundheit anzusehen. Die Bedeutung von Bewegung für die physische sowie psychische Gesundheit und das Immunsystem ist wissenschaftlich nachgewiesen. Damit stellt diese Zukunftsbranche im Zuge der Corona-Pandemie einen Teil der Lösung dar.
Teil der Lösung
„Für 2021 beobachten wir voller Zuversicht ein sich festigendes Verständnis der Politik für die Gesundheitsrelevanz der Fitness-Wirtschaft für die Bevölkerung. Die Pandemie hat die Menschen mehr denn je für das Thema Gesundheit sensibilisiert und unsere Betriebe haben durch ihre Qualifikation und Professionalität die Gesundheitskompetenz erworben, um Teil der Lösung zu sein. Das bestätigt uns in unserer Überzeugung, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche auch weiterhin ein Zukunftsmarkt ist“, so Florian Kündgen, stv. Geschäftsführer des DSSV e. V. (Verband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen).