Gemütlich

Ach wie ist es schön, dem Schneetreiben aus dem gemütlichen Wohnzimmer zuzuschauen. Doch so manchen wird dabei nicht warm ums Herz, sondern es schleicht sich Eiseskälte beim Gedanken an die erforderliche Heizungsenergie ins Innere hinein. Wie sich die Energiebilanz der eigenen Immobilie aufbessern lässt, hat luckx – das magazin recherchiert.

Heizperiode im vollen Gange

Mit dem frühen Beginn der Heizperioden in diesem Winter hat niemand gerechnet. Da fällt der bange Blick vieler Menschen auf Strom- und Gaszähler und das durch Inflation schon arg gebeutelte Portmonee. Das muss nicht sein. Mit guter Wärmedämmung ist Schluss mit der Angst vor hohen Heizkosten. Zwar nicht mehr in diesem Winter. Aber jetzt sollte die Zeit für eine gute Planung sein. Begonnen werden sollte dabei mit der Wärmedämmung. Ein guter Start sind die Fenster. Diese sind nicht nur für Passanten und Besucher ein Blickfang, der das Erscheinungsbild eines Hauses prägt. Sie können auch mitentscheidend für die Energiebilanz der Immobilie sein. Das merken die Menschen in schlecht gedämmten Gebäuden dieser Tage einmal mehr, da kühles, nasses Wetter in den meisten Regionen Einzug hält. Zu einer guten Wärmedämmung gehören daher immer auch gute Fenster.

Wissen um den Wärmestrom

Der entscheidende Kennwert für die Wärmedämmung ist der sogenannte U-Wert, genauer gesagt UW-Wert (w von Englisch window für Fenster). Dieser Wert beschreibt den Wärmestrom, der durch ein Bauteil fließt und steht für den Wärmedurchgangskoeffizienten. Beschrieben wird mit dieser Kenngröße die Wärmemenge, die über den Rahmen und die Verglasung der Fenster von der warmen zur kalten Seite verloren geht. Er bezieht sich auf eine Bauteilfläche von einem Quadratmeter. So ist gerade bei der Auswahl neuer Fenster auf den U-Wert zu achten. Denn je kleiner der U-Wert, desto geringer ist der Wärmeverlust. Für eine genaue Beurteilung des Fensters wird nochmal unterschieden in einen U-Wert für die Verglasung (Ug-Wert) und einen U-Wert für den Fensterrahmen Uf (f von Englisch frame für Rahmen). Auch den Wärmestrom durch die Abstandhalter zwischen Glas und Rahmen gilt es zu berücksichtigen. Daraus ergibt sich dann der UW-Wert für das Fenster insgesamt. Dieser UW-Wert ist als Gesamtwert auch der aus Verbrauchersicht entscheidende. Er ist zudem der für die staatliche Förderung entscheidende Wert. Denn um eine staatliche Förderung des Bundes z.B. bei der energetischen Sanierung mit neuen Fenstern zu erhalten, dürfen diese einen UW-Wert von höchstens 0,95 W/(m²K) haben.

Wärmeverluste oder Einsparungen

Warum solche Grenzwerte sinnvoll sind und wie hoch die Energieersparnis beim Kauf neuer Fenster ist, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel mit einem alten Fenster, das einen UW-Wert von 3,0 W/(m²K) aufweist: An einem Wintertag bei einer Außentemperatur von minus 2 Grad und einer Raumtemperatur von 18 Grad fließt ein Wärmestrom von 60 Watt pro Quadratmeter. Dieser wird so ausgerechnet: Der Temperaturunterschied (20 Kelvin, kurz 20 K) wird mit dem UW-Wert (3,0 W/(m²K)) und der Bauteilfläche (1 m²) multipliziert. Dies ergibt einen Wärmestrom von 60 Watt pro Quadratmeter. Vergleichbar ist das mit der Energiemenge, die eine alte 60-Watt-Glühbirne verbraucht. So zeigt das Beispiel, wie angesichts der Vielzahl an Fenstern und der gesamten Fensterfläche wie hoch die Einsparungen bei gezielten Investitionen in die eigenen vier Wände sein können. Wenn die Planung für eine Sanierung der Gebäudehülle mit neuen Fenstern jetzt beginnen, können langfristig Kosten für Energie gespart werden.

Verluste durch Wärmeleitung und Undichtigkeiten verringern

Verwechselt werden darf der U-Wert nicht mit den Wärmeverlusten, die über Undichtigkeiten am Fenster wie Fensterfugen entstehen. Hier spricht man von Lüftungswärmeverlusten. Zusammen ergeben die Wärmeverluste durch Wärmeleitung (U-Wert) und Lüftungsverluste die gesamten Wärmeverluste. Deshalb gilt es nicht nur die passenden Fenster auszuwählen. Auch der Fenstereinbau ist genau zu planen. Lang haltbares Dämmmaterial ist bevorzugt anzuwenden.

Für lohnende Investitionen in neue Fenster und Türen bietet sich staatliche Förderung von Bund, Ländern und Gemeinden an. Welche Programme für welche Immobilie passen können, zeigt schnell und zuverlässig der kostenlose Fördermittel-Assistent vom Verband Fenster + Fassade (VFF). Die Online-Hilfe bietet eine übersichtliche Navigation und individuelle Suchfunktionen. Damit Sie auch in der Förder-Landschaft in der Komfort-Zone bleiben. Möglich ist auch eine separate Herstellersuche, über die sich gezielt Fachbetriebe auffinden lassen.