Vorbeugen ist besser als Schlaganfall

Unsere Gesundheit geht über alles. Meinen wir jedenfalls. Doch meistens gehen wir mit unserem Körper eher sorglos um, so dass unsere Gesundheit dann doch auf der Strecke bleibt. Wie wir einen Schlaganfall vorbeugen können, hat luckx – das magazin recherchiert.

Gesundheitsrisiko

Schlaganfälle bergen nicht nur ein hohes Gesundheitsrisiko, sondern sind obendrein eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Von der sogenannten „Apoplexie” sind immer mehr Jüngere betroffen. Die Folge: eine womöglich lebenslange Einschränkung im Arbeits- und Privatleben. Oftmals kann sogar eine Berufsunfähigkeit aufkommen und mit ihr einhergehende psychische sowie finanzielle Schwierigkeiten. Über 85 Prozent der Schlaganfälle sind auf eigens erhöhte Risikofaktoren zurückzuführen.

Eine Apoplexie entsteht durch Blutgerinnsel im Gehirn, die zu Gefäßverstopfung oder Hirnblutung führen. Mitunter kann der Druck auf das Gehirn und die Sauerstoffunterversorgung irreparable Schäden hervorrufen. Die häufigsten Anzeichen eines Schlaganfalls sind Sprach- und Sehstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühle, Schwindel sowie starke Kopfschmerzen. Allerdings gibt es hierbei einige geschlechtsspezifische Unterschiede. Mitunter steigt bei Frauen durch den Bluthochdruck in der Schwangerschaft und anhand von Hormonpräparaten wie der Antibabypille die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls. Doch auch Vorhofflimmern führt bei Frauen doppelt so häufig zu einem Schlaganfall als bei Männern mit derselben Vorerkrankung. Mit dem FAST-Test lässt sich allerdings grundsätzlich prüfen, ob der bzw. die Betroffene gerade einen Schlaganfall erleidet. FAST steht dabei für „Face, Arms, Speech and Time” (Gesicht, Arme, Sprache und Zeit). So kann geprüft werden, ob die Person lächeln oder ihre Arme mit den Handflächen nach oben gedreht ausstrecken kann. Außerdem sollte die betroffene Person versuchen, einen Satz zu sagen. Da jede Minute zählt, sollte unverzüglich die 112 gerufen werden.

Schlaganfallrisiko ansteigt

Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen oder Übergewicht – all dies sind potenzielle Gefahren für die körperliche und mentale Gesundheit. Experten gehen davon aus, dass über 90 Prozent aller ischämischer Schlaganfälle verhindert werden können, wenn Betroffene gesünder leben würden. Die jüngeren betroffenen Altersgruppen sind zum einen durch den demographischen Wandel zu erklären, als auch durch einen verstärkt zu hohen Cholesterinspiegel und Stresspegel sowie einer erhöhten Salz- und Zuckeraufnahme. Eine repräsentative Studie zeigt, dass 26 Prozent der Deutschen obendrein gerade an stressigen Tagen zu Fast-Food greifen. Bis 2030 könnte sich die Zahl der Schlaganfälle bei diesen Grundbedingungen verdoppeln, so Valery Feigin vom National Institute for Stroke and Applied Neurosciences (Auckland). Neben einer aktiven und ausgeglichenen Lebensweise können auch Vorsorgeuntersuchungen als Prävention helfen. Bei einem Vorsorgetermin ergibt sich eine grundlegende Übersicht über das eigene gesundheitliche Wohlbefinden. Was viele nicht wissen: Ab dem 35. Lebensjahr haben gesetzlich Versicherte die Möglichkeit, sich alle drei Jahre bei ihrem Hausarzt komplett durchchecken zu lassen.

Absichern

Sollte es nach einem Schlaganfall zu einem Verlust der eigenen Arbeitsfähigkeit kommen, reicht die gesetzliche Leistung bei weitem nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Deswegen sollte über den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nachgedacht werden. Diese Versicherung springt ein, sollte der Beruf langfristig bzw. dauerhaft nicht mehr ausgeübt werden können. Wer dann über eine Absicher nachdenkt, sollte etwa 70 bis 80 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens absichern, um auch im Ernstfall für die Zukunft gewappnet zu sein und den aktuellen Lebensstandard halten zu können. Auch gilt es zu erwähnen, dass der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung unbedingt vor dem Erleiden eines Schlaganfalls erfolgen sollte. Denn den Abschluss einer solchen Versicherung nach einem Schlaganfall lehnen die meisten Versicherer aufgrund des zu hohen Risikos ab.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1014 Personen zwischen dem 30.05. und 04.06.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.