Investment

Was tun wir nicht alles um gesund zu bleiben. Wir treiben Sport, stellen unsere Ernährung um, renovieren unsere Wohnung oder Haus mit schadstofffreien Baustoffen. Ja, sogar in der Pandemie ändern wir unsere Urlaubsgewohnheiten. Nach neuesten Studien werden höhere Hotelkategorien gebucht. Auch der Run auf Ferienimmobilien hat eingesetzt. Ebenso hat sich die Nachfrage nach Wohnwagen und Wohnmobilen verschärft. Wie sich letzteres finanzieren lässt, hat luckx – das magazin recherchiert.

Fernweh

Zu den Bedürfnissen von uns Deutschen gehört klar die Urlaubsreise. Dabei sehen wir die Versorgung mit Lebensmittel an erster Stelle, dann folgt die Urlaubsreise und an dritter Stelle unsere Wohnung, wie eine aktuelle Studie der Forschungsgemeinschaft

Urlaub und Reisen e.V. (FUR) ergab. Dabei spielt das Fernweh trotz Corona-Pandemie eine wichtige Rolle. Wer trotz vieler Reisebeschränkungen auf seine Urlaubsreise – oder besserer – Erholungszeit nicht verzichten möchte, musste und muss über bestimmte Möglichkeiten verfügen. Die Preise für Ferienimmobilien steigen unaufhörlich – gerade an der See. Umso attraktiver könnte es sein, sich mit einem eigenen Wohnwagen oder Wohnmobil unabhängig zu machen und ganz flexibel zu reisen. Wem dann die notwendigen Mittel fehlen, findet schnell Unterstützung beim Wohnmobilhändler.

Unabhängigkeit

Unabhängigkeit und ein hohes Maß an Flexibilität – mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen ist Urlaub zu jeder Zeit und überall möglich, ob für einen Kurztrip am Wochenende oder zu einer ausgedehnten Urlaubstour durch mehrere Länder. 2020 waren laut Caravaning Industrie Verband in Deutschland 1,3 Millionen Reisemobile zugelassen, Tendenz steigend. Das ist nicht zuletzt Covid-19 geschuldet: Urlaub ist aufgrund der Beschränkungen erschwert und viele müssen ihre Reisevorhaben verschieben oder scheuen in diesen unsicheren Zeiten vor einer Buchung zurück. Umso verlockender ist die Anschaffung eines Wohnmobils.

Abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen und Ansprüchen schlägt der Kauf eines Wohnmobils mit 30.000 bis 200.000 Euro zu Buche. Je nach Modell ist die Ausstattung puristisch, komfortabel oder sogar luxuriös. Ein gut ausgestattetes Wohnmobil verfügt über eine Toilette, Dusche, eine Satellitenschüssel und einen Fernseher, was sich deutlich im Kaufpreis niederschlägt. Wer sich für den Kauf eines Wohnwagens oder Wohnmobils interessiert, sollte allerdings weitere Kosten für Stellplatz, Versicherung, Wartung und Reparaturen einplanen. Zu bedenken ist ebenfalls, dass bedingt durch die Corona-Pandemie die Nachfrage nach Reisemobilen aktuell besonders hoch ist, was sich insbesondere auf den Gebrauchtkauf auswirkt. Vor dem Kauf gilt es in jedem Fall zu evaluieren, ob der Wohnwagen regelmäßig genutzt wird und sich damit lohnt.

Wem das Marktangebot nicht individuell genug ist, greift dann selbst zum Werkzeug und baut sich seinen Kastenwagen individuell aus. Neben dem Investment in das Fahrzeug lässt sich schon mit wenig Aufwand und geringen Kosten eine reisetaugliches Fahrzeug herrichten. Baumärkte wie Hornbach bieten Ausbausets an. Wer es ganz spartanisch mag, wirft eine Matratze hinein und stellt einen Kochen dazu. Mit der Solardusche und einem Campingklo ist dann alles notwendige schon an Board. Okay, sehr spartanisch. Aber auch das haben von von luckx – das magazin schon auf unseren Reisen gesehen.

Kauf eines Wohnmobils

Um aus der Vielzahl von Modellen das passende Wunschmobil auszuwählen und nach dem Kauf keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten Käufer vorab einige Dinge berücksichtigen. So ist beispielsweise der Führerschein zu prüfen: Vor 1999 ausgestellte Führerscheine erlauben die Beförderung von bis zu 7,5 Tonnen schweren Fahrzeugen. Wer seinen Führerschein danach gemacht, darf nur Kraftfahrzeuge mit einem Gewicht von 3,5 Tonnen bewegen, Personen und Ladung mit eingerechnet. Für schwerere Modelle ist ein C1-Führerschein erforderlich.

Vor der Anschaffung gilt es des Weiteren genau zu planen und abzuklären, welche Ausstattung das Wohnmobil hat. Angesichts der großen Investition ist ein Spontankauf nicht ratsam. Stattdessen lohnt es sich vorab einen Urlaub mit einem gemieteten Reisemobil zu machen, um die eigenen Ansprüche an das Fahrzeug zu ermitteln. Wer sich bereits für ein Modell entschieden hat, kann sich dieses oder ein vergleichbares vor dem Kauf ausleihen und testen. Das gilt sowohl für den Neu- als auch den Gebrauchtkauf eines Reisefahrzeugs. Entscheidend ist die Wahl des richtigen Händlers, der sich am besten in der Nähe des eigenen Wohnsitzes befindet, um auftretende Probleme besser und schneller klären zu können. Doch gerade hier ist Vorsicht geboten. So haben wir von luckx – das magazin viele Dilettanten erlebt. Zwar sind es „gute“ Verkäufer, können aber kaum einen Hund von einer Katze unterscheiden. Da die wenigsten selbst mit einem Reisemobil unterwegs waren, fehlt ihnen die Erfahrung. Meist können sie das Fahrzeug nicht sehr ausführlich erklären. Doch das ist vor einem Vertragsabschluss unabdingbar. Bei einem Gebrauchtfahrzeug sind weitere Kriterien, wie zum Beispiel Beschädigungen, Alter und Zustand von der Karosserie bis zur Innenausstattung, Dichtigkeit, Bordtechnik, Fahrzeugpapiere, Umweltplakette, TÜV-Plakette und Garantieunterlagen zu berücksichtigen. Wenn da die Erfahrung fehlt, sollte nicht kaufen. Auch gute Freund mit KfZ-Erfahrung helfen nicht weiter. Denn Wohnmobile sind eine völlig andere Kategorie. Die Betrachtung von Spaltmaßen zählt nicht.

Finanzierung

Doch erst wenn die passende Finanzierungslösung gefunden ist, geht es an den Kauf eines Wohnmobils. Angesichts des hohen Kaufpreises ist eine passende Finanzierung, die die aktuelle finanzielle Situation des Käufers berücksichtigt, unerlässlich und es gilt mehrere Angebote zu vergleichen. Als Basis kann hier der Effektivzins herangezogen werden, der die tatsächlichen Gesamtkosten des Darlehens pro Jahr in Prozent angibt. Als Finanzierungsoption kommen zum Beispiel eine Händlerfinanzierung oder ein Ratenkredit in Form eines zweckgebundenen Autokredits in Frage. Die Finanzierung direkt beim Händler ist über eine herstellergebundene Autobank mit einem Ratenkredit, einer Ballon-, Drei-Wege-Finanzierung oder Null-Prozent-Finanzierung möglich. Diese Optionen locken mit gleichbleibenden und niedrigen Monatsraten, allerdings ist eine Anzahlung von 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises erforderlich und die Schlussrate fällt recht hoch aus. Bei einer Null-Prozent-Finanzierung, die oft nur für bestimmte Automodelle oder einen gewissen Aktionszeitraum gilt, lenken die niedrigen Monatsraten von einem oft deutlich teureren Kaufpreis ab. Für Käufer eines Wohnmobils ergeben sich daraus auf lange Sicht höhere Kosten und ein größeres finanzielles Risiko. Können die hohen Schlussraten nicht aus eigener Tasche bezahlt werden, ist unter Umständen ein weiteres Darlehen notwendig, bei dem der Zinssatz neu verhandelt wird.

Gegenüber einer Händlerfinanzierung hat ein Raten- oder Autokredit den Vorteil, dass der Barzahler-Rabatt bestehen bleibt. In der Regel gewähren Verkäufer bei einer Barzahlung einen Nachlass von bis zu 20 Prozent. Ein Autokredit ermöglicht es, das geliehene Geld sofort zu erhalten und binnen kürzester Zeit für eine Barzahlung zu nutzen. Zudem ist ein zweckgebundener Autokredit im Vergleich zu einer Händlerfinanzierung und einem normalen Ratenkredit mit günstigeren Konditionen, niedrigen Monatsraten und geringen Zinsen verbunden.

Allerdings erhalten Käufer eines Wohnmobils bei ihrer Hausbank nicht immer einen Autokredit zu den besten Konditionen. Auch hier haben Finanzexperten wie Kreditvermittler oftmals einen besseren Überblick, welcher Kredit genau zu den Bedürfnissen passt. Aufgrund der Vielzahl der ihnen zur Verfügung stehenden Angebote, ist bei der Wahl eines passenden Kreditvertrags eine höhere Individualisierung möglich als bei Hausbanken, die nur auf ihr eigenes Portfolio zurückgreifen – so können langfristig Kosten gespart werden. Des Weiteren benötigen Kreditermittler wie die KVB Finanz keinen Fahrzeugbrief als Sicherheit. Bei vielen Kreditgebern müssen Kreditnehmer dagegen die Zulassungsbescheinigung Teil II hinterlegen, um nachzuweisen, dass sie das Geld für den zweckgebundenen Autokredit tatsächlich nur für die Finanzierung ihres Wohnmobils genutzt haben.