So schmeckt das Meer

Schon vor über 2.500 Jahren erkannte der griechische Arzt Hippokrates die heilende Wirkung des Meeres von uns Menschen. Darüber hinaus ist die mediterrane Küche ebenfalls für die Gesundheit bekannt. Wie sich nun Meeresfrüchte und Wein zu einer geschmacklichen Note kombinieren lassen, hat luckx – das magazin recherchiert.

Küchenexperiment

Die große Bandbreite an Meeresfrüchten lädt in der Küche zum Experimentieren ein. Bei der Vielfalt der Weiß- und Roséweine aus deutschen Kellern ist es ein Leichtes, den richtigen Wein zu Krustentier, Muscheln und Co. zu finden. Grundsätzlich eignen sich Rosé- oder Weißweine besser zu Krusten- und Schalentieren als Rotweine, denn das Eiweiß der Meeresfrüchte reagiert mit den Gerbstoffen im Rotwein und hinterlässt häufig einen metallischen, dumpfen Geschmack.

Ein Klassiker zur Vorspeise ist der Krabben- oder Garnelencocktail mit üppiger Cocktailsauce, zu dem, aufgrund des dezent süßlichen Fleisches, auch gerne eingelegte Früchte wie Pfirsich oder Ananasstücke serviert werden. Hierzu harmoniert ein kräftiger, angenehm trockener Lagen-Riesling, wie man ihn in vielen deutschen Weinregionen findet. Übrigens: Zum Aperitif serviert, zeigt der Krabbencocktail, wie gut er zu einem Winzersekt Brut aus Riesling oder Weißburgunder passt.

In der mediterranen Küche werden Krustentiere gerne mit Olivenöl, Knoblauch, Tomaten und Kräutern in der Pfanne geschwenkt und beispielsweise zur Pasta genossen. Diese feinen vegetabilen Aromen kommen mit einem schmelzigen Silvaner oder einem komplexen Sauvignon Blanc gut zur Geltung.

Muscheln zubereiten

Miesmuscheln oder Herzmuscheln verfügen über zartes Fleisch und dezenten Geschmack. In der Regel werden sie gedämpft und mit nicht zu kräftigen Saucen aus Wurzelgemüse, Weißwein, Pfeffer, Sahne oder Tomatenmark serviert. Ebenso gut schmecken diese Muscheln in mediterranen Pastagerichten. Dazu serviert man am besten nicht zu kräftige und trockene Weißweine, wie Müller-Thurgau, Weißburgunder oder Silvaner, aber auch ein Rosé aus Portugieser ist dazu eine gute Wahl.

Zu Austern, die roh, eiskalt und mit ein paar Spritzern Zitronensaft genossen werden, passt nicht nur ein trockener Winzersekt. Mit diesem puren Geschmack harmoniert auch ein leichter Weißwein mit dezenten Aromen, wie etwa ein Gutedel aus dem Markgräflerland, ein Auxerrois von der Obermosel oder ein Weißburgunder aus Franken. Wer experimentier­freudig ist, kann Austern auch einmal wie die Zaren mit Süßwein kombinieren. Lang gereifte Riesling Auslesen oder Beerenauslesen von Mosel oder Mittelrhein passen hervorragend. Die Salzigkeit der Auster spielt dann mit der Schiefer-Mineralität und reifen Frucht dieser Weine.

Tintenfisch, Hummer und Langusten

Weichtiere, wie Tintenfisch oder Pulpoarme, werden gerne frittiert und in Aioli gedippt genossen. Ein knackig frischer und trockener Rosé aus Spätburgunder schmeckt ebenso gut dazu wie ein trockener Grauburgunder. Als Carpaccio geschnitten und mit Limettensaft und Olivenöl mariniert, kann dazu trockener Silvaner oder Sauvignon Blanc gereicht werden.

In der Grillsaison können Hummer oder Langusten längs geteilt auf der Schale gegart und nur mit Butter, Salz und Pfeffer gewürzt werden. Durch die kräftigen Röstaromen vom Grillen wirkt der Krustentiergeschmack noch intensiver und verträgt kräftige Weine mit Holzfassaromen. Hier können im Barrique gereifte Chardonnays oder Grauburgunder, beispielsweise aus der Pfalz oder Baden punkten.

Schalentiere wie Scampi oder Garnelen kommen ungeschält in eine Grillschale, das schützt sie vor Feuchtigkeitsverlust. Für alles aus dem Wasser gilt: Nicht zu lange und nicht zu heiß garen. Diese Meeresfrüchte mögen einen frischen Weißburgunder.

Fisch in Folie, wie beispielsweise Forelle, Saibling oder Dorade sind meist milder und saftiger als direkt auf dem Rost zubereitet. Mit ihnen harmoniert Weißburgunder, Chardonnay und Silvaner perfekt. Auch ein leichter Moselriesling mit feiner Frucht ist willkommen.

Fisch direkt auf dem Rost oder in einer Grillpfanne zubereitet, vielleicht noch mariniert oder kräftig gewürzt, sucht als Partner einen kräftigeren Riesling oder Chardonnay. Auch ein leicht gekühlter trockener Rotwein, beispielsweise zu herzhaft gewürztem Fisch, ist ein angemessener Begleiter.

Ganze Fische mit Kräutern vertragen einen saftigen Silvaner, der ebenfalls kräutrige Aromen mitbringt oder auch schon einmal einen leichten Rotwein.