Reisestress

Geschäftsreisende sind nicht aus Spaß unterwegs. Sie haben einen klaren Auftrag: Für ihr Unternehmen erfolgreiche Gespräche zu führen und mit den vereinbarten Ergebnissen wieder zurück zu kommen. Doch so etwas funktioniert nur, wenn alles „wie geschmiert“ läuft, weiß luckx – das magazin aus eigener Erfahrung.

Stress auf Dienstreisen

Es gibt nichts Schlimmeres – insbesondere während einer Geschäftsreise – wenn etwas nicht funktioniert. Sei es, dass die Zugverbindung im Nirvana endet, der Stau auf der Autobahn die Fahrt verzögert oder das zugesagte Hotelzimmer verräuchert oder viel zu laut ist. Dann können die vorgesehenen Geschäftsgespräche nicht wie geplant verlaufen. Sicherloch gibt es ;´Menschen, die so etwas nicht stört. Aber vielfach können andere Kleinigkeiten den wichtigen Unternehmenserfolg behindern. Gerade während der Corona-Pandemie haben sich die Belastungen für Führungskräfte deutlich erhöht. Persönliche Gespräche von „Face-to-Face“ konnte nur über eine Video-Konferenz stattfinden. Doch das ist nicht das gleiche wie ein direktes Gespräch. Nicht nur deshalb waren Geschäftsanbahnungen schwierig.

Doch so eine Krise hat auch Vorteile: Der direkte Kontakt mit Geschäftspartnern erfährt wieder eine höhere Wertschätzung. Heute ist man wieder gern unterwegs – privat wie beruflich. Gleichzeitig hat die Bedeutung von Flexibilität etwa bei Umbuchungen zugenommen. Das sind Ergebnisse der seit zehn Jahren durchgeführten Studie „Chefsache Business Travel”, einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).

Comeback der Dienstreise

Geschäftliche Ergebnisse wollen vielfach mit einem Handschlag besiegelt werden. So hat sich auch die Sicht auf Dienstreisen geändert: Mitarbeitende empfinden sie als willkommene Abwechslung zwischen Homeoffice und Büroalltag. Was vor Corona den Druck erhöht hat, ist nun wieder spannend und damit weniger stressig. 2022 spürten 34 Prozent auf Geschäftsreisen ein hohes Stresslevel, 2020 waren es noch 61 Prozent. Eine gewisse Gelassenheit herrscht unter den Beschäftigten. Planänderungen, die früher Hektik auslösten, werden heute mit einem Schulterzucken hingenommen. Die Erfahrungen aus der Corona-Zeit haben Flexibilität eine neue Bedeutung gegeben. Umbuchungen und Stornierungen gehören zum Alltag. 2022 fühlten sich 92 Prozent der Geschäftsreisenden weniger gestresst, wenn kurzfristige Umbuchungen möglich sind. 2020 haben 77 Prozent das angegeben, 2015 nur 38 Prozent.

Darum sind auch Geschäftsreisebüros, die Umbuchungen und Stornierungen effizient abwickeln können, gefragt. Während 2017 nur 22 Prozent darauf Wert legten, waren es 2022 schon 38 Prozent der Führungs- und Fachkräfte. Die Experten in Travel Management Companies können viele Schritte von Planung und Buchung übernehmen, die sonst gerade Vielreisenden Kopfschmerzen bereiten. Geschäftsreisen können problemlos auch spontan unterwegs umgebucht oder storniert werden, per Telefon, online oder mobil über eine App.

Geschäftsreisebüros werden häufiger beauftragt

Eine professionelle Reiseorganisation, zum Beispiel durch ein Geschäftsreisebüro, trägt dazu bei, Stress zu reduzieren”, sagt Alexander Albert, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel im DRV. „Flexible Verbindungen, Übernahme der Organisation und Buchung sowie die Vorkehrungen für effizientes Arbeiten unterwegs gehören zu den Kernkompetenzen der Profis. Dazu kommt die Digitalisierung, der ganzheitliche Support der oder des Reisenden unter den Vorgaben aus Reiserichtlinien und durch Reisebeschränkungen.” Darum haben sich immer mehr Unternehmen dazu entschlossen, mit einem professionellen Geschäftsreisebüro zusammenzuarbeiten. 2022 nutzten 73 Prozent die Dienste der Profis, vor zehn Jahren waren es lediglich 35 Prozent.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) repräsentiert die Reisewirtschaft in Deutschland. Als Spitzenverband bündelt der DRV eine bedeutende Wirtschaftskraft. Seine Mitglieder stehen für den größten Teil des Umsatzes im Reiseveranstalter- und Reisemittlermarkt. Seit 2012 werden im Auftrag des Deutschen Reiseverbands (DRV) jährlich Geschäftsreisende befragt. Zuletzt haben 2022 100 Geschäftsführer, die selbst regelmäßig auf Geschäftsreisen sind, sowie 100 geschäftsreisende Führungs- und Fachkräfte aus Unternehmen ab 250 Mitarbeitern an der Online-Befragung teilgenommen.