Abermals werden die Heizkosten zum ersten Januar 2022 steigen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Wenn der Winter weiterhin so kalt sein wird, wie er sich jetzt schon andeutet, kommen auf Mieter und Eigentümer hohe Kosten mit der Heizkostenabrechnung zu. Was Verbraucher tun können, um ihre Kosten im Griff zu behalten, hat luckx – das magazin recherchiert.
Steigende Preise
Schon im Januar diesen Jahres haben die Versorger kräftig zugelangt und die Versorgungspreise erhöht. Ein Grund ist eine CO2 Abgabe unter anderem auf Heizöl und Erdgas, die die Händler an ihre Kunden weitergeben. Da Gas die meistgenutzte Heizenergie in Deutschland ist, sind laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mehr als die Hälfte aller Mieter von der Preiserhöhung betroffen. Energiesparen wird daher immer wichtiger.
Durchschnittlich knapp 800 Euro haben Verbraucher im Jahr 2019 für Heizkosten ausgegeben. Das waren etwa 20 Euro mehr als im Vorjahr . Durch die neue CO2-Steuer und höhere Einfuhrpreise für Erdgas wird insbesondere das Heizen mit Gas im kommenden Winter ein teurer Spaß.
Anbieter wechseln
Wer den Anbieter wechseln möchte, muss die Kündigungsfristen beachten, die in der Regel zwischen einem und drei Monaten liegen. Hat der Versorger den Preis erhöht, hat man allerdings ein Sonderkündigungsrecht und darf sofort aus dem Vertrag aussteigen. Oft kümmert sich auch der neue Anbieter um die Kündigung des alten Vertrages. Wichtig beim Preisvergleich anderer Anbieter ist die reinen Tarife zu vergleichen. Oft werden die Preise durch Neukunden- oder Wechselboni verfälscht, mit denen Versorger Neukunden locken wollen. Sollte der Wechsel nicht funktionieren, müssen Kunden keine Angst haben, im Kalten zu sitzen. Der vorherige Energieversorger ist zu einer Grundversorgung verpflichtet, sofern alle Abschläge regelmäßig gezahlt wurden.
Temperatur regulieren
Das Thema Wohlfühltemperatur ist ein weites Feld: Während der eine erst bei 25 Grad auftaut, reicht dem anderen eine Raumtemperatur von 18 Grad, um sich in den eigenen vier Wänden wohl zu fühlen. Allgemein lässt sich sagen, dass im Wohnbereich es 20 bis 22 Grad Celsius warm sein sollte. In der Küche reichen 18 Grad, da Herd und Kühlschrank mitheizen. Im Schlafzimmer sollte es nicht kälter als 17 oder 18 Grad werden, da sonst das Schimmelrisiko steigt. Wer nachts friert, sollte nicht etwa die Heizung höher drehen, sondern mit der guten alten Wärmflasche in einen gesunden Schlaf finden. Der wärmste Raum ist in der Regel das Bad. Hier empfiehlt das Umweltbundesamt eine Temperatur von 22 Grad. Unbenutzte Räume dürfen gerne kälter bleiben, aber auch hier gilt: Unter 15 Grad droht Schimmel.
Nachts Raumtemperatur senken
Nachts sollte die Temperatur in Wohn- und Arbeitsräumen um vier bis fünf Grad gesenkt werden. So lässt sich Energie sparen. Wer die Heizung auf Null fährt, benötigt hingegen zu viel Energie beim Wiederaufheizen der Räume. Wichtig bei der Nachtabsenkung ist aber auch die Frage, wie gut das Gebäude die Wärme halten kann. Ein einfacher Tipp: Bei einer Nacht um null Grad Außentemperatur die Heizung nachts abschalten und am nächsten Morgen die Raumtemperatur prüfen. Je höher die Restwärme aus der Nacht noch ist, desto mehr Energie konnte das Gebäude speichern, desto weniger muss man nachts heizen. Wer Rollläden hat, ist gut beraten, diese bei Einbruch der Dunkelheit herunterzulassen, da sich der Wärmeverlust über die Fensterscheiben laut Umweltbundesamt bis zu 20 Prozent senken lässt. Sogar geschlossene Vorhänge können helfen, Heizkosten zu sparen. Man sollte nur darauf achten, dass die Vorhänge Heizkörper nicht verdecken, damit sich die erwärmte Luft optimal im Raum verteilen kann.
Lüften hilft Kosten sparen
Wer richtig heizen will, muss richtig lüften. Denn frische Luft verringert die Feuchtigkeit in den Wohnräumen und sorgt zudem für eine gute Luftqualität. Gekippte Fenster sorgen allerdings kaum für Luftaustausch und kühlen die Wände aus. Experten raten daher mindestens acht bis 10 Mal am Tag zum Stoßlüften, wobei das Fenster für etwa zwei bis fünf Minuten komplett geöffnet wird. Wer Thermostatventile am Heizkörper hat, sollte diese während des Lüftens unbedingt herunterdrehen.
Heizkörper entlüften
Bleibt der Heizkörper kalt, obwohl das Ventil voll geöffnet ist, kann das eine ganz einfache Ursache haben: Es hat sich Luft im Heizkörper gesammelt. Über ein Entlüftungsventil an der Seite des Heizkörpers kann man sie ganz einfach ablassen. Dabei sollte man einen kleinen Becher unter das geöffnete Ventil halten und Luft ablassen, bis Wasser kommt. Wem das zu anstrengend ist, kann Heizkörper mit automatischen Entlüftungsventilen nachrüsten.
Möbel, Vorhänge und andere Gegenstände sollten nicht direkt am Heizkörper platziert werden, damit sich die Wärme nicht staut, sondern optimal im Raum verteilen kann. Programmierbare, elektronische Thermostate am Heizkörper können zudem dafür sorgen, dass die Wunschtemperatur bei Tag und Nacht erhalten bleibt. Dabei wird auch Wärme beispielsweise von Sonnenstrahlen oder Küchengeräten berücksichtigt.