Immobilien sanieren

Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren exorbitant gestiegen, weil aufgrund der Null-Zins-Politik jeder ein Schnäppchen erhoffte. Nun sind die Zinsen auf ein Niveau von etwa 4 Prozent eingependelt, was immer noch sehr günstig ist. Welche Chancen weiterhin beim Erwerb einer Immobilie bestehen, hat luckx – das magazin recherchiert.

Schnäppchen Jäger

Es ist auf gar keinen Fall verwerflich, den günstigsten Preis einzufordern. Doch so mancher hat es dabei wohl übertrieben. Genauso ist es nicht verwerflich, den maximal höchsten Preis zu bekommen. Aber auch hier hat die Gier zu Missverhältnissen geführt. Beide Umstände führten dann dazu, dass auch „Schrottimmobilien“ überteuert angeboten und verkauft wurden. Die Käufer waren der Ansicht, aufgrund der günstigen Zinsen würden sie noch ein Geschäft machen. Doch dieses Geschäft konnte vielleicht nur unter den damaligen Bedingungen gelingen. Doch heute werden an Immobilien höhere Energieansprüche gestellt. Um diese zu erreichen, sind dringend Sanierungsmaßnahmen erforderlich; meist nicht nur energetischer Art. Wer sich trotz der aktuellen Situation den Wunsch eines eigenen Heimes erfüllen möchte, wird ohne eine Sanierung der Immobilie nicht zum Ziel kommen können. Doch dabei sind eine Vielzahl von Hürden zu überwinden.

So wird für viele Menschen die Sanierung einer Immobilie immer attraktiver. Schließlich erhöht sich damit nicht nur der Wohnkomfort, sondern auch der Wert des Objekts. Das mag zwar schön klingen, die Sanierung geht dabei allerdings in den wenigsten Fällen ohne Herausforderungen vonstatten. Beispielsweise können unerwartete Probleme wie ein Schimmelbefall, die Kosten schnell um einiges erhöhen.

Zusatzkosten durch falsche Handwerker

Viele Arbeiten können und werden die Immobilienbesitzer selbst erledigen wollen und müssen, um Kosten zu sparen. Doch für einige Gewerke sind Handwerker erforderlich. Dabei ist die Wahl der Handwerker ist entscheidend. Um die richtige Wahl zu treffen, sollten vor der Beauftragung daher zwingend entsprechende Referenzen eingeholt werden. Dazu haben sich Portale für handwerkliche Dienstleistungen oder auch die Mund-zu-Mund-Propaganda bewährt. Wichtig ist die Qualität der Arbeit, da sich bei schlechten Leistungen der Termin für die Fertigstellung verzögern kann und meist zusätzliche Kosten entstehen – unter anderem durch fehlende Mietzahlungen oder Unterbringungskosten bei geplanter Eigennutzung. Verzögerungen entstehen oftmals auch durch das Begleichen der Rechnung im Vorhinein, denn dadurch kann die Motivation der Handwerker nachlassen.

Vorsicht sollte auch bei extrem günstigen Angeboten gelten: Oft wird im Nachgang versucht, zusätzliche Posten zu berechnen, die bei der Kalkulation angeblich vergessen wurden. Darauf sollten sich Auftraggeber ebenso wenig einlassen wie auf Offerten nach Vertragsabschluss, etwa den Einbau eines zweiten Bades. Generell ist es ratsam, nachträgliche Vereinbarungen und Aufstockungen der Leistung strikt abzulehnen.

Kontrolle und Kommunikation sind wichtig

Wer nun der Meinung sein sollte, Auftrag erteilt, Handwerker liefert fertiges Produkt, läuft sofort in die erste Falle. Selbst wenn die Entfernung zu der Immobilie nicht gering ist, sollte eine Sanierung stets persönlich überwacht werden. Andernfalls bleiben oftmals Fragen offen, etwa zur konkreten Ausstattung mit dem Fußboden- oder Wandbelag. Das führt meist zu Verzögerungen, da Handwerker aus solchen Gründen selten beim Auftraggeber anrufen, sondern eher eine abwartende Haltung einnehmen. Ebenso kommt es vor, dass bei fehlender Kontrolle eine andere Baustelle gerade „wichtiger“ ist und die Arbeit an der Sanierung eine Woche ruht. Zur Vorbeugung ist die Anwesenheit an der Baustelle an mindestens zwei Tagen wöchentlich empfehlenswert, da es schlichtweg nicht zielführend ist, sich auf die Beteiligten zu verlassen. Vor Ort sollten auch die einzelnen Arbeiten begutachtet und abgenommen werden, eventuell in Anwesenheit einer Person mit Expertise. Falls am Ergebnis etwas auszusetzen ist, erhält der Handwerker umgehend eine Rückmeldung und die Möglichkeit, seine Arbeit zu korrigieren. Diese zeitnahe Abnahme ist schon aus organisatorischen Gründen ratsam, um eine spätere, meist langwierige Abwicklung zu vermeiden.

Zusatzausgaben

Besonders wichtig ist es, vor der Sanierung für sich selbst zu definieren, in welchem Umfang sie durchgeführt wird und welche Qualität die Produkte haben sollen. Wird als Bodenbelag Laminat, Vinyl oder Parkett verlegt? Sollen die Wände neu gestrichen, tapeziert oder sogar gespachtelt werden? Kommt ins Bad eine bodentiefe Dusche, sind zwei Waschbecken nötig? Wer hier einen konkreten Plan hat, ist gegen die Vorschläge der Handwerker gewappnet, die gern umfangreichere Aktivitäten und auch kostenintensivere Produkte empfehlen. Doch tatsächlich wird die Notwendigkeit von Maßnahmen nur selten erst im Lauf der Arbeiten sichtbar – wie etwa bei einem schiefen Boden, der erst nach Entfernung des alten Bodenbelags als solcher zu erkennen ist und einen Bodenausgleich erfordert. Darüber hinaus sollte sich bei der Sanierung jedoch niemand zu höheren Geldausgaben überreden lassen, als er ursprünglich veranschlagt hat.