Klimawandel und Wandern

So mancher Wandersmann und so manche Wandersfrau hat vor vielen Jahren die Bewegung zu Fuß für sich als entspannend und erholsam entdeckt. Insbesondere in heißen Sommern war das Wandern durch die hohen Fichten sehr erfrischend sehr erfrischend. Doch nun ist damit Schluss, wie luckx – das magazin recherchierte.

Fichtenwald

Der deutsche Wald war einst der Stolz der Forstwirtschaft. Nachhaltig gepflegt und gehegt legte er jährlich immer mehr an Holzbestand zu. Sorgen kamen eigentlich erst mit dem Borkenkäfer auf. Doch dann ging alles ganz schnell: Dauerregen weichte den Boden auf. Dadurch hatten Stürme ein leichtes Ziel und führten zu Windwurf und Windbruch. Mit der Trockenheit wurde auch aus der Aufforstung auf den kahlen Flächen erst einmal nichts. Zwar sorgen die nun vorhanden Freiflächen für Weitblick beim Wandern, schützen aber den Wanderer nicht vor Sonne und Wind. So setzt der Klimawandel dem Wandertourismus in Deutschland stark zu. Was geschehen muss, damit diese Tourismussparte dennoch auf hohem Niveau in die Zukunft gehen kann, untersucht ein neues Projekt des Deutschen Wanderverbands.

Extremwetter mit Starkniederschlägen und Dürren sowie zunehmende Probleme durch Borkenkäfer, Zecken und Mücken sowie invasive Pflanzen erschweren einen hochwertigen Wandertourismus in Deutschland zunehmend. Doch es gibt erste Ideen, wie der Wandertourismus auf den Klimawandel reagieren kann: Wegeempfehlungen je nach Wetter, Schattenrouten und Trinkstationen sind nur einige. Das sind Ergebnisse des ersten Treffens der Deutsche Wanderverband Service GmbH im neuen Projekt „Klimaangepasste Qualitätstransformation. Lösungsansätze für vom Klimawandel beeinflusste Wanderinfrastruktur und ein digitales Qualitätsmonitoring“.

Herausforderung im Wandertourismus

Warum das Thema für viele Tourismusdestinationen in den deutschen Mittelgebirgen so wichtig ist, zeigen die Zahlen der Wanderer. Mehr als 50 Prozent der deutschen Bevölkerung sagen, dass sie regelmäßig wandern. So stellt sich der Deutsche Wanderverband die Frage, wie der Wandertourismus trotz der Herausforderungen durch den Klimawandel zukunftssicher werden kann. Dafür werden in einem Projekt die Herausforderungen analysiert, vor denen der Wandertourismus angesichts der klimatischen Veränderungen steht. Auf dieser Grundlage sollen im zweiten Schritt Maßnahmen für einen zukunftssicheren Wandertourismus gefunden werden. Denn viele im Wandertourismus fragensich, wie sie angesichts der Schäden durch den Klimawandel qualitativ hochwertige Angebote machen können.

Qualitätsansprüche erfüllen

Um die Qualität des Wanderangebotes in Deutschland resilienter zu machen und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, aber wo nötig auch die Akteure für Klimafolgen im Wandertourismus zu sensibilisieren und ihnen konkrete Lösungen für Klimafolgenanpassungen vor Ort zu geben, sind ein Bündel von Methoden geplant. Neben einer Branchenbefragung sollen Best-Practice-Beispiele herausgearbeitet werden. Ein mehrstufiges Vorgehen mit akuten Maßnahmen, mittelfristigen Lösungen und langfristigen Anpassungen sollen angegangen werden. Eine Herausforderung des Projektes werde sicher auch sein, qualitätsrelevante Geodaten für ein zukunftsfähiges und klimasensibles Qualitätsmonitoring zu definieren und diese dann in Modellregionen zu testen.