Wir alle wollen möglichst lange gesund bleiben. So haben immer mehr Menschen erkannt, dass sie sich aktiv für Ihre Gesundheit einsetzen müssen. Dabei werden häufiger natürliche Heilmittel und -methoden genutzt, wie luckx – das magazin recherchierte.
Moorheilbäder
In Deutschland gibt es eine große Zahl von Kurorten und Heilbädern. Eines deren traditionellen Heilmitteln ist das Moor. Es wird in erster Linie für die Behandlung von Rheuma und orthopädischen Erkrankungen sowie im Rahmen vom Stressbewältigungsprogrammen eingesetzt. Die Wirkungen von Moor sind hier unbestritten, reichen aber noch viel weiter. Seit dem 19. Jahrhundert wird Naturmoor aufgrund seiner wohltuenden und heilenden Wirkung in Kurhäusern und Kliniken zur Behandlung genutzt. Wurde es zu Beginn vor allem bei Rheumaschmerzen angewendet, hat das Moor mittlerweile Einzug in die Behandlung sämtlicher Gelenk- und Muskelbeschwerden gehalten, z. B. bei Arthrose. Zudem beschleunigt die Mooranwendung den Heil- und Genesungsprozess nach Knie- und Hüftoperationen, lindert chronische Schmerzen und verbessert generell die Beweglichkeit. Auch zahlreiche Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis, Akne oder Schuppenflechte können mit Moor behandelt werden.
Anwendung
Dass Moor insbesondere bei Erkrankungen mit systemischen oder lokalen Entzündungen wirkt, liegt am besonders hohen Gehalt an Huminsäuren, verschiedensten Mineralien und Pflanzenstoffen. Hinzu kommt noch ein weiterer Effekt: Moor gibt Wärme langsamer ab als Wasser, dies wird für die Überwärmung im Moorbad genutzt. Ein Moorbad von 42 °C wird nicht heißer empfunden als etwa ein Bad in 39 °C warmem Thermalwasser. Durch die tiefgehende Überwärmung des Körpers werden Haut, Muskeln und Gelenke aber besonders gut durchblutet, auch tief liegende Organe erwärmt und die im Moor enthaltenen Stoffe besser aufgenommen und körpereigene Abwehrkräfte aktiviert. Neben dieser thermophysikalischen Wirkung hat das zähflüssige Heilmittel noch einen weiteren Vorteil: Der starke Auftrieb entlastet Bandscheiben und Gelenke, die Muskulatur entspannt sich.
Entspannung
Der entspannende Effekt des Schwebens im Moorbad hilft auch bei der Anwendung gegen Stress. In einer Kombination von Mooranwendungen mit Entspannungstraining, Bewegungsprogrammen und einem Stressmanagementseminar lassen sich stressbedingte Erkrankungen lindern. Es kann auch einer Burnout-Prävention vorbeugen, wie zum Beispiel ein Programm in Bad Aiblingen unter der wissenschaftlichen Leitung des Lehrstuhls für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) zusammen mit Kliniken, Ärzten und Therapeuten zeigt. Es ist nach chronobiologischen Aspekten zusammengestellt. Das von den Krankenkassen anerkannte und bezuschusste Programm kann als ambulante Vorsorgekur beim Arzt beantragt oder auf Selbstzahlerbasis gebucht werden.
Mit Moor kurieren
Auch wenn die langanhaltende Wärmespeicherfähigkeit und die gesunden Naturbestandteile des Naturmoor besonders gut bei Vollbädern wirken, sind auch andere Anwendungsformen wie Packungen, Moortreten und Moorkneten schon sehr hilfreich. Auch hierbei sorgt die schonende Überwärmung des Körpers für eine verbesserte Durchblutung, die Inhaltsstoffe wirken antibakteriell, entzündungshemmend sowie schmerz- und krampflösend.
Der Nacken schmerzt, das Kreuz kneift. 80 % der Deutschen werden mindestens einmal im Jahr von Rückenschmerzen heimgesucht. Meist handelt es sich um muskuläre Verspannungen. Bevor gleich eine medikamentöse Behandlung erfolgt, sollte man zuerst einmal die Schmerzen auf natürliche Weise zu lindern. So lassen sich Verspannungen im Schulter-Nackenbereich mithilfe von warmen Moorkissen lösen. Das warme Moorkissen wird erwärmt und für 30 Minuten auf die betroffene Stelle gelegt. Moor kann nicht nur Wärme gut speichern, auch in der Kälteanwendung ist es hilfreich. So können die praktischen Moorkissen auch in der Soforthilfe bei Verstauchungen und Prellungen gut eingesetzt werden.