Wahrscheinlich ist das vielen noch irgendwo in der tiefsten Erinnerung bewusst: Samstags wird das Auto gewaschen. Großväter und später die Väter zog es mit Wassereimer, Reinigungsmittel, Schwamm und Bürste zum Autowaschen. Wie sich das heute geändert hat, recherchierte luckx – das magazin.
Die Zukunft des Automobils
Das waren noch Zeiten? Von Umweltauflagen keine Rede. Da wurde des Deutschen liebstes Kind auf der Straße, im Garten oder vor der Garage einer gründlichen Wäsche unterzogen. Später bildeten sich Kolonnen vor den Waschplätzen und Waschstraßen. Und heute? Das Auto ist nicht tot. Rund sieben von zehn jungen Deutschen können sich ein Leben ohne Auto nicht vorstellen. Das zeigt das aktuelle Automobilbarometer von Consors Finanz ‘Cars: an eternal youth?‘: Ein Leben ohne Auto ist für 67 Prozent der befragten Gen Z in Deutschland schlichtweg nicht vorstellbar. Mehr noch: 44 Prozent der jungen Generation gehen davon aus, dass das Auto auch künftig wichtig für den eigenen Alltag und die Gesellschaft sein wird. Das ist deutlich mehr als bei der Generation 50 plus, wo nur 23 Prozent dieser Ansicht sind.
Das Auto gehört für die Gen Z zu den Grundbedürfnissen. 77 Prozent sagen, dass es wichtig für sie sei, für 43 Prozent davon ist es sogar sehr wichtig. Zum Vergleich: Höhere Werte erhalten die eigene Wohnung (87 wichtig/davon 62 Prozent sehr wichtig) und das Mobiltelefon (93 wichtig/davon 61 Prozent sehr wichtig).
Spaß und Freiheit
Darüber hinaus fühlen sich mit 84 Prozent die meisten Gen Zler mit dem eigenen Auto auch emotional verbunden: 40 Prozent geben an, dass es Erinnerungen schafft – zum Beispiel an den Roadtrip mit Freunden oder den Transport der Klamotten in die erste eigene Wohnung. Diese emotionale Seite spielt für die jüngeren eine weitaus größere Rolle als für die älteren Generationen. Bei den 30- bis 49-Jährigen assoziieren nur 20 Prozent das Auto unmittelbar mit schönen Erlebnissen, bei den über 50-Jährigen sogar nur 16 Prozent. Auch wer kein eigenes Auto hat, spricht ihm generell viele positive Eigenschaften zu. Auffällig ist, dass auch hier die junge Generation vor allem emotionale Werte nennt, während die Älteren eher rationale Aspekte in den Vordergrund stellen. Angeführt von Unabhängigkeit (36 Prozent) folgen Freiheit (32 Prozent), Spaß (28 Prozent), Sicherheit (26 Prozent) und Geschwindigkeit (24 Prozent). Dagegen ist für die Generation 50 Plus Praktikabilität (46 Prozent) gefolgt von Unabhängigkeit (44 Prozent), Sicherheit (36 Prozent), Freiheit (35 Prozent) und Fahrzeugwert (26 Prozent) wichtig.
Umweltdiskussion
Selbst die Umweltdiskussionen um das Auto sowie die Bedeutung, die Nachhaltigkeit für die junge Generation spielt, können den guten Ruf des Autos nicht trüben. Im Gegenteil: 44 Prozent der deutschen Befragten aus der Gen Z sind der Auffassung, dass sich das Image des Autos über die vergangenen fünf Jahre verbessert hat. Nur 27 Prozent denken, dass es schlechter geworden ist. Ganz anders bei der älteren Generation: Hier sehen 33 Prozent einen Imageverlust und nur 14 Prozent einen Imagegewinn des Autos. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die junge Generation die erste ist, für die umweltfreundlichere E-Autos zur Normalität gehören.
Für Bernd Brauer, Head of Mobility bei Consors Finanz, zeigen die Ergebnisse, dass das Auto nach wie vor fester Bestandteil unserer Lebensführung ist. Es hat noch lange nicht ausgedient. „Für die Generation, die jetzt in ihr eigenes mobiles Leben startet, ist die Entscheidung für das eigene Auto ein genauso großer Meilenstein wie für die älteren Generationen früher.“ Händler und Hersteller seien gut beraten, sich mit dem Lebensgefühl der Gen Z auseinanderzusetzen. Gleiches gilt für Finanzdienstleister: „Unser Ziel ist es, allen Verbraucher – ob Jung oder Alt – mit einfachen, fairen und flexiblen Finanzierungslösungen die eigene Vorstellung von Mobilität zu ermöglichen.“
Über die Studie
Die Verbraucherstudie wurde vom 25. Juni bis 9. Juli 2024 durch Harris Interactive in 14 Ländern durchgeführt: Belgien, China, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Türkei, Vereinigtes Königreich und die Vereinigten Staaten. Insgesamt wurden 16.000 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt (Online-Befragung über CAWI). Diese Personen wurden aus einer repräsentativen nationalen Stichprobe des jeweiligen Landes ausgewählt.