Babys Rücken schützen

Im ersten Teil haben wir von luckx – das magazin schon verschiedene Maßnahmen vorgestellt, wie der kleine Kinderrücken schon frühzeitig geschützt werden kann. Jetzt folgende weitere Tipps.

Positionswechsel und Babywippen

Generell ist ein variantenreiches Tragen von Vorteil für die Entwicklung. Da spricht laut Ergobaby-Expertin auch nichts gegen die ergonomische Fronttrageweise, wenn das Baby sich in einer natürlichen Anhock-Spreiz-Haltung und gesunder Rückenhaltung befindet. Das Tragen mit Blick nach vorne ist ab etwa sechs Monaten möglich. Daz sollte das Kind in dieser Position wach, aufmerksam und zufrieden sein. Dann bietet sie den Eltern eine gute Möglichkeit, in einer reizarmen Umgebung, wie im Haushalt oder Garten, etwas gemeinsam zu tun oder komfortabel mit dem Kind am Esstisch oder im Restaurant zu sitzen – je nach Alter des Kindes für circa 10-30 Minuten am Stück. Ein ähnlicher Zeitrahmen gilt für die Babywippe, die als praktischer Alltagshelfer für zwischendurch dient. Sie sei keine Dauerablage und dann empfehlenswert, wenn sie alle Anforderungskriterien an Ergonomie und Rückengesundheit erfülle, erläutert Ritter. Ein ergonomischer Neugeborenen-Einsatz, der von Kopf bis Oberschenkel altersgerecht stützt, eine gesunde Anhock-Spreiz-Haltung der Beine und frei bewegliche Füße ermöglicht, ist auch bei der Babywippe wichtig. Ebenso sollte eine gesunde Kopfhaltung, die das Kinn nicht auf die Brust drückt und die Drehung des Kopfes zulässt, möglich sein.

Sicher und gesund im Automobil sitzen

Für Wege mit dem Auto müssen Babys oder Kleinkinder in einem Autokindersitz Platz nehmen. Dieser sollte nicht nur Sicherheitsaspekten genügen, sondern auch die Ergonomie berücksichtigen.Deshalb sollte von Anfang ein Autokindersitz gewählt werden, der das Kind optimal unterstützt, aber auch genügend Bewegungsfreiraum bietet. Dass die sich die Sitze dem wachsenden Kind anpassen lassen, ist dabei selbstverständlich. Dazu bieten die Hersteller entsprechende Einstellmöglichkeiten oder entsprechendes Zubehör an. Sinnvoll ist für die Kleinsten ein Neugeboreneneinsatz, der sich für die ersten vier Lebensmonate eignet und einen zusätzlichen Seitenhalt sowie einen flachen Sitzwinkel bietet. Babyschalen sind ohne Ausnahme immer entgegengesetzt der Fahrtrichtung anzuwenden. Untersuchungen haben gezeigt, dass selbst Kleinkinder in dieser Position sicherer unterwegs sind. Bei einem Unfalls verteilen rückwärtsgerichtete Kindersitze die Aufprall-Energie gleichmäßig über den Rücken des Kindes. Die Sitze wirken zudem wie ein Schutzschild und stützen Kopf und Hals. Das heißt, selbst wenn der Nachwuchs älter als 15 Monate ist, sollte er nach der i-Size-Norm am besten rückwärts ausgerichtet mitfahren, optimalerweise bis zu einem Alter von vier Jahren.

Ergonomie

Spätestens ab dem Schulalter sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kids in der Freizeit ausreichend aktiv sind. Je häufiger und vielseitiger, desto besser für ihre körperliche, geistige und psychische Entwicklung. Es braucht den Ausgleich für die steigende Sitzzeit ab der Grundschule. Stundenlanges Sitzen sollten dringend vermieden werden, weil sie zu Überlastungen führen. Wenn Kinder sitzen, dann auf Sitzobjekten, die eine mehrdimensionale Beweglichkeit als Funktion aufweisen. Denn der intrinsische Bewegungsdrang kann sich dann auch im Sitzen entfalten. Ebenso helfen in der Schule mobile Stehpulte oder Stehinseln. Eine Veränderung der Körperhaltung oder kurzes Sitzen auf dem Boden wirken Wunder. Wenn Kinder auf ihren Stühlen hin- und her rutschen oder kippeln, deuten die Erwachsenen dies meist falsch als hyperaktiv. In den meisten Fällen ist es ein gesunder und spontan ausgelebter Bewegungsdrang. Wir können von den Sitzverhaltensweisen der Kinder lernen. Wir brauchen Sitzmöbel, die für die Bewegung gemacht sind und nicht für starres Verweilen. Doch damit sind Kindergärten und Schulen nur vereinzelt ausgestattet.

Rucksack

Ergonomie beginnt bereits, wenn die Kids zur Schule gehen. Damit keine Rückenprobleme entstehen, lohnt es sich, beim Kauf von Ranzen oder Rucksack ein paar Aspekte zu berücksichtigen: Das Rückenteil sollte zum Beispiel ergonomisch geformt, rutschfest und anschmiegsam sein. Für einen nahen Körpersitz braucht der Schulrucksack einen Hüftgurt mit gepolsterten Beckenflossen. Neben dem Probetragen durch das Kind ist später auch das richtige Packen wichtig: Schwere Dinge gehören nah an den Rücken – eine entsprechende Fächeraufteilung ist dafür ideal. Wie schwer der Schulbegleiter sein darf, hängt vom Kind ab: Ist es gesund und fit, kann es bedenkenlos 20 Prozent seines Körpergewichts tragen (nach Kid-Check Studie der Universität des Saarlandes). Seitliche Erhöhungen oder Beckenflossen helfen dabei, dass der treue Begleiter nicht verrutscht. Gepolsterte, atmungsaktive und etwa vier Zentimeter breite Schultergurte verteilen das Gewicht optimal auf die Schultern. Ein Brustgurt hält ihn an Ort und Stelle, auch wenn die Kids mal rennen.