Der Traum vom eigenen Camper soll nicht länger nur ein Traum bleiben. Denn entweder sind die zur Verfügung stehenden neuen Fahrzeuge maßlos überteuert und von schlechter Qualität oder haben lange Lieferzeiten. Also wird selbst Hand angelegt und ein Transporter zum rollenden Zuhause umgebaut, wie luckx – das magazin recherchierte.
Selbst gebauten Camper
Der Boom ist noch nicht vorbei, weil viele Interessenten einfach von der Camper-Idee begeistert sind. Da schrecken aber überzogene Preise, mangelhafte Qualität, unwissende und freche Verkäufer viele ab. Aber auch mangelnde Verfügbarkeit von Stellplätze behindern die weitere Entwicklung des Markts. Darüber hinaus beschweren sich Anlieger über mit Wohnmobilen und Wohnwagen voll geparkte Straßen.
Doch für viele ist es gerade diese Reise-Freiheit, was Wohnmobil-Reisen ausmacht. Einfach losfahren, wenn die Zeit dazu da. In den eigenen vier Wänden unterwegs zu sein, ihne etwas zu planen oder vorab zu buchen. Mit eigenem Bett und eingerichteter Küche ist der Urlaub außerdem auch noch relativ coronasicher. So lockt der Eigenumbau eines Utility-Fahrzeugs. Hochdach-Kombis oder Transporter bieten die richtige Plattform und sind gebraucht günstig zu haben. Wer aber selbst umbaut, muss vieles beachten. Dazu hat unter anderem der TÜV-Verband aktuell ein überarbeitetes Merkblatt herausgegeben.
Eigene Wünsche realisieren
Klar ist: Der Eigenumbau spart nicht nur Geld, sondern bringt auch den Vorteil, alles genau nach den eigenen Vorstellungen gestalten zu können. Doh es müssen einige gesetzliche Vorgaben eingehalten werden, damit das Fahrzeug auch als Wohnmobil anerkannt wird.
Grundsätzlich gilt: Ein Wohnmobil ist ein Pkw. Er wird zum Camper, wenn er Tisch, Bett, Kochgelegenheit und Ablagefächer hat. Wer den entsprechenden Umbau plant, sollte sich vorab genau über seine Bedürfnisse, Inneneinrichtung, Platz, aber auch Reiserouten im Klaren sein. Für den Umbau kommen grundsätzlich alle Fahrzeuge infrage, wobei die 3,5 Tonnen Grenze aufgrund der am meisten verbreiteten Fahrerlaubnisklasse B beachtet werden sollte. Wer es geräumiger will, der braucht für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht einen Lkw-Führerschein oder einen alten Führerschein der Klasse 3 (bis 1.1.1999), der das Fahren von Fahrzeugen bis zu 7,5 Tonnen erlaubt. Wer mit mehr als 3,5 Tonnen liebäugelt, der sollte sich vorab genau überlegen, wohin die Reise hauptsächlich gehen soll. In der süditalienischen Kleinstadt oder auf der Küstenstraße der Calanche wird der Tourist mit dem umgebauten Laster schnell zum Verkehrshindernis und unterliegt vielleicht sogar Fahrbeschränkungen aufgrund der Achslasten.
Platz da!
Apropos Größe: Wer an die Karosserie möchte und sein Fahrzeug vergrößern oder auf andere Weise umbauen möchte, für den gelten sehr viele Vorgaben. Das Spektrum reicht von der Festigkeit des Aufbaus über die Auswahl der Materialien bis hin zu Einstiegen, Fluchtwegen, Fenstern oder zur Belüftung. So müssen Materialien verwendet werden, die nicht leicht entflammbar sind und splittersicher. Bei einer Trennung von Fahrer- und Wohnkabine muss die Kommunikation zwischen beiden gesichert sein, Einstiege sollten auf der von der Straße abgewandten Seite angebracht werden und natürlich gefahrlos benutzbar sein. Wichtig ist auch, dass jederzeit für ausreichend frische Luft gesorgt ist.
Eine Besonderheit ist der Aufbau von Aufstelldächern. Wer sicher gehen möchte, sollte immer eine Fachwerkstatt mit einbeziehen, weil große Teile der Dachstruktur durchschnitten werden müssen und dabei penibel auf Herstellervorgaben geachtet werden muss. Die Ausführung durch den Profi hat weitere Vorteile: Eine Fachwerkstatt muss auch gewährleisten, dass das Fahrzeug dicht ist, nichts klappert oder knarzt. Der Einbau von Fenstern ist dagegen auch durch den versierten Laien möglich – vorausgesetzt alle Regeln werden eingehalten. So müssen beispielsweise alle Scheiben für den jeweiligen Verwendungszweck genehmigt sein und die Ausschnitte dafür dürfen nur an den freigegebenen Stellen gemacht werden. Wird fortgesetzt.
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