Mobilität ist eines der wichtigsten Faktoren. Sowohl für die Freizeit als auch für die Wirtschaft. Dabei geht es zum einem um die Mobilität von Arbeitnehmern, die ihren Arbeitsplatz erreichen wollen. Andererseits geht es auch um die Versorgung mit Gütern. Bei beiden gibt es Nachholbedarf. Wie die Lücke geschlossen werden könnte, hat luckx – das magazin recherchiert.
Staus auf Autobahnen
Glauben wir den Ergebnissen der Continental-Mobilitätsstudie, so werden mit autonom fahrenden LKWs weniger Staus auf der Autobahn entstehen. Die Befragten zeigen eine hohe Akzeptenz für autonom fahrende LKW und sind der Ansicht, dass diese Art der Mobilität gute Chancen hat, bald Realität zu werden. Das Marktforschungsinstitut infas hat im Auftrag von Continental in den Ländern Deutschland, China, Frankreich, Japan und den USA die Studie durchgeführt hat. Dafür wurden unter anderem in Deutschland 1.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger zu ihren Mobilitätsbedürfnissen befragt. In Deutschland halten 47 Prozent der Befragten fahrerlose Lkws in naher Zukunft für wahrscheinlich. Ausgeprägter ist diese Erwartungshaltung in den USA mit 62
Prozent und in China gar mit 92 Prozent. Viele Menschen versprechen sich von der Entwicklung konkrete positive Effekte: Knapp 60 Prozent der Befragten in Deutschland sehen in autonomen Lkws ein Mittel gegen den Fahrermangel in Transportunternehmen. Außerdem ist hier knapp die Hälfte (47 Prozent) der Meinung, dass autonome Lkws den Verkehrsfluss auf Autobahnen verbessern und somit die Zahl der Staus künftig reduzieren. In Deutschland stehen Personen, die das Auto für längere Strecken (mehr als 100 Kilometer) nutzen, und jüngere Menschen (bis 44 Jahre) autonomen Lkws deutlich offener gegenüber als Kurzstreckenfahrerinnen und -fahrer und ältere Befragte.
Autonom fahrende LKW
Dabei könnte, so die Studienautoren, autonomes Fahren eine Lösung für drängende Probleme der Logistikbranche sein. Die Transportbranche leidet in vielen Ländern unter einem enormen Mangel an Fahrpersonal – und das bei absehbar weiter wachsender Nachfrage nach Gütertransporten auf der Straße. Laut Studien fehlten 2023 in Deutschland mindestens 70.000 Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer – Tendenz steigend. Darüber hinaus bietet der Umstieg auf fahrerlose Lkws Flottenbetreibern die Chance, Betriebskosten und Lieferzeiten erheblich zu senken. Im Unterschied zum Personal im Cockpit muss ein autonom betriebener Lkw keine Lenkzeiten und Ruhepausen beachten und könnte deutlich mehr Zeit fahrend auf den Straßen verbringen. Ein gesamtgesellschaftlicher Vorteil ist, dass autonome Lkws das Potenzial besitzen, menschliche Fehler als Hauptursache für Unfälle auszuschalten, und dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Außerdem entlasten selbstfahrende Trucks die Umwelt: Optimierte Fahrleistungen verringern den Kraftstoffverbrauch und machen CO2-Flottenziele erreichbar.
Vertrauen suchen
Die Mobilitätsstudie macht aber auch deutlich: Die Sicherheit schwerer Nutzfahrzeuge ohne Person hinter dem Steuer sorgt noch für Skepsis. 60 bis 65 Prozent der Befragten in Deutschland, Frankreich und den USA haben Sicherheitsbedenken, in Japan sind es mehr als 70 Prozent. In China ist die Skepsis geringer: Hier hat knapp die Hälfte der Befragten keine Bedenken. China ist auch das einzige Land, in dem eine Mehrheit der Befragten autonomen Lkws (62 Prozent) ein höheres Sicherheitsniveau zuschreibt als Lkws mit Fahrpersonal (30 Prozent). In der Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Aurora zur Entwicklung autonomer Lkws steuert Continental als exklusiver Partner zentrale Komponenten bei, die höchste Ansprüche an einen sicheren Betrieb selbstfahrender Trucks erfüllen. Den Hauptanteil machen Radar- und Kamerasensoren sowie gemeinsam entwickelte LiDAR-Sensoren aus. Sie statten das Fahrzeug rundherum mit Sinnesorganen aus und bilden die Umgebung eines selbstfahrenden Lkws vollständig ab. Daneben liefert Continental zentrale Steuergeräte für automatisiertes Fahren sowie Hochleistungscomputer (HPC) mit enormer Rechenkraft zur Verarbeitung der gesammelten Umfelddaten. Ein zweites Netz für größtmögliche Sicherheit spannt die ebenfalls von Continental entwickelte Rückfallebene: Das spezialisierte Sekundärsystem ist in der Lage, im Notfall die Kontrolle zu übernehmen und den Truck sicher zum Halten zu bringen, falls es beispielsweise aufgrund von Beschädigungen an den Sensoren zu einer eingeschränkten Funktion des Primärsystems kommen sollte. Fortsetzung hier.
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