Der Feind des Klimawandels ist der CO2-Ausstoss. Deshalb ist klar, dass wir den CO2-Ausstoss reduzieren müssen. Doch wie geht das? Denn alles was wir tun heißt zuerst einmal CO2 zu produzieren. Ob Auto, Flugreise oder Radfahren; ja sogar das Leben ist CO2-Ausstoss pur, wie luckx – das magazin recherchierte.
Kohlendioxid
Jeder Mensch erzeugt pro Tag in Deutschland durchschnittlich 30 Kilogramm CO2, berichtet das Umweltbundesamtes. Neben dem Kohlendioxid sind aber auch die Treibhausgase Methan und Lachgas enthalten, die bei dieser Berechnung in CO2-Äquivalente umgerechnet werden. Mit diesen 30 Kilogramm ließen sich auch rund 200 Kilometer mit einem Diesel-PKW zurücklegen (mit einem Benziner etwas weniger). Was auf der einen Seite zu Verdruss führt, ist auf der anderen Seite „lebenswichtig“. So benötigen Pflanzen unbedingt Kohlendioxid, um zu existieren. Doch da werden nur 10 Kilogramm pro Jahr von einer Buche verarbeitet. Andererseits sind Bäume in der Lage pro Tag für 10 Menschen Sauerstoff zu produzieren. Wenn der Kreislauf richtig gut funktionieren würde, ging es wahrscheinlich alles auf; ohne Verzicht auf irgendetwas. Doch es kam alles anders.
„Wir haben bei der Klimakrise einen riesigen Fehler in der Kommunikation gemacht“. So brachte Prof. Dr. Stefan Gössling, Professor für Tourismusforschung an der Linnaeus University in Schweden, in seiner Keynote „Tourismus im Zeichen des Klimawandels“ auf der Jahrestagung des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) eine der Kernaussagen und -ergebnisse der zahlreichen teilnehmenden Branchenexperten auf den Punkt. „Die Klimakrise wird mittlerweile von der Weltbevölkerung nur noch als Bedrohung gesehen, da sie in ihren Augen Verzicht bedeutet. Wichtig ist es, die positiven Prozesse in der aktuellen Entwicklung in den Vordergrund zu stellen“, lautete sein Appell.
Tourismus und Klimawandel
Wachstum, neue Verantwortung, Verzicht, was sind die Folgen für die Tourismusbranche. „Die Menschen müssen daran glauben, dass sie noch auf den Klimawandel einwirken und etwas nachhaltig verändern können“, appellierte Petra Thomas (Geschäftsführerin forum anders reisen e.V.) im Rahmen der Podiumsdiskussion. Sie beschäftigte sich mit den möglichen Auswirkungen und Folgen, aber auch Chancen und Herausforderungen des Klimawandels für den Tourismus. Die Podiumsteilnehmer, darunter auch Prof. Dr. Stefan Gössling, Marcus Smola (Geschäftsführer BHW Hotel Group Central Europe GmbH) sowie Linus Dolder (Communications & Social Media von Fridays for Future), waren sich darin einig, dass die Botschaften zum globalen Problem des Klimawandels an die Bevölkerung positiver gestaltet werden müssen. Gefordert wurde auch deutlich mehr Eigeninitiative aus der Wirtschaft. „Man kann jeden Tag eine neue Weiche in Richtung Zukunftsgestaltung stellen“, lautete die übereinstimmende Meinung des Plenums. Eine weitere: „Der Anspruch an Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften, wird steigen.“
Probleme des Tourismus
Aktuell leidet der Tourismus immer noch unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zwar möchten die Bundesbürger wieder gern verreisen und die „neue, alte“ Freiheit aufs Neue nutzen. Doch weder in Deutschland gibt es in beliebten Destinationen freie Bettenkapazitäten noch genug Mitarbeiter. Restaurants reduzieren die Öffnungszeiten und Angebote aufgrund fehlenden Personals.
Fehlendes Personal lässt auch die Urlauber sprach- und ratlos auf den Flughäfen oder Bahnhöfen zurück. Letztere aufgrund überfüllter Züge dank des 9 Euro Tickets.
Doch bedarf es wirklich einer Zeitenwende? Reicht es nicht aus, endlich einmal anzupacken und das Chaos bei der Bahn und auf den Flughäfen zu beseitigen? Ein erster Schritt ist sicherlich eine angemessene Entlohnung. Besser wäre es gewesen, die staatliche Förderung zu nutzen, wie es manche Unternehmer taten. Die haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gepflegt und umsorgt. So können sie jetzt wieder durchstarten. Das ist auch nachhaltiges Wirtschaften.
Weiterhin bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung die Fördermaßnahmen zur energetischen Sanierung gerade für touristische Betriebe in Angriff nimmt. Aber bitte nicht mit einer 20 prozentigen Förderung. Da muss der Zeiger schon 50 Prozent übersteigen, damit schnellstmöglich gehandelt werden kann. Wenn nicht schon in diesem Jahr – wegen Materialmangel –, sondern auch in den folgenden 10 Jahren. So wird eine Branche zukunftsfest.