Reisen mit dem Camper

Die ersten Bundesländer sind schon in die Ferien gestartet. Auch wenn wir heute eine geringe Corona-Fallzahl haben, so ist unbekannt, wie sich das Virus in den nächsten Wochen entwickeln wird. Deshalb sollten wir weiterhin die bekannten Regeln einhalten. Am besten geht so etwas im Camper. Was bei der Camping-Tour zu beachten ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Vorbereitung

Nun ist Camping nichts für jeden und jede. Doch volle Hotels, ausgebuchte Ferienwohnungen und Unsicherheit beim Buchen von Pauschalreisen machen die Urlaubsplanung für viele Menschen in Deutschland aktuell zum Stresstest. Aus diesem Grund erfreuen sich Individualreisen mit dem eigenen Camper oder Wohnmobil immer größerer Beliebtheit, da diese ein sicheres, unkompliziertes und stressfreies Reisen nach dem Lockdown versprechen. Damit die Reise wirklich entspannt über die Bühne geht, gilt es vor der Fahrt jedoch einige Dinge zu beachten.

Einfach die Kleider und Campingausstattung ins Wohnmobil werfen, einsteigen und los! So einfach, wie sich das mancher Wohnmobilist vorstellt, ist das Verreisen mit dem Zuhause auf vier Rädern jedoch nicht. Gut vorbereitet macht das Camping viel mehr Spaß. Wer nicht jedes Wochenende, sondern nur zur Urlaubsreise das Mobil benutzt, für denjenigen ist der Aufwand etwas höher. „Dauerreisende“ werfen tatsächliche ihre Klamotten einfach hinein. Okay, hineinwerfen macht keinen Sinn. Denn alles muss auch kleinen Raum gut verstaut sein und darf nicht beim Bremsen oder Ausweichmanöver durch das Fahrzeug fliegen. Dann wird die Tour zum Risiko.

Fahrzeugvorbereitung

Wer schon ein älteres Fahrzeug sein eigen nennt, sollte sich die Bereifung einmal genau anschauen. Denn Wohnmobile sind bei geringer Nutzung meist „Stehmobile“. Darunter leiden dann die Reisen. Deshalb haben die Reifenhersteller bestimmte Ausführungen für diese Fahrzeuge entwickelt. Deshalb ist die richtige Bereifung des Fahrzeugs wichtig, um die Fahrtauglichkeit und Sicherheit des Wohnmobils zu gewährleisten. „Reifen mit einer CP-Markierung bieten für Campingfahrzeuge die optimale Grundlage”, erklärt der Continental Produktmanager Van Tires, Jan-Ole Van Lengen. „Sie sind speziell für die besonderen Anforderungen von Campern entwickelt und vermeiden etwa Standplatten, die entstehen können, wenn ein Fahrzeug lange nicht bewegt wird. CP-Reifen sind auch als Ganzjahresausführung erhältlich.”

Ist der passende Reifen gefunden, geht es daran, seine sieben Sachen zu packen. Für einen Urlaub mit dem Camper oder Wohnmobil nehmen die meisten deutlich mehr mit als bei einer Pauschalreise im Hotel. Neben der passenden Kleidung müssen viele Dinge des täglichen Lebens untergebracht sowie sicher verstaut werden.

Packliste

Dabei hilft ein ausgefeilter Packplan, der alle Kleidungsstücke, Spielzeuge, Küchenutensilien und Lebensmittel auflistet. Liegt das gesamte Gepäck bereit, geht es an das Beladen. Dabei ist darauf zu achten, dass schwere Gegenstände unten und leichtere oben untergebracht werden. Zusätzlich sollte schwerere Ladung nach Möglichkeit gleichmäßig im Fahrzeug verstaut werden. Schränke und Schubladen sind zu verschließen sowie alle Gegenstände so zu sichern, dass sie während der Fahrt nicht unkontrolliert durch das Wohnmobil fliegen und im schlimmsten Fall Personen verletzen können.

Ein wichtiger Punkt auf jeder Packliste ist die Reiseapotheke mit allen wichtigen Utensilien für die Erstversorgung sowie allen benötigten Medikamenten. Zusätzlich gehört eine vollständige Pannenausrüstung in jedes Wohnmobil. Diese beinhaltet einen Verbandskasten, ein Warndreieck sowie eine Warnweste für jeden Passagier. Und auch wichtige Dokumente, wie Personalausweis, Reisepass und Führerschein, aber auch Versicherungsdokumente, etwaige Automobilclubkarten sowie eine Kreditkarte, sollten nicht zu Hause vergessen und leicht zugänglich verstaut werden.

Vor der Abfahrt

Ist das Wohnmobil korrekt beladen, folgt der finale Fahrzeugcheck. Zu kontrollieren sind dabei unter anderem der Frischwasserstand, die Funktionsfähigkeit der elektrischen Anlage für den Standbetrieb, die Sicherung der vollen Gasflaschen und nicht zuletzt der Zustand der Reifen. Dabei ist der richtige Reifendruck ein entscheidender Faktor: Ist er zu niedrig, kann das Fahrzeug ins Schlingern geraten. Camper sollten daher den Reifendruck ihres Wohnmobils vor jeder Fahrt, aber auch täglich im Laufe der Fahrt kontrollieren. Ist der Camper geparkt, sollte der Check einmal monatlich erfolgen.

Als nächstes gilt es, die Profiltiefe zu prüfen. Ein ausreichendes Profil führt zu mehr Sicherheit und verhindert ein Bußgeld: Denn abhängig vom Reiseziel kann eine Unterschreitung der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe, beispielsweise 1,6 Millimeter für Camper in Deutschland, teuer werden. Schließlich sollten alle Reifen sorgfältig auf sichtbare Schäden und Unregelmäßigkeiten wie Wölbungen, Einkerbungen oder Ausbeulungen entlang der Reifenlauffläche und der Reifenseitenwand untersucht werden. Finden sich derlei Schäden, ist ein Werkstattbesuch erforderlich.