Länger leben und gesünder bleiben?

Auch wenn wir täglich davon hören und lesen, dass unser deutsches Gesundheitssystem ein „kranker Mann“ ist, so gehört es trotzdem noch zu den besten Einrichtungen der Welt. Aufgrund dessen und der weltweiten medizinischen Entwicklungen wird nicht nur die deutsche Bevölkerung immer älter. Doch ist sie deshalb auch gesünder, fragt luckx – das magazin.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung der Weltbevölkerung ist so hoch wie nie zuvor, gleichzeitig nimmt auch ihr Alterungsprozess in rasantem Tempo zu. Die Tatsache, dass die Menschen länger leben, bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass sie gesünder sind. Im Gegenteil: Das Altern führt innerhalb der Bevölkerung zu verschiedenen Syndromen, die die Lebensqualität beeinträchtigen, die Abhängigkeit von anderen Personen hervorrufen und die öffentlichen Pflegekosten erhöhen. Altern stellt somit eine enorme Belastung für das globale Gesundheitssystem dar. Syndrom bedeutet in der Medizin und der Psychologie eine Kombination von verschiedenen Krankheitszeichen (Symptomen), die typischerweise gleichzeitig und gemeinsam auftreten

Zu diesen Syndromen zählen vor allem die Sarkopenie und Gebrechlichkeit. Sarkopenie bezeichnet den Vorgang, in dem der Körper Muskeln abbaut, dadurch werden Bewegungen mühsamer und der Mensch bleibt lieber im Sessel sitzen. Doch ohne Bewegung schwinden die Muskeln jedoch immer mehr, was dann zu noch mehr Bewegungseinschränkungen führt. Jüngsten Schätzungen aus 28 europäischen Ländern zufolge wird die Gesamtanzahl der Krankheitsfälle von Sarkopenie bis zum Jahr 2045 um 60 bis 70 Prozent zunehmen, sodass 12,9 bis 22,3 Prozent der über 65-Jährigen betroffen sein werden.

Wie entsteht Sarkopenie?

Altern geht mit einem Verlust sowohl an Muskelmasse als auch an metabolischer Funktionalität der Skelettmuskulatur einher, ein Phänotyp, der von Irwin H. Rosenberg, Professor und Direktor des USDA Human Nutrition Research Center on Aging an der Tufts University, Boston, 1997 als Sarkopenie bezeichnet wurde. Altersbedingte Sarkopenie ist gekennzeichnet durch verminderte Muskelkraft, Muskelquantität und -qualität sowie verringerte funktionelle Leistungsfähigkeit. Diese Einbußen sind auf verschiedene Faktoren wie den Ernährungszustand, die körperliche Aktivität, genetische Vererbungen oder hormonelle Veränderungen zurückzuführen. Häufig geht die Sarkopenie, insbesondere nach dem 60. Lebensjahr, mit einer starken Zunahme des Körperfetts (sarkopenische Adipositas) einher. Diese Art der Sarkopenie ist für den menschlichen Körper besonders schädlich, denn sie verringert einerseits die körperliche Leistungsfähigkeit unmittelbar und beschleunigt andererseits altersbedingte Funktionsstörungen mehrerer Organe.

Muskelmasse und die Auswirkungen auf unsere Gesundheit

Wir haben über 650 Muskeln. Und die sind längst nicht alle gleich: Sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, was ihren Aufbau, ihre Form, Größe und Aufgaben anbelangt. Gerade die Vielfalt der Muskeln ist es, die uns einerseits eine große Beweglichkeit ermöglicht und andererseits Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer verleiht. Erwachsene besitzen etwa 42 Prozent Muskelmasse, was nach Körpergewicht ungefähr 20 bis 30 Kilogramm entsprechen. Bei gut trainierten Personen kann die Muskulatur bis zu 65 Prozent des gesamten Körpergewichts erreichen, während sie sich bei älteren Menschen auf etwa 27 Prozent verringert. Dieser Verlust wird ab dem 50. Lebensjahr deutlich spürbar und beschleunigt sich mit zunehmendem Alter weiter.

Eine ungünstige Entwicklung, übernehmen unsere Muskeln doch wichtige Aufgaben und Funktionen in unserem Organismus. Sie beeinflussen den Stoffwechsel, verbrennen Nährstoffe und erzeugen Energie. Sie wärmen, produzieren Botenstoffe, regulieren die Gehirnfunktion, fördern die Immunabwehr und schützen die inneren Organe. Fortsetzung hier.

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