Während wir hier im kühlen Norden mit schlechtem Wetter kämpfen, liegt unser Kollege Nicki am griechischen Strand. Bei Temperaturen um 20° Celsius lässt er es sich gutgehen. Was er sonst noch so erlebt, berichtet er hier bei luckx – das magazin. Zum zweiten Teil geht es hier.
Mehr Meer
Das Meer ist still und ruhig. Ein leichte, wirklich sehr leichte, Brise lässt frische Meeresluft um die Nase wehen. Jetzt tief einatmen. Die Temperaturen sind zwar in der Nacht um 12 bis 14 Grad. Doch am Tage laden 20 Grad zum Baden ein. Jedenfalls die Unentwegten sind im Wasser. Was will Mann (und Frau) me(h)r. Wir laufen durch das nahegelegene Paralia. Der Ort hat sich schon auf den Jahreswechsel vorbereitet. Doch im Vergleich zum Sommer sind die meisten Geschäfte, Restaurants und Hotels geschlossen. Hier in der Nähe von Katerini werden im Sommer die Hotels und der Strand hauptsächlich von Gästen aus dem naheliegenden Balkanländern besucht. Und im Winter ist dann eher Ruhe angesagt. Zwar transportieren viele Busse aus Serbien Gäste in die Hotels. Doch, wie wir etwas später feststellen, nur für den Jahreswechsel. Dann sind nur die Bauarbeiter mit der Renovierung und dem Neubau von weiteren Unterkünften aktiv. Bis auf wenige Dauerwohner und Besucher aus den nahegelegenen Katerini gehört uns der kilometerlange Strand. Okay, leider nur im übertragenen Sinne. Denn in Griechenland kann keiner Strand kaufen. Eine bestimmte Entfernung vom Meer ist Allgemeineigentum und etwa 60 Meter vom Strand entfernt darf heute nicht mehr gebaut werden. Doch immer wieder treffen wir die Relikte aus der Zeit der griechischen Militärdiktatur vom April 1967 bis Juli 1974. Sympathisanten der Diktatoren konnten mit Genehmigung der Obristen nahe am Strand und über 7,50 Meter hoch bauen. Zwar hat zwischendurch wahrscheinlich der Besitzer mehrmals gewechselt. Doch wie üblich gilt weiter Bestandsschutz.
Auf nach Thessaloniki
So richtig Weihnachten – also Geschenke verteilen – ist bei den Griechen erst am 1. Januar. Damit auch von allem möglichen Geschenken genug unter dem Weihnachtsbaum liegt, sind die Geschäfte in den größeren Städten im Dezember auch Sonntags geöffnet. Die Öffnungszeiten liegen einer staatlichen Anordnung zu Grunde. Da der 31. Dezember ein Sonntag ist und wir sowieso Thessaloniki wieder einmal besuchen möchten, geht’s zur zweitgrößten Stadt an diesem Tag. Erwartungsgemäß staut es sich wie immer am alten Bahnhof. Danach fließt der Verkehr. Normalerweise. Doch nicht an einem Silvestertag. Anscheinend wollen alle nach Thessaloniki. An der Uferpromenade staut es sich nicht nur auf der Straße. Auch die Fußwege sind voller Menschen. Der Weihnachtsmarkt im Zentrum ist ebenfalls völlig überfüllt (kleines Video: ). Und wo ist ein Parkplatz? Rund 4 Kilometer entfernt vom Wahrzeichen der Stadt, dem Weißen Turm, können wir mit unserem Wohnmobil dann doch noch einen geeigneten Stellplatz finden. Rund 10 weitere Wohnmobile aus unterschiedlichen Ländern sind schon da und haben ihr Fahrzeug mit Blick aufs Meer geparkt. Doch da gesellen wir uns nicht dazu. Denn am Abend geht es wieder zurück an den ruhigen Strand in Paralia. Das steht schon fest.
Das Zentrum ist dicht
Da die Kollegen in Deutschland nach einem Bericht drängen, wird zuerst der zweite Teil des Reiseberichts fertig geschrieben und dann die Innenstadt besucht. Von den Mitreisenden, die schon die Stadt erobern, kommen die ersten Infos: Nichts geht mehr im Zentrum! Weder Autos noch Fußgänger kommen voran. Dabei sollte es doch ein gemütlicher Ausflug werden! Na ja, dann eben ein Abenteuererlebnis und beim nächsten Mal geht es wieder gemütlich zu.
Wir von luckx – das magazin reisen sehr viel. Doch so etwas haben wir sehr selten bis gar nicht erlebt: Voll, alles ist voll. Die Menschen genießen das warme Wetter, bummeln der Promenade entlang oder vergnügen sich in einem der vielen Bars. Viele der Feierwütigen könnten schon jetzt das Neue Jahr begrüßen. Dafür sollte der Alkoholpegel schon reichen.
Aber noch etwas anderes war aus der örtlichen Presse zu erfahren: Schon Mitte Dezember stiegen die Corona-Infektionen dramatisch an. Die Behörden gehen davon aus, dass gerade dieser enge Kontakt zwischen den Menschen zur enormen Verbreitung der Infektion führen wird. Falls da neue Erkenntnisse im Nachgang zu erfahren sind, wird das nachgeliefert.
Und was ist mit der versprochenen Waffel? Hmm, nicht in dieser Enge. Beim letzten Besuch war nicht weit von der Promenade entfernt ein kleiner Laden. Vielleicht hat er geöffnet und ist nicht voll? Das Glück ist mit uns. Leer, kein Gast belegt einen der wenigen Stühle. Doch die beiden Frauen hinter der Theke wuseln eifrig herum und backen Waffeln, Crepes und anderes. Alle paar Minuten taucht dann ein Rollerfahrer auf und holt die telefonisch oder online bestellte Ware ab. Das passt uns gut und wir lassen den Nachmittag bei Waffeln, Tee und kalten Getränken ausklingen. Demnächst geht´s weiter.
Ein Gedanke zu „Südwärts – Teil drei“
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