Frühlingsleiden

Niesen, tränende Augen, Unwohlsein: So äußerst sich der Pollenflug bei uns Menschen. Viele von uns sind von den Frühblühern wie Weiden, Hasel als auch Birke betroffen. Wie sich damit umgehen lässt, hat luckx – das magazin recherchiert.

Manchmal helfen nur harte Sachen

Eine Untersuchung des Robert Koch-Instituts zeigt, dass etwa 14,8 % der Erwachsenen in Deutschland im Laufe ihres Lebens mit Heuschnupfen konfrontiert sind. Umweltveränderungen, veränderte Ernährungsgewohnheiten und eine zunehmende Pollenbelastung tragen zur Verbreitung von Blütenpollenallergien bei. Wenn also die Natur in diesen Tagen mit angenehmen Temperaturen und mit den ersten Blütenblättern lockt, zieht es viele nach draußen. Doch so schön es draußen ist, für viele Mitmenschen ist es eine Qual. Pollen reizen Augen, Nase und Atemwege. Manchmal helfen Tabletten oder Sprays. Doch nicht bei allen hilft das, so dass mit Kortison dagegen vorgegangen werden muss. Welchen anderen Möglichkeiten es gibt, versucht luckx – das magazin zu klären.

Es scheint Naturheilverfahren zu geben, die eine natürliche und nachhaltige Möglichkeit eröffnen, das Immunsystem zu stärken, die Schleimhäute zu festigen und die Symptome sanft zu reduzieren.

Hydrotherapie zur Linderung von Heuschnupfen

Wasser bildet eine der fünf Säulen der Kneipp-Therapie und spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung der körpereigenen Abwehrkräfte. Dazu gehören Kaltwasseranwendungen wie das berühmte Wassertreten in den Kneippanlagen, die in vielen Kurorten mit Wassertret- und Armbadebecken ausgestattet sind. Allerdings ist das Wassertreten nur eine von fast 150 bewährten Kneipp-Anwendungen. Ein mindestens zweiwöchiger Aufenthalt wird empfohlen, um die volle Wirkung der Kneipp-Therapie zu entfalten. Sinnvoll ist es, von einem Badearzt zu Beginn der Therapie einen personalisierten Kurplan mit Kneipp-Anwendungen, Bewegung und Entspannung – für eine ganzheitliche Regeneration zu erstellen. Empfehlen lassen sich folgende Wasseranwendungen wie Gesichtsgüsse mit kaltem Wasser: Diese Behandlung regt die Durchblutung der Schleimhäute an, wirkt abschwellend auf die Nasennebenhöhlen und mindert Entzündungen. Nasenduschen mit Kochsalzlösung: Eine morgendliche und abendliche Spülung entfernt Pollen aus der Nase und beruhigt die Schleimhäute. Augenbäder: Diese bewährte Methode lindert gereizte und juckende Augen. Durch das Spülen der Augen mit einer geeigneten Lösung werden Pollen und andere Allergene entfernt, was zu einer Beruhigung der Beschwerden führen kann. Wechselfußbäder: Wechselfußbäder fördern die Durchblutung, stärken die Abwehrkräfte und regulieren das Immunsystem. Entzündungshemmende Kräuter wie Kamille, Eichenrinde oder Zinnkraut können die Wirkung ergänzen.

Mit bewusster Ernährung gegen Allergien

Neben der Hydrotherapie spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Linderung von Heuschnupfen-Symptomen. So lässt sich mit den folgenden Nahrungsmittel die Therapie unterstützen.

Omega-3-Fettsäuren: Fisch sowie pflanzliche Quellen wie Leinsamen oder Walnüsse wirken entzündungshemmend.

Probiotische Lebensmittel und Ballaststoffe: Sie fördern eine gesunde Verdauung und stärken das Immunsystem.

Verzicht auf Entzündungsförderndes: Der reduzierte Konsum von gesättigten Fettsäuren und verarbeiteten Fleischprodukten kann allergische Reaktionen dämpfen.

Heilpflanzen können sich als Verbündete herausstellen und eine natürliche Unterstützung durch Kräuter hilfreich sein. Speziell zusammengestellte Mischungen gegen Heuschnupfen, darunter Brennnessel- und Lindenblütentees, können entzündungshemmend wirken und den Histaminspiegel senken. Als besonders wirksame Heilpflanzen sind bekannt:

Augentrost (Euphrasia): Eine seit Jahrhunderten geschätzte Pflanze zur Linderung von gereizten, juckenden Augen.

Kamille & Ringelblume: Bei ersten Anzeichen einer Pollenallergie verschafft eine Inhalation mit Kamillendampf schnelle Erleichterung für gereizte Mund- und Nasenschleimhäute – sofern keine Kreuzallergie besteht. Alternativ bietet Ringelblume eine sanfte Option. Kräuterbäder mit diesen Pflanzen pflegen die Schleimhäute und stabilisieren das Immunsystem.

Brennnessel: Sie enthält zahlreiche heilkräftige Substanzen wie Vitamine, ätherische Öle, Kalium und Kieselsäure. Interessant ist ihr natürlicher Histamingehalt: Bei regelmäßiger Einnahme – etwa als Tee oder Gemüse – kann sich der Körper an Pollen gewöhnen, was übermäßige Histaminreaktionen mindert. Der Kneipp-Bund empfiehlt eine speziellen Teemischung aus gleichen Teilen Brennnesselkraut und Lindenblüten. Zur Zubereitung wird ein Teelöffel der Mischung mit heißem Wasser übergossen, zehn Minuten ziehen gelassen und dreimal täglich getrunken.

Harmonie für Körper und Geist

Die Kneipp-Lehre betont die Bedeutung der inneren Ausgeglichenheit, da ein unausgeglichenes Stressniveau das Immunsystem schwächen und allergische Reaktionen verstärken kann. Yoga und Meditation: Sie fördern Entspannung und reduzieren Stress – ein entscheidender Faktor zur Milderung allergischer Symptome. Waldbaden im Kur- und Heilwald: Diese natürliche Methode unterstützt den Stressabbau und stärkt das Immunsystem zugleich.