Ist das Internet nachhaltig?

Wir haben sicherlich alle schon davon gehört oder gelesen, welche Energie aufgewandt werden muss, um das Internet zu betreiben. Allein die Kühlung der Rechnersystem zwingt die Betreiber in kältere Regionen auszuweichen. Wie viele CO2-Emissionen verursacht das Aufrufen dieser Website? Und wie schwer wiegt eine E-Mail? Luckx – das magazin ging der Frage nach.

Gewicht einer E-Mail

Nun fühlen wir uns versetzt ist das analoge Zeitalter des Briefversand. Je nach Gewicht des Briefes musste ein höherer Betrag bezahlt werden. Doch wie ist es bei einer E-Mail?Wussten Sie, dass das Versenden einer Standard-E-Mail etwa vier Gramm CO2-Emissionen verursacht? Und eine E-Mail mit großem Anhang schon mal mit etwa 50 Gramm CO2 ins Gewicht fällt? Auch Unternehmen der Immobilienbranche hängen sich immer wieder an solch greifbaren Teilaspekten auf und leiten scheinbar groß angelegte „Nachhaltigkeitsaktionen“ ein.

Aber machen ein paar E-Mails weniger am Tag wirklich den Unterschied? Gerade, wenn das Handeln einer ganzen Branche derart starke Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit hat wie der Immobiliensektor, sollten andere Umweltfaktoren stärker in den Fokus rücken. Gebäude verursachen circa 36 Prozent der Treibhausgasemissionen und sogar circa 40 Prozent des Energieverbrauchs in der EU. Dabei geht es bei vielen Einzelaktionen gar nicht um absichtlichen Etikettenschwindel oder Greenwashing, sondern darum, den Blick aufs große Ganze nicht zu verlieren. Vielmehr sollten wir den Besen vor der eigenen Haustür schwingen – auch wenn das alles andere als ein Selbstläufer ist.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Wann, wenn nicht jetzt sollte mit den Veränderungen begonnen werden. Denn die Voraussetzungen für Veränderungen sind aktuell ideal. Das digitale Mindset, das spätestens angesichts der Lockdowns und virtuellen Kommunikationsnotwendigkeit einen Aufschwung erfahren hat, kann nun dafür sorgen, dass sinnvolle Nachhaltigkeitsstrategien technologisch gestützt umgesetzt werden. Denn wie gut die verschiedenen Themenfelder bespielt und abgedeckt werden können, ist auf jeden Fall auch eine Digitalisierungsfrage. Und bekanntlich ist machen wie wollen – nur krasser!

Im Kern geht es darum, mehr Transparenz zu schaffen. Die Digitalisierung ist der Schlüssel dazu, ganzheitlich Verbräuche und CO2-Emissionen über die komplette Wertschöpfungskette hinweg zu erfassen, zu analysieren und zugänglich aufzubereiten. Schauen wir einmal auf die Immobilienbranche. Wenn Transparenz herrscht und die unzähligen Datenpunkte aus dem Bau, Betrieb und Abriss von Immobilien verarbeitet werden können, lassen sich konkrete und sinnvolle Maßnahmenpakete entwickeln. Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) zur Fassadendämmung beispielsweise spart – singulär betrachtet – sehr viel Energie während des Betriebs, kann jedoch für spätere Probleme beim Recycling sorgen.

Dieselbe Frage stellt sich, wenn beim autonomen Fahren Milliarden Datenpunkte gespeichert werden wollen, was wiederum Energie benötigt und CO2-Emissionen verursacht. Dieses Dilemma um die Effizienzsteigerung ist auch bekannt als Rebound-Effekt.

Digital – und nachhaltig

Doch wie bekommen wir die Kurve, denn allzu selten ist das Leben schwarz-weiß, die Zusammenhänge aber meist multivariat und komplex? Um verborgene Korrelationen oder potenzielle Synergien zu identifizieren, bedarf es zunächst der entsprechenden Informationen und Daten. Nur so lassen sich Wirkungsketten und Einflussgrößen messbar machen. Und wir müssen in Alternativen denken. Auf diese Weise kommt das digitale Mindset zum Tragen, kann das Verhalten Zum Beispiel der Akteure innerhalb der Immobilienbranche prägend sein und in nachhaltigen Immobilienprodukten resultieren – digital unterstützt.