Strandurlaub ist die beliebteste Urlaubsform der Deutschen. Doch wer sorgt denn dafür, dass auch immer jemand zur Hilfe eilen kann, wenn Mal etwas passieren sollte? Luckx – das magazin ging dieser Frage nach.
Rettungsschwimmer im Einsatz
An den bundesdeutschen Stränden sorgen überwiegend die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) für Sicherheit. Die Wasserretter übernehmen bundesweit jedes Jahr an über 1.300 Freigewässern die Badeaufsicht – zumeist an den Wochenenden, an vielen Stränden von Nord- und Ostsee, aber auch an sieben Tagen in der Woche. Zudem unterstützen die Rettungsschwimmer in nahezu ebenso vielen Schwimmbädern das hauptamtliche Personal in den kommunalen Bädern, vor allem in der Freibadsaison. Dort fehlten zuletzt immer wieder Mitarbeitende, weshalb Bäder ihre Öffnungszeiten verkürzen mussten oder sogar geschlossen blieben. Das lag auch daran, dass während der Pandemie deutlich weniger ausgebildet werden konnte.
So hat die DLRG ein großes Problem: Es gibt zu wenig Rettungsschwimmer. Und das zieht noch weitere Kreise. Immer weniger Kinder und Jugendliche haben Schwimmen gelernt, weil Bäder geschlossen und Unterricht ausfallen musste. Doch alle wollen gern das im Sommer kühlende Nass genießen.
Sicherheitsbedürfnis beim Baden
Kompetente und schnelle Hilfe durch eine Badeaufsicht ist für mehr als 90 Prozent der Deutschen wichtig. Sind Rettungsschwimmer vor Ort tätig, fühlen sich 83 Prozent der Befragten sicherer im Wasser. Das ergab eine Studie der R+V Versicherung. Befragt wurden 1.000 Personen zwischen 14 und 60 Jahren zu ihrem Badeverhalten und ihrem Sicherheitsbedürfnis beim Baden. Die Studie ist Ausgangspunkt einer Kampagne für das Ehrenamt am Beckenrand und an Badestränden.
Mit der verstärkten Ausbildung von Rettungsschwimmern soll der wachsenden Gefahr von Badeunfällen begegnet werden, die mit der abnehmenden Schwimmfähigkeit der Bevölkerung einhergeht. Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2022 im Auftrag der DLRG hatte sich die Zahl der Nichtschwimmer unter den Sechs- bis Zehnjährigen gegenüber 2017 auf 20 Prozent verdoppelt. Anhand der Angaben der Befragten zu ihren Kindern gehen die Wasserretter davon aus, dass rund 60 Prozent der Kinder am Ende der vierten Klasse keine sicheren Schwimmer sind. Fünf Prozent der befragten Jugendlichen und Erwachsenen bezeichneten sich selbst als Nichtschwimmer – ein Zuwachs von zwei Prozentpunkten gegenüber 2017.
Mehr Retter gefragt
Gleichzeitig haben die Befragten das Gefühl, dass die Anzahl der ehrenamtlichen Rettungsschwimmer sinkt: Mehr als ein Drittel der Befragten bestätigen diese Aussage. 74 Prozent wünschen sich deshalb mehr Einsatzkräfte an den Badestellen. „Die DLRG hat zwar keinen Rückgang bei der Zahl ihrer aktiven Mitglieder hinnehmen müssen, doch die Anforderungen an die Wasserrettung und auch an unsere Arbeit im Bevölkerungsschutz sind gestiegen“, so Verbandspräsidentin Vogt. Von höheren Ausbildungszahlen profitierten am Ende aber auch die Schwimmbäder bei der Personalsuche und ebenso Schulen für die Durchführung des im Lehrplan vorgesehenen Schwimmunterrichts.
„Der Bedarf an Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern ist groß, jetzt und in der kommenden Saison“, unterstreicht Vogt. Die örtlichen Vereine der DLRG bieten regelmäßig Kurse an. Rettungsschwimmer benötigen das Rettungsschwimmabzeichen Silber. Die Vorbereitungszeit auf die Prüfung beträgt mindestens zwölf Stunden in Theorie und Praxis. Hinzu kommen die Prüfungsteile sowie ein Erste-Hilfe-Kurs. Weniger geübte Schwimmer brauchen meist etwas mehr Zeit, um sich vorzubereiten.
Wasser lieben, Leben retten
Die DLRG als private Wasserrettungsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Hierfür klären ihre ehrenamtlich Aktiven über Wassergefahren auf, bringen Menschen das Schwimmen bei und bilden sie im Rettungsschwimmen aus. Zudem wachen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Sie engagieren sich darüber hinaus in der örtlichen Gefahrenabwehr und bilden Einheiten der über 100 DLRG Wasserrettungszüge für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz.