In der nun seit einem Jahr andauernden Corona-Pandemie haben wir regelrechte Wissensprünge hingelegt. Was vorher nicht möglich war, ist nun auf einmal selbstverständlich. Sei es Homeoffice (funktioniert so la la), sei es Homeschooling (Katastrophe), sei es Elektromobilität (kommt langsam in Schwung). Auch wenn es noch viel gerumpel und gepumpel gibt, so können wir uns langsam mit den Veränderungen anfreunden. Daraus folgt für viele: Diese Veränderungen werden wir nicht wieder los. Denn nach dieser Krise kommt die nächste bestimmt. So werden Pläne für die Zukunft geschmiedet. Luckx – das magazin hat recherchiert.
Wohnbedürfnisse
Zwei von fünf Haushalten haben in der Pandemie festgestellt, dass sich ihre Wohnbedürfnisse verändert haben. 17 Prozent der Bevölkerung planen ganz konkret einen Immobilienkauf. Auf die Frage, was ihnen bei der Auswahl eines Finanzierungspartners sehr wichtig ist, nennen mit 68 Prozent der in einer aktuellen Studie befragten 1.000 Bundesbürger und Bundesbürgerinnen am häufigsten einen niedrigen Zinssatz. Doch gerade Befragte, die schon einmal eine Finanzierung durchrechnen lassen haben, merken, dass die Kostentransparenz ein fast genauso wichtiges Kriterium ist.
Doch bringt es wenig, den Immobilienkredit mit dem niedrigsten Nachkomma-Zinssatz abzuschließen, wenn das Gesamtprojekt zu knapp kalkuliert ist. Dessen sind sich auch Kaufinteressenten immer mehr bewusst. Kostentransparenz wird mit 67 Prozent als fast genauso wichtig wie ein niedriger Zinssatz bewertet. So sollten gerade junge Familien darauf achten, unter Berücksichtigung aller Nebenkosten kein zu hochpreisiges Objekt auszuwählen. Denn ohne einen ausreichend Puffer für Einrichtung, Carport, Gartengestaltung könnte es in der Zukunft dann knapp werden. Auch sollten Reserven für Mobilität, Urlaub und nicht zuletzt für die Ausbildung der Kinder eingeplant werden.
Finanzierungsberechnung
Die Nebenkosten vollständig zu ermitteln, ist gar nicht so trivial. Auch diejenigen, die ihren Finanzierungsrahmen schon einmal ermittelt haben – bei einer Bank, einem Makler oder online – geben Unsicherheiten über Nebenkosten als Hauptgrund für Probleme an. 57 Prozent der bundesweit Befragten haben schon einmal eine Berechnung durchgeführt, 60 Prozent hatten dabei Schwierigkeiten.
Das zweitgrößte Problem, das bei einer Finanzierungsberechnung auftritt, ist der Studie zufolge Unsicherheit über das tatsächlich monatlich verfügbare Einkommen nach Abzug laufender Kosten. In der Coronakrise wiegt die Unsicherheit umso schwerer, da die Einkommensentwicklung in vielen Branchen ungewiss ist. Knapp dahinter folgt die Unsicherheit darüber, wie das Eigenkapital ermittelt wird. So wissen beispielsweise wenige, dass eine zugesagte KfW-Fördersumme auf das Eigenkapital angerechnet werden kann. Doch es sein davor gewarnt, sich das Wunschobjekt „schönzurechnen“. Ziel sollte immer eine Finanzierung mit ausreichend Puffer sein.
Gerade in der aktuellen Lage können flexible Finanzierungskonditionen helfen, dass eine Immobilie auch bei unerwarteten Einkommensausfällen ohne Nachfinanzierung abbezahlt werden kann. In der Umfrage gaben lediglich 44 Prozent flexible Konditionen als „sehr wichtig“ an. Ein Viertel interessiert sich außerdem für ergänzende Angebote, etwa die Bewertung einer vorhandenen Immobilie, eine Bauherrenversicherung oder ähnliche Leistungen.
Für die Studie „Wohnpläne und Wohntrends“ wurden im Auftrag der PSD Bank Nord 1.000 Bundesbürger repräsentativ befragt. Ergänzt wurde die Stichprobe um 500 Einwohner aus der Metropolregion Hamburg, um regionale Vergleichsergebnisse zu erheben. Die Befragungen wurden Ende 2020 durchgeführt.