Schwimmen dient der Sicherheit, insbesondere für unsere Kinder. Jahrelang klagte die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) über eine zu geringe Schwimmausbildung. Geschlossene Bäder und zu wenige Übungsleiter führten zu den Missständen. Wie es im letzten Jahr war, hat luckx – das magazin recherchiert.
Schwimmabzeichen
Die DLRG hat im vergangenen Jahr 94.784 Schwimmabzeichen ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr (78.716) brachten die ehrenamtlich Aktiven des Verbandes damit etwa 20 Prozent mehr Kindern das Schwimmen bei. Eine vergleichbar hohe Anzahl an Abzeichen nahmen die Schwimmausbilder zuletzt im Jahr 2018 (94.852) ab. „Die Auswirkungen von Corona und auch der zwischenzeitlichen Energiesparmaßnahmen waren in der Schwimmausbildung deutlich spürbar. Die aktuellen Zahlen bestätigen, dass es wieder deutlich vorangeht“, sagte die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt. Mit erfolgreicher Abnahme des Deutschen Schwimmabzeichens Bronze gelten Kinder als sichere Schwimmer. Den sogenannten Freischwimmer erhielten im Jahr 2023 von der DLRG 44.755 Schwimmschüler. Das sind knapp 16 Prozent mehr als im Vorjahr (38.737) und so viele wie seit zehn Jahren nicht. Auch bei den fortführenden Schwimmabzeichen verzeichneten die Schwimmausbilder der DLRG hohe Abnahmezahlen: Silber übergaben sie an 30.746 (2022: 24.760) und Gold an 19.283 (15.219) Kursteilnehmer.
Bevor Kinder das Schwimmen erlernen können, müssen sie einige Grundfertigkeiten im Wasser wie Gleiten, Springen oder Tauchen mit geöffneten Augen beherrschen. Dies und mehr bescheinigt das Seepferdchen-Abzeichen. Insgesamt 56.072 Frühschwimmer nahmen das Abzeichen 2023 bei der DLRG entgegen – etwa so viele wie im Jahr zuvor (56.248). „Letztes Jahr gab es hier eine sehr deutliche Steigerung, was auch ein Corona-Nachholeffekt war. Dass wir jetzt wieder dieses Niveau erreicht haben, bewerten wir positiv“, erklärte DLRG Präsidentin Vogt.
Ausbildung
Sommerurlaub, Sommerferien ohne Baden ist fast unvorstellbar. Doch für Kinder ist es ein Hochrisiko ohne ausreichendes Schwimmvermögen im Wasser zu plantschen. So wollen die schwimmsporttreibenden Verbände in Deutschland das Bewusstsein für die Schwimmfähigkeit schaffen. Vom 9. bis 16. Juni stehen in zahlreichen Hallen- und Freibädern Prüfer bereit, um das Seepferchen sowie Schwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold abzunehmen. Nicht nur Kinder, auch Jugendliche und Erwachsene können ihre Fertigkeiten testen und ein Schwimmabzeichen ablegen.
Während der Corona-Pandemie konnte die DLRG deutlich weniger Rettungsschwimmer ausbilden als gewohnt. Die Ausbildungszahlen 2022 machten bereits Hoffnung, dass der entstandene Rückgang wieder aufgeholt werden kann. Die Bilanz des vergangenen Jahr knüpft daran an. Die Zahlen stiegen bei allen Rettungsschwimmabzeichen: Beim Silber-Abzeichen zählte die DLRG 45.525 erfolgreiche Prüfungen (2022: 43.304). Damit erwarben so viele Menschen die für die Badeaufsicht erforderliche Qualifikation wie seit zehn Jahren nicht. „Es ist ein tolles Zeichen, dass so viele Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer Einsatz zeigen. Wir wollen keinen Strand unbewacht lassen. Daher möchten wir noch mehr Menschen ermutigen, sich zu qualifizieren und sich mit uns ehrenamtlich für die Gesellschaft zu engagieren“, sagte DLRG Präsidentin Ute Vogt.
Rettungsschwimmer
Bei diesem Vorhaben macht die DLRG durch zahlreichen Maßnahmen in der Öffentlichkeit auf die ehrenamtliche und überwiegend durch Spenden finanzierte Arbeit der Wasserretter aufmerksam. Denn die DLRG als private Wasserrettungsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Hierfür klären ihre ehrenamtlich Aktiven über Wassergefahren auf, bringen Menschen das Schwimmen bei und bilden sie im Rettungsschwimmen aus. Zudem wachen mehr als 42.000 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer jährlich über 2,5 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Sie engagieren sich darüber hinaus in der örtlichen Gefahrenabwehr und bilden Einheiten der über 100 DLRG Wasserrettungszüge für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Die DLRG zählt derzeit über 600.000 Mitglieder. Mehr als 1,3 Millionen Förderinnen und Förderer unterstützen die lebensrettende Arbeit mit Spenden.