Erschöpfung, Luftnot, Konzentrationsstörung. Das sind einige der Post-Covid-Beschwerden. Wie sich durch eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme diese Beschwerden verändern zeigt luckx – das magazin anhand der Ergebnisse einer Pilotstudie.
Pandemie-Verantwortung
Es scheint wohl nun nach mehr als drei Jahren als gesicherte Erkenntnis, dass die Corona-Pandemie durch einen chinesischen Laborversuch verursacht worden ist. Dass die chinesische Regierung das heute immer noch nicht bestätigt und die Verantwortung übernimmt, ist eines der typischen Verhaltensweisen von totalitären Systemen. Genauso „verdrehte Welt“ spielt das russische Regime indem es behauptet, der Westen hätte Russland überfallen und deshalb sind russische Truppen jetzt auf dem Gebiet der Ukraine um sich zu wehren. Ob Corona-Pandemie oder kriegerische Invasion: Millionen von Menschen sind gestorben oder leiden unter deren Folgen. Welche Anstrengungen die Medizin unternimmt, um die Folgen der Covid-Infektion zu reduzieren, zeigen die Ergebnisse einer Pilotstudie.
Mehr als 80 Prozent der Betroffenen, die unter einem Post-Covid-Syndrom leiden, profitieren körperlich oder seelisch deutlich von einer stationären Rehabilitation. Das ist das Ergebnis einer neuen Pilotstudie. „Insgesamt schlug die Reha bei Post-Covid-Betroffenen sogar etwas besser an als bei psychokardiologischen oder psychosomatischen Patient*innen“, erläutert Studienleiter Professor Dr. med. Volker Köllner. Es würden nun auch niedrigschwellig erreichbare ambulante Programme benötigt, betont der Experte der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM).
Studienergebnisse
In der Studie wurden die Effekte einer fünfwöchigen, stationären Reha auf 50 psychokardiologische Patienten, 49 psychosomatische Patienten und 52 Post-Covid-Patienten verglichen. Die Post-Covid-Betroffenen litten seit ihrer Infektion länger als drei Monate unter Beschwerden wie Fatigue, Luftnot, Konzentrationsstörungen, diffusen Schmerzen, Schwindel und Kopfweh. Ihr Durchschnittsalter betrug 51 Jahre, 76 Prozent waren Frauen, knapp 50 Prozent hatten einen höheren Bildungsabschluss. Die Hälfte gab an, schon vor der Covid-Infektion angeschlagen gewesen zu sein; die andere Hälfte fühlte sich vor der Covid-Erkrankung topfit.
„Es handelte sich insgesamt um typische Post-Covid-Betroffene mittleren Schweregrads, von denen es einige Hunderttausend geben dürfte“, erläutert Köllner zur Pilotstudie, die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde. Die Betroffenen können sich zwar selbst anziehen und frühstücken. „Aber sie sind schnell erschöpft, und zwei Drittel litten unter starken Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen“, fügt der Leiter der Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation an der Charité – Universitätsmedizin Berlin hinzu. Die Mehrzahl der Post-Covid-Patienten war arbeitsunfähig, 43 Prozent sogar länger als sechs Monate. Die Post-Covid-Reha fand zum Jahreswechsel 2021/2022 statt und basierte auf einem neuen, multimodalen Konzept, dessen Bestandteile auch in der Leitlinie zur Behandlung von Long-Covid enthalten sind. Zu den Modulen gehörte ein individuell angepasstes Bewegungstraining, Atemtherapie, Information und Aufklärung, Achtsamkeitsübungen, kognitives Training, Yoga oder Qi Gong sowie psychotherapeutische Einzel- und Gruppen-Gespräche. „Am Ende der Reha zeigten sich mittlere bis hohe Effektstärken hinsichtlich Körperbeschwerden, Aktivität und Teilhabe, Depressivität, Ängsten und der körperlichen Fitness“, so Köllner, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Psychosomatik am Reha-Zentrum Seehof. „Die Effekte lagen teilweise sogar etwas höher als in der gut bewährten psychosomatischen und psychokardiologischen Rehabilitation.“
Gehstrecke verbesserte sich im Schnitt um 20 Prozent
Besonders stark waren die positiven Effekte bei der Depression. „Bei der Entlassung lag sie knapp unter der Schwelle zur leichten Depression“, berichtet Köllner. Zudem waren die Effektstärken in Hinsicht auf Bewegungsaktivität und Teilhabe sehr hoch: Beim Test, wieviel Laufstrecke die Patienten innerhalb von sechs Minuten zurücklegen können, steigerten sich die Post-Covid-Betroffenen von durchschnittlich 420 auf 500 Meter. „Das entspricht am Ende einer nahezu normalen körperlichen Belastbarkeit“, resümiert Köllner. Dementsprechend konnten 47 Prozent direkt nach der Rehabilitation an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, teilweise mit Hilfe einer stufenweisen Wiedereingliederung.
Dass eine Reha für Post-Covid-Patienten zu anstrengend sein könnte, diese These sieht der Teltower Reha-Spezialist entkräftet. „Etwa 80 Prozent haben sich verbessert, einige haben nicht profitiert, aber niemand hat sich verschlechtert“, so Köllner. Wichtig sei, das Bewegungsprogramm individuell zuzuschneiden – und der Gruppeneffekt: „Die Betroffenen tauschen sich gemeinsam fünf Wochen zu dem Thema aus: Wie bewältige ich Post-Covid“, berichtet Köllner. „Das setzt Effekte wie in einer Selbsthilfegruppe frei.“ Bis August sollen mehr als 1000 Post-Covid-Betroffene in einer Multicenter-Folgestudie (PoCoRe) eingeschlossen sein, mit einer Nachverfolgung der Ergebnisse über zwei Jahre.
Langfristige berufliche Wiedereingliederung wird benötigt
„Jetzt werden ambulante Angebote zur Nachsorge benötigt, um die positiven Effekte zu verstetigen”, betont der DGPM-Experte. Ebenso notwendig seien längerfristig angelegte Programme zur beruflichen Wiedereingliederung. „Hier sind auch die Arbeitgeber gefragt“, merkt Köllner an. Insgesamt sei die Prognose beim Post-Covid-Syndrom positiv, oft benötige die Erholung jedoch mehr Zeit als bei anderen Erkrankungen.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass sich durch gezielte Maßnahmen die Beschwerden durch eine Covid-Erkrankung erfolgreich reduzieren lassen. Doch es wird Zeit, dass die Verursacher endlich sich zu ihren Taten bekennen, die Verantwortung übernehmen und den Schaden wieder gut machen.