Camping als Wirtschaftsfaktor

Manchmal entsteht der Eindruck, als ob Camping und Camper eher ungebeten sind. Es gibt zu wenig Camping- und Stellplätze. Und wenn dann die Wohnmobilisten auf ruhige Parkplätze ausweichen, werden sie von der Polizei mit einem Ordnungsgeld verjagt. Dabei bringen sie viel Geld in die Destination, wie luckx – das magazin recherchierte.

Potentiale

Die Jagd auf Camper beginnt dann meist gegen 22 Uhr. Abgelegene Parkplätze werden vom Ordnungsdienst und der Polizei kontrolliert, ob da auch kein Camper übernachten möchte. Das gilt besonders für beliebte Regionen wie zum Beispiel dem Harz. Aber auch während des Caravan Salon in Düsseldorf hat die Landeshauptstadt es auf „wilde Camper“ abgesehen. So wurden Schilder aufgestellt, die das Abstellen nur für PKW ermöglicht oder expliziert sogar für Wohnmobile verbietet. Na klar, während so einer Messe reisen die Besucher mit ihren Wohnmobilen an. Und wer schon einmal eine Nacht „auf dem größten Campingplatz“ bei der Messe verbracht hat, wird morgens gegen 6 Uhr von startenden Düsenflugzeugen geweckt. Bis 23 Uhr hält denn der Lärm an. Wie schädlich dieser Lärm ist, hat die Forschung schon vielfach bewiesen. Weder der Oberbürgermeister noch einer der Messemacher hat bisher nicht eine Nacht dort verbracht. Dabei ist diese Messe ein einträgliches Geschäft für die Messegesellschaft und vor allem für die Landeshauptstadt. Zwar bereiten viele Camper ein Teil der Mahlzeiten in ihrem Mobil zu. Doch meist werden die Hauptmahlzeiten in einem Restaurant eingenommen. So geben Camper sehr viel Geld in den Städten und touristischen Orten aus – zusätzlich zu den horrenden Parkgebühren oder Ordnungsgeldern.

Destinationsentwicklung

Dabei bietet gerade der Caravan Salon als größte Caravaning-Messe der Welt ein umfassendes Programm zur Destinationsentwicklung an. Gezielt sollen Touristiker angesprochen werden. Die Messe Düsseldorf will zeigen, wie das Potenzial von Caravaning und Camping sich ausschöpfen lässt. Denn Caravaning ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der mit über 18,1 Milliarden Euro, davon 5,9 Milliarden Euro Umsatz direkt in den Urlaubsgebieten und über 52 Millionen touristischen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen, erheblich zur Stärkung der regionalen Wirtschaft beiträgt. Mit einem Konferenzprogramm macht die Messe Düsseldorf ein gezieltes Angebot an die Tourismuswirtschaft.

Touristiker können sich über aktuelle Entwicklungen, Best Practices und innovative Lösungsansätze informieren. Unter anderem wird die Keynote von Arnold Oberacher, CEO der Conos GmbH, exklusive Einblicke in die Zukunft des Caravaning-Tourismus in unserem Nachbarland Österreich geben. Erfolgsbeispiele wie der Niederrhein Tourismus und die kroatische Zentrale für Tourismus zeigen, wie Destinationen durch gezielte Maßnahmen den Caravaning-Boom nutzen können. Gerade vor dem Hintergrund der anwesenden Praktiker aus Regionen, die Caravaning gezielt förderten, ist die Veranstaltung ein Muss für alle, die vom wachsenden Caravaning-Tourismus profitieren möchten.