Es liest sich wie die Kaltmiete einer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung: 290,- Euro Miete. Leider ist es das nicht. Es ist „nur“ der Stellplatz für ein Auto in einer deutschen Großstadt. Luckx – das magazin Parkplatzmieten recherchiert.
Parkplatzsuche
In den bundesdeutschen Großstädten ist es nicht besonders einfach, ein Parkplatz zu finden. Insbesondere für denjenigen, wer von außerhalb zum Arbeiten in die Stadt fährt. Okay, die Fahrt sollte auch mit den Öfis möglich sein. Doch für viele ist es nicht so einfach, da die Verbindungen manchmal ziemlich katastrophal sind. Und in der Corona-Krise sind viele auf das eigene Auto wieder umgestiegen. Da wir ddie Gesundheitsvorsorge ziemlich teuer. So muss derjenige, wer in der Großstadt ohne langes Suchen einen sicheren Parkplatz haben möchte, einen Dauerparkplatz mieten. Die Preisspanne dabei ist groß: Ein nicht überdachter Stellplatz am Stadtrand kostet in vielen Städten gerade einmal 20 Euro monatlich. Für einen Tiefgaragenstellplatz im Zentrum werden hingegen bis zu 290 Euro verlangt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse, für die die Mietpreise von Stellplätzen und Garagen in den 14 größten deutschen Städten untersucht wurden.
Teures Parken
Am tiefsten müssen Parkplatzsuchende in Frankfurt am Main in den Geldbeutel greifen: Bis zu 290 Euro kann dort ein Dauerparkplatz in beliebten Gegenden kosten, besonders in der Frankfurter Innenstadt. Im geschäftigen Bankenviertel wollen viele Pendler das Auto schnell an einen sicheren Platz bringen, um zügig auf die Arbeit zu gelangen.
Hinter Frankfurt, aber mit großem Abstand, folgt München mit Spitzenmieten von bis zu 200 Euro. Wo viele Menschen wohnen oder arbeiten, sind die höchsten Preise zu finden: In Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Maxvorstadt und Schwabing-West ist Dauerparken aufgrund der Zentrumsnähe besonders teuer. In Hamburg (bis zu 175 Euro) und Berlin (bis zu 170 Euro) sieht die Parksituation nicht anders aus. Auch in weiteren deutschen Großstädten wie Stuttgart (150 Euro), Köln (120 Euro) und Leipzig (100 Euro) werden in den Innenstadtlagen häufig dreistellige Stellplatzmieten verlangt. In allen Großstädten gilt jedoch: In Randlagen finden sich Außenstellplätze bereits für 15 Euro bis 25 Euro.
Erst in diesem Jahr wurden Bußgelder im Verkehr verschärft. Wer falsch parkt, etwa in zweiter Reihe oder im Halteverbot, zahlt teilweise 3-mal so viel Strafgebühren wie zuvor. Dadurch ist ein weiter steigendes Interesse an Stellplätzen zu erwarten. In den kommenden Jahren könnte das zu noch höheren Preisen für Parkplätze führen.
Unter der 100 Euro Marke
Nicht in allen Großstädten werden für sichere Parkplätze in der Innenstadt dreistellige Mietpreise verlangt. Autofahrer aus dem Ruhrgebiet kommen beispielsweise weitaus günstiger davon: In Essen und Dortmund müssen Autobesitzer je nach Lage mit 20 bis 75 (Dortmund) beziehungsweise 80 Euro (Essen) für einen festen Stellplatz rechnen. In Hannover werden zwischen 15 bis 75 Euro fällig. Noch günstiger sind die Parkplätze in Dresden. Dort kosten sie nur zwischen 20 und 70 Euro – die kleinste Preisspanne aller untersuchten Großstädte. Für 70 Euro bekommt man in der Inneren Neustadt von Dresden einen zentralen überdachten Garagenstellplatz – weniger als ein Viertel der Angebotspreise in Frankfurt am Main.
Datenbasis für die Berechnung der Stellplatz-Mietpreise in den 14 größten Städten in Deutschland waren Garagen und Stellplätze, die im Jahr 2020 auf immowelt.de inseriert wurden.