Auf den ersten Blick scheint Urlaub immer eine Umweltbelastung zu sein. So sollten wir eigentlich unsere freien Tagen im eigenen Garten oder dem Balkon verbringen. Doch für die meisten Menschen ist Urlaub ein wichtiger Teil des Lebens, der meist mit einer Reise verbunden ist. Doch wie lässt sich Nachhaltigkeit und Umweltschutz vereinbaren? Dieser Frage ging luckx – das magazin nach.
Reisen bildet
Wer eine Reise unternimmt, kann hinterher viel berichten. Insbesondere wer Kontakt zur lokalen Bevölkerung hat. Das gilt nicht nur für die heimischen Urlaubsreisen, sondern insbesondere für Auslandsreisen. Manche ist besser, anderes hat noch Luft nach oben. Aus Studien ist bekannt, dass Camping-Urlauber am geringsten die Umwelt belasten. Insbesondere dann, wenn sie im eigenen Zelt oder Camping-Fahrzeug unterwegs sind. Doch nicht alle Camping-Plätze sind auf diese umweltfreundlichen und nachhaltigen Reisenden vorbereitet wie eine Studie über die als Eco-Campingplätze ausgezeichneten ergab. Dabei wurden die über 200 als Eco-Campingplätze ausgezeichneten Unterkünfte in Europa nach Preis und Google-Bewertung analysiert und festgestellt, wo es die meisten klimafreundlichen Campingplätze gibt. Im bundesweiten Vergleich gehen die beiden Bundesländer im Süden Deutschlands als Sieger hervor: Mit 31 ausgezeichneten Eco-Campingplätzen führt Baden-Württemberg das Ranking an, dicht gefolgt von Bayern mit 28 Plätzen. Dass man aber auch im Norden nachhaltig campen kann, beweist Mecklenburg-Vorpommern – dort gibt es 25 ökologische Campingplätze.
Im internationalen Vergleich hat Deutschland mit über 160 Orten ganz klar die Nase vorn. In Kroatien gibt es 17 Eco-Campingplätze, in Italien 11, in Slowenien acht, in Österreich sieben, in der Schweiz drei und Luxemburg hat einen Campingplatz, der die ECOCAMPING-Auszeichnung erhalten hat.
Obwohl Ökotourismus bzw. nachhaltiges Reisen im Rahmen der Debatte rund um den Klimawandel immer beliebter wird, gibt es Bundesländer, in denen kein einziger Campingplatz als umweltfreundlich eingestuft wird: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Hamburg und Bremen.
Wer hat zertifiziert?
ECOCAMPING ist ein Verein, der sich für den Umwelt- und Naturschutz auf Campingplätzen einsetzt und jährlich das ECOCAMPING-Siegel vergibt, welches die nachhaltige Führung des Campingplatzes bestätigt. Um als Campingunternehmen eine ECOCAMPING-Auszeichnung zu erhalten, müssen unter anderem der Jahresverbrauch an Strom, Heizenergie, Wasser sowie der Menge an Restabfall inklusive CO2-Bilanzierung der Vergangenheit dokumentiert und das ECOCAMPING-Leitbild unterzeichnet werden. Außerdem muss ein Maßnahmenplan zu den Zielen des Leitbilds mit mindestens zehn Verbesserungen für die Zukunft erstellt werden.
Günstigste Öko-Campingplätze
Wer nicht nur die Umwelt, sondern auch seinen Geldbeutel schonen möchte, sollte sich einen Campingplatz in Thüringen aussuchen: In dem Freistaat kostet eine Nacht zu zweit durchschnittlich nur 19,00 Euro. Etwas teurer ist eine Übernachtung in Nordrhein-Westfalen mit 24,85 Euro. Den dritten Platz belegt Rheinland-Pfalz mit 26,87 Euro. Deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 29,23 Euro pro Nacht für zwei Personen liegt Schleswig-Holstein: In Deutschlands nördlichsten Bundesland zahlt man durchschnittlich 36,29 Euro.
Ein europaweites Google-Ranking zeigt, dass die Campingplätze in Österreich mit durchschnittlich 4,6 Sternen am besten bewertet werden. Die Plätze in den österreichischen Regionen Tirol, Salzburg und Niederösterreich erhalten sogar eine Durchschnittswertung von 4,7 Sternen. Aber auch in Deutschland sind die Besucher:innen sehr zufrieden mit den Campingplätzen: Bei mehr als 95.000 Bewertungen erhalten die deutschen Campingunterkünfte eine durchschnittliche Bewertung von 4,3 Sternen – am zufriedensten sind die Camper in Niedersachsen (4,4 Sterne).