Kleine Atemschule

Im ersten Teil haben wir erfahren, das atmen lebenswichtig ist. Ein großer Vorteil unseres Körper ist bei solchen Funktionen, dass diese autonom ablaufen. Das bedeutet, wir müssen fast nichts dafür tun, dass das Atmen funktioniert. Trotzdem können wir unsere Atmung mit kleinen Übungen unterstützen. Wie das funktioniert, fasst luckx – das magazin kurz zusammen.

Den Atem erfahren

Wer das Atmen bewusst erleben möchte, sollte einmal folgende Übung machen: Schließe deine Augen, atme ein- bis zweimal tief ein und wieder aus und lenke deine ganze Aufmerksamkeit in deinen Körper. Beobachte deine Atmung. In welchen Bereichen bewegt sich etwas bei der Einatmung und wo nimmst du Bewegung bei der Ausatmung wahr? Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Nach einigen Minuten kannst du deine Augen wieder öffnen.

Den Atem verlängern

Schließe deine Augen, atme ein- bis zweimal tief ein und wieder aus und lenke deine ganze Aufmerksamkeit in deinen Körper. Beginne dann zu spüren, wie lang die Phasen des Ein- und Ausatmens ungefähr dauern. Dabei kannst du einfach in Gedanken mitzählen. Versuche, nach einigen Atemzügen die Ausatmung ganz allmählich zu verlängern, z. B. im Verhältnis 2:3 (bspw. 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen). Erzwinge aber nichts. Probiere es für einige Minuten aus.

Frust ablassen

Diese Übung kannst du im Sitzen oder im Stehen ausführen. Die Arme hängen dabei lang neben dem Körper und die Wirbelsäule sollte aufgerichtet sein. Mit einer tiefen Einatmung ballst du Hände zu Fäusten und ziehe deine Schultern zu den Ohren. Halte diese Position für einen Moment (die höchste Anspannung hat den Wert 5) und lasse dann die Spannung stufenlos (5–4–3–2–1–0) wieder abfließen, wobei du die Schultern und die Arme senkst. Nach einigen Wiederholungen wirst du einen angenehmen und wirksamen Rhythmus finden, ohne dass du dabei zählen musst.

Möglicherweise fühlt sich der Atem nach einer dieser Übungen ruhiger, fließender oder angenehmer an und die Alltagsgedanken sind für einen Moment in den Hintergrund getreten – ein Auftanken für Körper, Geist und Seele.

Zusammenfassung

Uns als gestresste zivilisierten Menschen mangelt es oft an Tiefe und Rhythmus im Atemprozess. So können bewusst eingesetzte Atemübungen im Trainingsprozess als auch im Alltag die Atemmuskulatur trainieren. Darüber hinaus beruhigen sie den Geist und wirken sich positiv auf das Herz aus, was einen großen Gewinn für unsere Gesundheit bedeuten kann.