Ernährungsstrategie

Wie sieht unsere Ernährung in der Zukunft aus? Weg von tierischen hin zu mehr pflanzlichen Produkten? Um hier eine Strategie aufzuzeigen, will die Bundesregierung bis 2023 Ziele und Zeitplan aufzeigen. Luckx – das magazin hat recherchiert, ob das gelingen kann.

Politische Entscheidung

In der Politik ist es meistens so, dass zuerst einmal große Ziele angekündigt werden. Ob diese dann auch gelingen, ist am Ende meist zweitrangig. Hauptsache, Aktionismus wird versprochen. Im Koalitionsvertrag ist nun diese eine Ernährungsstrategie angekündigt. Das rief dann auch gleich Verbände auf den Plan, sich mit einem Positionspapier ins Gespräch zu bringen. Darin werden Maßnahmen vorgeschlagen, um allen Menschen eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung zu ermöglichen.

Grundlage, Leitbild und Vision bei der Entwicklung der Ernährungsstrategie sollte eine sozial gerechte, gesundheitsfördernde, umweltverträgliche und dem Tierschutz zuträgliche Ernährungspolitik für Deutschland sein. Die Ernährungsstrategie und die darin definierten Maßnahmen sollten mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet sein. Ohne Investitionen wird eine Ernährungswende nicht zu erreichen sein. Um eine verbindliche Umsetzung der Maßnahmen sicherzustellen, sollten konkrete Erfolgsindikatoren entwickelt werden.

Ziele

Eine Ernährungswende kann nur gelingen, wenn sie breiten Rückhalt in der Bevölkerung hat. Vor diesem Hintergrund wird eine transparente Planung und Beteiligung der relevanten Wissenschaftler und Berufsgruppen sowie der zivilgesellschaftlichen Verbände bei der Erstellung der Ernährungsstrategie sowie bei deren Umsetzung gefordert.

Ziele und Maßnahmen der Ernährungsstrategie müssen mit Blick auf soziale Gerechtigkeit gestaltet werden. Dies gilt insbesondere für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen. Eine Ernährungswende muss dazu führen, dass allen Menschen eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung ermöglicht wird. Gesundes, nachhaltiges Essen darf kein Privileg für einkommensstarke Haushalte sein, sondern soll ein Grundrecht für alle sein.

Folgende Maßnahmen wurden seitens der Verbände gefordert:

Finanzierung einer flächendeckenden, gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung und eine Weiterentwicklung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Überprüfung der Lebensmittelbesteuerung mit dem Ziel einer sozial gerechten, gesundheitsfördernden, umweltverträglichen und dem Tierschutz zuträglichen Ausrichtung.

Förderung einer pflanzenbasierten Ernährung mit dem Ziel, den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren.

Stärkung einer sozial gerechten, gesundheitsförderlichen und umweltfreundlichen Ernährungskompetenz in Schule und Beruf.

Verbesserung der Qualifizierung und Verankerung von Ernährungsbildung und Ernährungstherapie im Gesundheitswesen.

Verbindliche Regulierung von an Kinder gerichteter Lebensmittelwerbung.

Erhöhung der Leistungen in der sozialen Mindestsicherung im Kampf gegen Ernährungsarmut.

Voraussetzungen

Um die Ziele der Vereinten Nationen für eine Nachhaltige Entwicklung sowie die im Pariser Klimaabkommen verankerten Ziele zu erreichen, muss die globale Ernährungssicherung festgeschrieben werden. Dabei sind das Erreichen von Klima-, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitszielen in der Weltgemeinschaft zu sichern. So kann eine nachhaltige und gesunde Ernährung nur mit einem langfristig resilienten Ernährungssystem möglich sein, so die Vorstellungen der Verbände. Aktuelle und künftige Herausforderungen und Krisen lassen sich nur bestehen, wenn Gesundheit, soziale Gerechtigkeit und Umweltverträglichkeit zusammen betrachtet werden.