Camping war wohl der Sommerurlaubshit 2021. Draußen zu sein, Natur zu genießen, Unabhängigkeit: Das sind alles Attribute, die für Camping sprechen. Dazu kam nun schon im zweiten Jahr die Corona-Pandemie, die andere Urlaubsmöglichkeiten fast unmöglich machte. Doch wo soviel Vorteile sind, gibt es auch Nachteile, wie luckx – das magazin erfuhr.
Reservierung empfehlenswert
Unabhängig und spontan Urlaub machen zeichnet eigentlich das Reisen mit dem Wohnmobil aus. Doch in den letzten beiden Jahren konnte jeder noch so entlegene Camping- oder Stellplatz nur vorab reserviert werden – wenn es denn noch möglich war. Immer häufiger mussten gerade an Hotspots Erst-Camper erfahren, dass für sie kein Platz mehr war. Auch wer Camping „nur einmal ausprobieren“ wollte, fand kein Leihfahrzeug. Wo früher mal in der Vermietung ein Wochenende frei war, mussten Fahrzeuge mindestens wochenweise angemietet werden. So etwas hat dann mit „ausprobieren“ nichts mehr zu tun.
Fahrzeuge fehlen
Und die Nachfrage nach Fahrzeugen hält unvermittelt weiter an. So beklagen sich Händler schon seit Monaten, dass sie auch für die nächste Saison viel zu wenig Fahrzeuge „zugeteilt“ bekommen. Wer 2019 vielleicht 40 Fahrzeuge verkaufte, kann in 2022 vielleicht mit 6 (sechs!) Fahrzeugen rechnen. Darüber hinaus sind Zubehör und Ersatzteile Mangelware. In vielen Werkstätten stehen halbfertige Fahrzeuge herum, weil Teile fehlen.
Schon in den letzten Jahren sind aufgrund der hohen Nachfrage die Preise unverhältnismäßig gestiegen. Wie nun aus zuverlässiger Quelle zu erfahren war, hat einer der großen Basisfahrzeuganbieter die im August mühsam ausgehandelten Verträge wieder gekündigt und höhere Preise einfordert.
Sicherlich werden einige Hersteller nicht umhinkommen, dies zu akzeptieren. Denn Ausweichmöglichkeiten auf andere Fahrzeugmodelle sind nur bedingt möglich und mit Konstruktionsänderungen verbunden. Darüber hinaus haben alle Hersteller mit Versorgungsschwierigkeiten zu kämpfen.
Weiterhin hohe Nachfrage
Die Pandemie befeuert das Reisen mit der Wohnmobil. Alleine die Neuzulassung von Wohnmobilen stieg 2020 um fast 45 Prozent. In diesem Jahr konnte von Januar bis Oktober ein Zuwachs zu 2020 von 7,3 Prozent festgestellt werden. Doch in den Monaten August bis Oktober musste schon ein Rückgang von 10 Prozent in Kauf genommen werden. Ob das allein auf die Lieferkettenprobleme zurückzuführen ist, wird sich im Frühjahr zeigen. Wenn die Probleme bis dahin nicht behoben sind, werden andere Urlaubsformen wieder stärker nachgefragt. Denn schon jetzt werden Flugreisen wieder stärker gebucht.
Frühe Buchung erforderlich
Wenn die Fahrzeugproduktion stottert, stehen sowohl Fahrzeuge zum Verkauf an Endkunden als auch an Vermieter nur in geringerer Zahl zur Verfügung. So müssen Vermieter die Fahrzeuge länger im Bestand halten, um die künftige Nachfrage zu bedienen. Doch aus verschiedenen Gründen kommen Vermietfahrzeuge regelmäßig in den Verkauf. Da schon 2020 die Versorgung mit Neufahrzeugen als auch in diesem Frühjahr hakte, müssen diese Fahrzeuge nun abgestoßen werden. Deshalb ist es für Mietinteressenten schon jetzt empfehlenswert, das passende Fahrzeuge zur richtigen Zeit zu buchen. So lässt sich dann garantiert die ultimative wohnmobile Freiheit erleben.