Wie lange haben wir uns eigentlich nicht um unseren Müll gekümmert? Ab in die Tonne. Die Müllabfuhr holt ihn schon ab. Und wenn wir unterwegs unser Picknick auspackten, landete der Rest in der Umwelt. Zwar haben wir irgendwann einmal angefangen, den Müll zu trennen. Doch eher halbherzig. So sind nun auch unsere Weltmeere voller Abfälle und wir brauchen einen World Oceans Day am 8. Juni wie luckx – das magazin recherchierte.
Ab ins Meer
Plastiktüten und Plastikflaschen befinden sich überall. Sorglos werden sie weggeworfen. Meist aus reiner Bequemlichkeit und Unwissenheit. Ein großer Teil davon landet dann im Meer. Doch das ist nicht alles. Eine große Quelle der Verschmutzung mit Plastikmüll liefert der Fischfang und die Schifffahrt. Netze und andere Gerätschaften werden achtlos ins Meer geworfen, Tiere verfangen sich und sterben qualvoll (Ghost fishing). Trotz Verbot und drohender Strafen gelingt es nicht, den Eintrag von Abfällen von Bord der Schiffe zu verhindern. Statt den Müll ordnungsgemäß am Hafen zu entsorgen, wirft die ein oder andere Besatzung ihren gesamten Müll über Bord. Der meiste Abfall jedoch wird an Land verursacht, achtlos weggeworfen und über Flüsse und Wind ins Meer getragen. Geschätzte 380 Tonnen Kunststoff schwemmt der Rhein jedes Jahr in die Nordsee. Der Abrieb von Autoreifen wird in Deutschland derzeit als die größte Quelle des Eintrags von Mikroplastik in die Umwelt bewertet.
Aber auch der Gebrauch von Kosmetik oder synthetischen Textilien verursacht immer mehr Mikroplastik. Durch das Abwasser werden winzigkleine Plastikkügelchen, die in Kosmetika enthalten sind, ins Meer transportiert. Ebenso entstehen bei jedem Waschgang von synthetischen Textilien kleinste Faserteilchen die so ins Meer gelangen. Um hier nur einige Beispiele zu nennen.
Tiere und Menschen sind betroffen
Hinzukommt, dass vielen Menschen leider eine Tatsache nicht bewusst ist: Nicht nur die im Ozean lebenden Tiere sind direkt betroffen. Auch wir Menschen müssen mit den Folgen rechnen. Die kleinsten Teilchen in Form von Mikroplastik gelangen nämlich zum Beispiel durch den Verzehr von Fischen zurück zum Menschen und in dessen Organismus. Plastik ist ein ständig wachsendes Problem und kostet jedes Jahr Millionen von Tieren das Leben. Denn bis zur völligen Zersetzung von Plastik können mehrere Hundert bis Tausende an Jahren vergehen.
Die Meere sind überlebenswichtig, denn 70 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt und 50 bis 85 Prozent des Sauerstoffs werden von Meerespflanzen produziert. Doch gleichzeitig sind sie auch vielen, von Menschen verursachten Bedrohungen ausgesetzt: den Folgen des Klimawandels, der Überfischung und der Müllverschmutzung. Auf jedem Quadratkilometer der Ozeane sind bis zu 18.000 Plastikteile zu finden.