Sonnenenergie

Wer Sonnenenergie ernten möchte muss zuerst einmal investieren. Zwar sind die Preise von Solaranlagen in den letzten Jahren deutlich gesunken. Kosteten von etwa 15 Jahren ein Kilowatt (genauer: ein Kilowatt Peak 1kWp; als Maximalleistung) etwa 5.000,- Euro, so ist heute dafür etwa 1.000,- Euro fällig. Das lässt Hausbesitzer aufhorchen, wie luckx – das magazin erfuhr.

Nachfrage nach Solaranlagen steigt

Aber nicht nur die sinkenden Preise führen zur größeren Nachfrage. Auch die Diskussionen über den fortschreitenden Klimawandel und die gleichzeitig stark ansteigenden Energiepreise zeigen Wirkung. So plant jeder Dritte bereits in den kommenden drei Jahren die Installation einer Solaranlage. Das geht aus einer Repräsentativbefragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Nach Angaben des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) sind bereits heute rund 4,5 Millionen Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung auf deutschen Dächern in Betrieb.

Das zeigt, dass Bürger immer mehr Verantwortung übernehmen wollen, um auf der einen Seite die Energiekosten zu senken und andererseits ihren Teil zum Klimaschutz beitragen möchten. Sie entscheiden sich immer häufiger für die Sonnenenergie-Ernte vom eigenen Hausdach.

Demnach planen hochgerechnet etwa 2,8 Millionen Immobilienbesitzer die Installation einer PV-Anlage zur Stromgewinnung und etwa 1,9 Millionen Eigenheimbesitzer die Errichtung einer Solarthermieanlage auf ihrem eigenen Dach.

Ein ambitionierter Koalitionsvertrag trifft damit auf eine hohe Investitionsbereitschaft bei den Bürgern,“ freut sich Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. „Damit der Solar-Express jetzt schnell ins Rollen kommt, muss die Ampel-Koalition in ihren ersten hundert Tagen die richtigen Weichen stellen“, so Körnig. Ziel der Ampel-Koalition ist es, den Ausbau der Photovoltaik von derzeit knapp 60 Gigawatt (GW) bis zum Jahr 2030 auf ca. 200 GW mehr als zu verdreifachen. Und die Wärmeversorgung soll zum Ende des Jahrzehnts zur Hälfte klimaneutral sein. „Setzen die Eigenheimbesitzer ihre Pläne in die Tat um, können allein im Privatsektor jährlich weitere 22 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.“ Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoß von mehr als zehn Millionen Verbrenner-Autos.

Strom- und Wärmeerzeugung

14 Prozent der Befragten gaben an, eine Anlage zur Stromerzeugung installieren zu wollen, sechs Prozent denken über eine Solarthermieanlage nach und zehn Prozent erwogen sogar, beides zu installieren. „Selbst, wenn nur jeder zweite Eigenheimbesitzer tatsächlich eine Solaranlage realisieren würde, würde sich die jährliche Solartechnik-Nachfrage bei privaten Immobilienbesitzern gegenüber heute fast verdreifachen“, so Körnig.

Als Motivation für die geplante Installation einer Photovoltaikanlage wurden unter anderem die Gründe „Strom selber produzieren und nutzen“ (69 %) zu können, „steigende Strompreise“ (62 %) und „Umwelt- bzw. Klimaschutz“ (54 %) am häufigsten angegeben. Hinsichtlich der Investition in eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung bzw. Warmwasserbereitung (Solarthermie) wurden „steigende Öl- und Gaspreise“ (59 %), „Umwelt- und Klimaschutz“ (55 %) sowie „steigende CO2-Preise“ (40 %) als wichtigste Beweggründe angegeben.

Wer montiert?

Dieses Engagement ist begrüßenswert. Zwar darf aktuell jeder die Montage einer solchen PV-Anlage vornehmen. Doch nicht jeder traut sich so etwas zu. Wer in schwindelnder Höhe ein 10 bis 20 Kilogramm schweres Modul an die richtige Stelle heben möchte, muss schon bestimmte Anforderungen erfüllen und sich das auch zutrauen. Meist werden die Aufträge an Fachleute wie Dachdecker vergeben. Der Netz-Anschluss muss dann vom Elektriker erfolgen. Doch schon heute sind diese Fachleute heillos überlastet. Wie dann in solcher einer Situation die Energiewende gelingen soll, wird uns die neue Bundesregierung sicherlich bald mitteilen.

Zur Studie

Die Umfrage ist eine deutschlandweite, bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien. Befragt wurden online 1.041 Personen ab einem Alter von 16 Jahren.