Der Wind, der Wind

Es war nicht ein laues Lüftchen, was letzte Nacht über den Harz hinwegfegte. Zum Glück für unsere Redaktion von luckx – das magazin war der Sturm nur in den höchsten Lagen des Harzes zu spüren. Doch was ist eigentlich zu tun, wenn Sturmschäden am Auto entstehen?

Haftungsfrage

Noch sind die Blätter grün. Doch in Kürze Färben sich die Blätter an den Bäumen langsam rot, orange und gelb, beginnt auch wieder die Zeit der Herbststürme. Starke Windböen und Sturm führen dann nicht nur zu einer Sturmfrisur, sondern können auch für schwere Schäden sorgen. Besonders parkende Autos sind durch herabfallende Äste, umknickende Bäume oder vom Wind verwehte Müllcontainer einigen Risiken ausgesetzt. So sind heftige, orkanartige Stürme auch in Deutschland keine Seltenheit mehr und führen häufig zu hohen Schäden. Die Klimakrise lässt grüßen. Aber nicht nur Häuser, auch Autos bleiben bei einem Unwetter nicht verschont. Besonders groß ist der Ärger, wenn herabfallende Dachziegel oder umgeknickte Bäume dafür sorgen, dass der Wagen nicht mehr fahrtüchtig ist. Um vorzubeugen, sollten Autofahrer ihren Pkw bei einem aufziehenden Sturm am besten in einer Garage parken. Ist das nicht möglich, ist es sinnvoll, den Wagen abseits von Bäumen abzustellen. Außerdem kann es sehr hilfreich sein, auf die Durchsagen der regionalen Radiosender zu achten und die Unwetter- und Orkan-Warnungen des Deutschen Wetterdienstes zu verfolgen. Letztere warnen frühzeitig vor drohenden Wettergefahren. Um das Auto vor herumfliegenden Gegenständen oder Ästen vom eigenen Grundstück zu schützen, ist es außerdem sinnvoll, bewegliche Sachen zu sichern und Bäume und Dächer regelmäßig zu kontrollieren. Das ist Aufgabe der Grundstücks- und Hauseigentümer, die im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht besteht.

Windstärke

Muss das Auto aufgrund eines Sturmschadens in die Werkstatt, kann das schnell teuer werden. Ob die Kfz-Versicherung für die Kosten aufkommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So zahlt die Teilkaskoversicherung meist ab Windstärke 7 für Schäden durch ‚unmittelbare Sturmeinwirkungen‘ an geparkten, haltenden oder fahrenden Autos. Wann genau die Teilkaskoversicherung Sturmschäden übernimmt, ergibt sich aus den jeweiligen Versicherungsbedingungen. Eine Vollkaskoversicherung leistet hingegen auch bei niedrigeren Windstärken. Wenn es während der Fahrt zu einer Kollision kommt, beispielsweise mit einem umgestürzten Baum, der bereits auf der Straße liegt, ist der Schaden nur mit einer Vollkaskoversicherung abgedeckt, da es sich hierbei um einen Unfall handelt.

Aber auch Autobesitzer, die keine Kaskoversicherung haben, können auf Leistungen hoffen, wenn jemand anderes für den Schaden verantwortlich ist. Stürzt ein Baum auf parkende Autos, weil Hauseigentümer ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen sind, müssen diese haften. Hauseigentümer sind verpflichtet, zumutbare Maßnahmen zum Schutz Dritter zu veranlassen und ihr Grundstück so zu sichern, dass keine Gefahr davon ausgeht. Das schließt zum Beispiel auch die Sicherung von Müllcontainern ein. Für Werbetafeln, Straßenschilder, Parks, Baustellen und Co. liegt die Haftung bei den jeweiligen Firmen oder der Gemeinde. Doch können Geschädigte nur damit mit Geld rechnen, wenn die Verkehrssicherungspflicht nicht eingehalten wurde.Dies ist vom Einzelfall abhängig und für Kfz-Besitzer oft schwierig zu beweisen.

Schäden melden

Wer nach einem Sturm Dellen oder gesprungene Scheiben an seinem Pkw vorfindet, sollte diese umgehend bei seiner Versicherung melden. Dafür ist es wichtig, alle Schäden detailliert zu dokumentieren – am besten mit Fotos. Lässt sich der Verursacher feststellen, ist es sinnvoll, Beweise zu sichern und Zeugen zu finden. Zur Ermittlung der Schadenhöhe schicken Versicherungen dann häufig einen Gutachter. Bevor der Wagen in die Werkstatt verbracht wird, sollte das Gutachten abgewartet werden. Beschädigte Gegenstände, etwa einen abgerissenen Seitenspiegel, sollten nicht vor der Schadenregulierung entsorgt werden.

Ein Sturm zieht auf

Zwar ist es am sichersten, während eines Sturm zuhause zu bleiben. Doch wenn eine Fahrt unumgänglich ist oder es braut sich währenddessen plötzlich ein Unwetter zusammen, sollten Fahrer die Geschwindigkeit reduzieren, um eine bessere Bodenhaftung zu haben. Insbesondere auf Brücken sowie beim Überholen von Lastwagen und Bussen können schnell heftige Böen auftreten. So sollte beim Vorbeifahren und Überholen ein größerer Abstand eingehalten werden. Erfasst eine Windböe den Wagen, heiß es Ruhe zu bewahren und kontrolliert gegenzulenken, um in der Spur zu bleiben.